Mach das bloß nicht nochmal!

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Braun traf Grün. Grün traf Braun.


Michis stand immernoch schwer atment im Türrahmen und sah mich durchdringlich an. Ich sah ihn zögernd an. Langsam wurde sein Blick unbehangend.


Doch dann wurden seine Gesichtszüge weicher und er grinste erleichtert. Mit schnellen, großen Schritten war er bei mir und ehe ich mich versah, hatte er seine Arme um mich geschlungen.


Etwas überrumpelt und perplext erwiederte ich die Umarmung und drückte ihn ebenfalls an mich. Der Geruch seines Aftershaves trat mir in die Nase und ich lächelte leicht. Es tat gut umarmt zu werden.



Nach einer gefühlten Ewigkeit, in Wirklichkeit waren es vielleicht gerade mal ein paar Sekunden, löste er sich von mir und setzte sich, ohne seinen Blick von mir abzuwenden, auf die Bettkante.


Michi musterte mich einmal und verzog kurz eine Miene. Fragend sah ich ihn an. Was hatte er?


,, Es tut mir leid", flüsterte er mit gebrochener Stimme und ließ den Kopf hängen.


Verwirrt sah ich ihn an. Warum entschuldigte er sich denn? Er konnte doch nichts dafür, dass ich zusammen geklappt bin.


,, Wofür denn?", fragte ich ihn ebenso leise, legte meine Hand an sein Kinn und drückte es sant nach oben. Seine braunen Augen sahen mich tarurig an.


,, Ich... i-ich hätte dir helfen können...", begann er, doch ich unterbrach ihn sofort,

,, Michi hör auf. Du konntest mir nicht helfen", versuchte ich ihn zu beruhigen, doch dieser schüttelte den Kopf.


,, Ich hätte es gekonnt. Ich weiß es, doch ich Idiot..." Jetzt war ich es, die energisch den Kopf schüttelte.


,, Michi! Hör auf damit!", fuhr ich ihn etwas lauter an und er starrte mich erschrocken an.


Ich schloss kurz die Augen um mich zu beruhigen. Warum freute er sich nicht einfach, dass er mir gut ging?

Ich hasste es, wenn Leute sich Sorgen machten um mich.

Schließlich öffnte ich sie wieder und fuhr in einer normalen, kontrollierten Stimmenlage fort.


,, Michi, du konntest mir nicht helfen. Wirklich nicht. Es war ein Überdruck. Nicht deine Schuld."


Das ,,Nicht" betonte ich extra. Er sollte gefälligst aufhören sich Sorgen zu machen. Mir ging es doch gut. Also zumindestens an der Schwelle des Todes stand ich noch nicht.


Glücklichweise.


Er sah mich mit großen Augen an und wollte was erwidern, doch schnell legte ich ihm einen Finger auf die Lippen. Seine Augen weiteten sich noch mehr.


Langsam und deutlich wiederholte ich meine Worte.


,,Es ist nicht deine Schuld."


Michi schien langsam zu verstehen, dass ich das auch noch tausendmal wiederholen würde, wenn er was dagegen sagen würde, also nickte er schließlich geschlagen und sah geknickt auf den Boden. Ich seufste. Dieser Mann, brachte mich auch nochmal um den Verstand.


Eine Weile saßen wir also da und schwiegen uns an, als es plötzlich an der Tür klopfte.


Erschrocken fuhren wir beide aus unserer Träumerei hoch und Smudo steckte seinen Kopf durch den Türspalt.


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