Chapter 6

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Nicolas:

Das Klingeln meines Weckers weckt mich, langsam beuge ich mich zu meinem Handy runter um diesem nervtötenden Ton endlich ein Ende zu setzen. Meine Kopfschmerzen machen diesen nicht gerade besser. Ich hatte eine anstrengende Nacht, bin alle paar Stunden aufgewacht. Seufzend richte ich mich auf und schaue zur Seite. Da liegt er. Sein unschuldiger Gesichtsausdruck ist beinahe hübsch, kopfschüttelnd wende ich mich ab. Ich sollte nicht vergessen mit wem ich es hier zu tun habe. Und schon gar nicht sollte ich gewisse Gefühle für einen straighten homophoben Typen entwickeln, der mich zudem auch noch regelmäßig verprügelt. Nachdem ich mich im Bad fertig gemachte habe, liegt Damian immer noch tief schlafend auf seiner Seite des Bettes. Soll ich ihn wecken? Es gibt schließlich gleich Frühstück. Er hat mir jedoch verboten ihn nochmal anzufassen. "Damian. Wach auf.", ich stelle mich direkt vor ihn. "Ach scheiß drauf.", ich lege meine Hand auf seine Schulter und rüttle daran. Langsam scheint er aufzuwachen. "Es gibt gleich Frühstück.", ohne ein weiteres Wort gehe ich zu dem kleinen Sofa in einer Ecke unseres Zimmers und schreibe meiner Mom eine Nachricht, dass wir gut angekommen sind.

Meines Bedauerns nach waren Kian und Stella nicht in meinem Kurs, das bedeutete keiner von ihnen durfte an der Fahrt teilnehmen. Obwohl sie wahrscheinlich eh 80% der Zeit rumgemacht hätten und ich mich wie immer wie das Dritte Rad am Wangen gefühlt hätte. Und abgesehen von ihnen hatte ich keinen wirklichen Freunde an der Schule. Durch meine guten Noten sahen mich viele nur als Nerd, außerdem traute sich niemand mit mir befreundet zu sein, da sich keiner in die Gefahr begeben wollte von Damian und seinen Kumpels gemobbt zu werden. Da sitze ich nun also komplett alleine an einem Tisch im Frühstücksraum des Hotels. Wiederwillig stopfe ich mir die ekeligsten Cornflakes, die ich je gegessen habe in meinen Mund um wenigstens einigermaßen Energie für den Tag zu haben. "Guten Morgen Nicolas! was ist denn mit deiner Wange passiert?", reißt mich die besorgte Stimme von Mr. Abaci aus meinen Gedanken. Fuck was sollte ich jetzt sagen? Die Wahrheit? Auf keinen Fall. "Ähm, ich bin äh aus versehen heute Nacht vom Bett gefallen." Stirnrunzelnd mustert Mr. Abaci mich, abwiegend ob er mir glauben sollte. Ich nicke noch einmal zustimmend mit dem Kopf und versuche glaubwürdig auszusehen. Wenn er checkt das es irgendetwas anders ist, bekomme ich nur noch mehr Probleme mit Damian und das will ich auf jedenfall vermeiden. Endlich nickt Mr. Abaci, er scheint mir die Geschichte abzukaufen und wendet sich ab. Erleichtert lasse ich mich zurück in meinen Stuhl sinken als sich mein Blick mit Damian's trifft, er hat mich anscheinend beobachtet. "So Leute, erstmal einen guten Morgen! Ich hoffe ihr hattet alle eine angenehme Nacht. Heute beginnen wir schon mit unserem Programm, ich werde jetzt eine Liste mit euren Namen und den Themen hier hinten an der Pinnwand befestigen. Dort findet ihr auch einen Link und QR-Code mit allen Informationen meiner Ansprüche und dann dürft ihr heute auch schon zusammen loslegen! Sucht euch zusammen einen ruhigen Ort oder geht in eure Zimmer und besprecht wie ihr anfangen wollt. Die Kunsträume sind auch auf dem Plan gekennzeichnet jedoch könnt ihr auch draußen zeichnen. Aber bitte räumt alles wieder so auf wie es war! Ich wünsche euch ganz viel Spaß! Bei Fragen bin ich jederzeit ansprechbar, meine Zimmernummer kennt ihr ja.", Mr. Abaci wendet sich ab und hängt die Liste and die Pinnwand. Sofort stürmen alle auf die Liste zu. Ich warte noch etwas ab bis weniger Leute davor stehen.

"Landschaftsdarstellung mit Ölfarben der die Natur der Toskana darstellt. Präsentation : Ölfarben und was man damit machen kann."

"Objektzeichung typischer Gegenstände der Toskana. Präsentation: Wie man aus geometrischen Formen zeichnen kann."

Das waren zwei der Themen, eigentlich waren alle ganz in Ordnung, jedoch waren diese zwei besonders interessant.

"Wir nehmen die Landschaftsdarstellung mit Ölfarben.", Damians Stimme ertönt, der wie aus dem nichts plötzlich neben mir aufgetaucht ist. Zum Glück ein gutes Thema. Ohne auf meine Antwort zu warten trägt er mit schlampiger Handschrift unsere Namen neben dem Thema ein, meine Meinung zu seiner Entscheidung schien in dabei gar nicht zu interessieren. Kein Wunder. Trotzdem fühle ich mich etwas übergangen.

Yes, Maybe I Do [boyxboy]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt