Andy der Seelsorger

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Das Erste was ich wahrnahm, war das starke und ununterbrochene Pochen in meinem Kopf. Ich verzog voller Schmerzen das Gesicht und ließ langsam die Hand zu meiner Schläfe wandern.


Verdammt, tat das weh. Ich stöhnte leise auf.


Plötzlich riss mich eine Stimme aus den Gedanken und auch aus dem Schmerz.


,, Jo? Kannst du mich hören?"


Die Stimme war tief und klang erleichtert. In meinem Kopf ratterte es. Die Stimme kannte ich doch.


,, Hey Jo! Hörst du mich?"


Wieder die gleiche Stimme. Langsam versuchte ich die Augen zu öffnene, um zu sehen, wer mit mir sprach. Wegen des grellen Lichtes kniff für einen Moment die Augen zusammen, und starrte dann überrascht auf die Person neben mir.


,, Andy", krächste ich und sah ihn verwirrt an. Was machte er denn ihr. War er nicht in Stuttgard? Dieser Gedanke veranlasste mich dazu, mich im Zimmer umzublicken. Die Tapete war schlicht in blau gestrichen und links neben mir stand ein kleiner Tisch, wo mein Handy und daneben mein Rucksack stand.


,, Andy?", krächste ich dieses Mal fragend. Meine Stimme hörte sich rau an.


,, Moment Jo", unterbrach er mich und reichte mir ein Wasserglas. Ich nahm es mit zitternden Händen entgegen und trank einen Schluck. Sofort fühlte sich meine Hals besser an.


,, Was?... Wo bin ich?", fragte ich nach einer Weile und sah ihn fragend an.


,, Bei mir zu Hause in Stuttgard", antwortete Andy auf meine Frage und kniete sich neben mich. Er legte seine Hand auf meine Stirn.


,, Kein Fieber", murmelte er und entfernte seine Hand wieder.


Entsetzt schaute ich ihn an. In Stuttgard?! Warum war ich hier?


,, W-w-warum?", brachte ich heraus und räusperte mich.


Andy sah mich entwas mitleidig an.


,, Nun", er kratzte sich am Hinterkopf, ,, du bist wohl während des Starts ohnmächtig gerworden. Smudo ist sofort notgelandet und hat mich auch sofort angerufen. Ein Glück, dass ich noch am Schalter war. Dann sind wir mit dir zum Arzt und dann haben wir dich schließlich hierher gebracht. Ja, das wars."


Toll, das wars also. Man scheisse. War ich echt ohnmächtig gerworden. Oh mann. Der Tag war echt ein echter Reinfall gwesen. Er hatte sogut angefangen und endete so scheisse?


Verdammt.


Ich seufste leise.


,, Was... was hat der Arzt denn gesagt?"


,, Das du wahrscheinlich durch den zu hohen Druck ohnmächtig geworden mit, weil dein Körper den Druck nicht ausgleichen konnte. Du würdest aufwachen, wenn dein Körper den Druck ausgeglichen hätte. Und sieh an: Du bist wach."


Andy sah mich erleichtert an.


Ja jetzt war ich wach. Und trotzdem hatte ich Kopfscherzen. Und Hunger.


Doch plötzlich kam mir ein Gedanke.


,, Smudo? Michi? Wo sind die?", fragte ich aufgeregt und versuchte mich aufzusetzten.


Eine Fehlentscheidung, denn meine Arme knickten sofort wieder ein und ich landte wieder im Bett.


,, Hey, nicht so hastig", versuchte mich Andy zu beruigen, ,,Smudo ist unten bei meiner Frau. Sie versuchen gerade Michi zu beruhigen."


Ich runzelte verwirrt die Stirn. Michi beruhigen. Andy schien meine unausgesprochene Frage zu verstehen.


,, Michi wahr völlig aufgelöst. Erst nachdem der Arzt gesagt hat, dass es dir gut gehen wird, hat er sich wieder beruhigt. Meine Güte, solch ein Drama hat er das letzte Mal gemacht, als Uli schwanger war. Ihn allein von deinem Bett hier wegzubekommen war schon schwer."


Ungewollt machte sich ein merkwürdiges, flaues Gefühl in mir breit. Kaum spürbar. Federleicht. Michi hatte sich Sorgen um mich gemacht.


,, Wo ist er denn jetzt?", fragte ich nochmal.


,, Unten bei Smudo. Ich kann ja mal runtergehen und ihn hochschicken, wenn du willst."


Andy stand auf und ging zur Tür.


,, Danke Andy", murmelte ich und lächelte ihn dankbar an.


Er lächelte erleichtert zurück und hob die Augenbraue.


,, Wo für denn? Ich durfte dich ja nicht durch die Gegend tragen. Warum hat eigentlich immer Michi die tollen Aufgaben?", fragte er gespeilt beleidigt und ich lachte leise.


,, Hol ihn einfach hoch, du Spinner", lächelte ich und ließ mich erschöpft ins Kissen fallen.


Andy nickte und verschwand aus der Tür.


Eine Weile lag ich einfach nur da, und genoss die Stille um mich herum. Das Pochen in meinem Kopf, war zwar noch da, aber es schien immer weniger zu werden. Erleichtert über diese Feststellung lächlte ich.


Plötzlich hörte ich ein rumpen, als schien jemand die Treppenstufen hoch zu laufen,


Dann wurde die Tür aufgestoßen und Michi trat mit in Zimmer.


Sein Blick war direkt auf mich gerichtet.

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