Raum der Wünsche

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Die nächsten Tage verlaufen ruhig. Aufstehen, Frühstücken, Unterricht, Bibliothek, Abendessen und Abendliche Gespräche mit Hermine. Ab und zu merke ich, wie mir Riddle folgt, um seine Theorie zu bestätigen, dass ich mit den Urvampiren verwandt bin. "Kannst du mir sagen, warum Riddle dich die letzten Tage so genau beobachtet?", spricht Mione mich während des Abendessens an. Seufzend wende ich mich zu ihr, bevor ich antworte: "Er denkt, ich verberge etwas." "Was sollst du den verbergen?", mischt sich Ron ins Gespräch ein. Achselzuckend nehme ich mir noch eine Kelle Kartoffelsuppe. Harry schiebt seine Brille zurecht, ehe er erwidert: "Wir wissen doch, dass Riddle nicht alle Tassen im Schrank hat." Ron zieht eine Augenbraue hoch und Hermine übersetzt: "Das ist ein Muggelsprichwort und bedeutet soviel wie er ist verrückt." Ohne einen weiteren Gedanken daran zu verschwenden, stopft Ron sich seinen Mund mit Suppe voll. "Jungs geht ihr später mit mir in die Bibliothek? Ich würde gerne unter vier Augen mit euch reden.", bittet Mione die Jungs sich mit ihr in der Bibliothek zu treffen. "Was ist mit Aurora? Soll sie nicht mitkommen? Ich meine, sie ist doch auch unsere Freundin." "Schon gut Harry, ihr kennt euch schon länger und habt mehr erlebt. Ich werde mich in den Raum der Wünsche zurückziehen.", beruhige ich meinen Freund. Nachdem wir aufgegessen haben trennen sich unsere Wege. Im siebten Stock gehe ich dreimal vor einer Wand auf und ab bis sich die Tür zum Raum der Wünsche bildet. Der Raum hat sich in ein wunderschönes Wohnzimmer verwandelt. Der Tür gegenüber steht ein Sofa, das zum Kamin hingewandt ist. In einem 45° Winkel stehen links und rechts zwei Sessel neben dem Sofa und in dem sich bildenden Kreis ein runder Glastisch. Links und rechts neben dem Kamin stehen zwei Bücherregale, ich gehe auf das rechte zu und nehme mir ein Buch mit dem Titel: Weihnachten in New York. Auf dem Glastisch steht eine Tasse Kakao und ich kuschele mich auf dem Sofa in eine Decke ein, obwohl es erst Anfang Oktober ist sind die Temperaturen in Schottland wie im tiefsten Winter. "Hier bist du.", vernehme ich eine bekannte Stimme. "Was willst du Riddle?" Langsam kommt er näher, bis er meine Beine anhebt, sich hinsetzt und meine Beine auf seinem Schoß ablegt. "Ich wollte dich sehen." "Warum solltest du das wollen? Bei unserem letzten Gespräch hattest du die absurde Idee, dass ich mich für jemand, ausgebe, der, ich nicht bin.", erinnere ich ihn. Langsam, ganz behutsam fährt er meine Beine auf und ab. Unwillkürlich bildet sich eine Gänsehaut, was Mattheo nur lächelnd zur Kenntnis nimmt. "Schaumal einer an, welche Reaktion ich deinem Körper entlocken kann." Schnell setze ich mich aufrecht hin und entziehe ihm meine Beine. "Damit eins klar ist, mein Körper reagiert in keinster Weise auf dich.", auch wenn ich versuche meine Stimme fest und überzeugend klingen zu lassen könnte selbst ein Kleinkind meine Lüge durchschauen. "Ach ja?", vorsichtig nähert er sich mir bis sein Oberschenkel an meinem liegt. Auf einmal sind meine Hände sehr interessant, leider hat Mattheo andere Pläne, sein Zeig- und Mittelfinger umfasst mein Kinn. Er dirigiert mein Kopf in seine Richtung, sodass ich einen perfekten Blick auf seine funkelnden Ozeanblaue Augen habe. Jetzt verstehe ich was der Begriff tiefe Wasser bedeutet, man könnte sich glatt in ihnen verlieren. Nicht fähig mich loszureißen oder gar abzuwenden, verharren wir eine Weile in dieser Position und auch wenn seine Augen normalerweise keine Regung zeigen, bilde ich mir ein, so etwas wie Zuneigung zusehen. Als er sich von meinen Augen losreißt, kommt er meinen Lippen immer näher, doch kurz bevor sich unsere Lippen treffen, neigt er seinen Kopf nach links und haucht in mein Ohr: "Was ich alles mit dir machen würde, wenn du kein Halbblut wärst." Ich brauche eine Sekunde bis die Bedeutung seiner Worte zu mir durchdringt. Schneller als er realisieren kann, durchdringt, ein wahrscheinlich ein dumpfer Schmerz seine rechte Wange. "Du widerwärtiges kleines Halbblut, wie kannst du es wagen mich zu schlagen?", er packt meine Haare und zieht mich ruckartig hoch. Durch den plötzlich stechenden Schmerz füllen meine Augen sich mit Tränen. "Lass mich los, bitte." Anstatt mich loszulassen, umschließt er mit seiner großen Hand meinen Hals und drückt zu. Mit aufgerissenen Augen packe ich seine Handgelenke und versuche diese von meinem Hals zu entfernen. Ohne viel Mühe lässt er meine Beine in der Luft schweben, immer noch seine Handgelenke haltend zappel' ich mit allem, was ich habe, um wieder Luft zukriegen. Plötzlich spüre ich seine kalten, rauen und doch weichen Lippen auf meinen. Es ist aber nichts Liebevolles oder Vorsichtiges in diesem Kuss, er ist fordernd und voll verlangen. Ich war so in meinen Gedanken versunken, dass ich nicht mal merkte, wie er meinen Hals losgelassen hat und stattdessen seine Hände mein Gesicht umrahmen. Ohne Vorwarnung löst er sich und grinst mich schelmisch an, bevor er den Raum verlässt und mich verwirrt und aufgewühlt zurücklässt. Wieso habe ich ihn nicht aufgehalten, wieso habe ich ihn gewähren lassen, wieso habe ich ihm nicht dieses verdammte grinsen aus seinem perfekt symmetrischen Gesicht geschlagen? Stopp so darf ich nicht denken, das war eine einmalige Sache und hat nichts zu bedeuten. Mit diesem Gedanken und einem mir unbekannten Gefühl im Herzen mache ich mich auf dem Weg zum Gryffindor Gemeinschaftsraum.

Herätikerin in HogwartsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt