Kapitel 22

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Taehyung

Einer der Kellner kam zu mir und fragte mich, ob alles in Ordnung sei und mir blieb nichts anderes übrig als stumm zu nicken. Ich war mir sicher das der Junge der vor mir stand mein Kookie war, doch das er so reagierte ließ mich etwas zweifeln. Ich beschloss mit Jimin darüber zu reden und ihn nach seiner Meinung zu fragen. Ich ging an den Tresen um meinen Kaffee zu bezahlen und dann direkt nach Hause. Ich war heute definitiv nicht fähig in die Uni zu gehen.

Zuhause angekommen, lief ich direkt zu Jimin. Ich hatte nur leider vergessen das er mich seit gestern komplett ignorierte und so stand ich klopfend vor seiner Tür und hoffte auf eine Reaktion, die leider ausblieb. "Jimin, bitte ich muss mit dir reden. Es geht um Jungkook..", den letzten Teil des Satzes flüsterte ich nur, doch scheinbar laut genug das er es hörte, denn die Tür ging plötzlich mit Schwung auf und ein verheulter Jimin stand vor mir.

"Dir ist er auch erschienen?", fragte er mich panisch und ich schaute ihn verwirrt an. "Erschienen? Naja wenn man das so sagen will..." Meine Antwort war ihm wohl genug, denn er schmiss sich in meine Arme und wirkte glücklich? "Jimin, was meinst du? Wo hast du ihn denn gesehen?", fragte ich nun leise und er hob seinen Kopf an und lächelte sanft. "Im Krankenhaus, als du nach einem Arzt gesucht hast. Ich war so in Gedanken und dann stand er einfach vor mir."

"Warum hast du nicht mit mir darüber geredet?", fragte ich ihn dann und er schaute mit deutlich geröteten Wangen zu mir. "Weil ich dachte das es nur einseitig ist, aber da hab ich mich scheinbar geirrt." Jetzt verstand ich gar nichts mehr. "Einseitig?", man hörte meine Verwirrung raus, doch Jimin kicherte nur leise vor sich hin. "Ja, ich hätte auch nicht damit gerechnet das es bei dir auch so ist, doch ich hab mich wohl geirrt.", sein Lächeln wurde breiter und erneut schmiss er sich in meine Arme und drückte mich fest an sich.

"Ich habe ihn heute in meinem Lieblingscafe gesehen. Aber er wusste scheinbar nicht wer ich war. Hat er dich denn erkannt?" Jimin schien zu überlegen, doch irgendwann zuckte er mit den Schultern und seufzte. "Ich denke nicht. Aber wir haben uns ja noch nie persönlich gesehen. Vielleicht war er ja genauso verwirrt wie ich. Denn es passiert ja nicht alle Tage das man als Geist vor seinem besten Freund steht." Geist? Hatte er das gerade wirklich gesagt? "Du denkst du hast seinen Geist gesehen? Wieso sollte er als Geist erscheinen?", fragte ich nun überfordert und starrte ihn an. "Wegen meinem schlechten Gewissen. Ich meine wir haben es uns ja nicht ausgesucht. Es war wohl seine Art uns zu sagen das es ok ist weiter zu machen." Ich war wirklich komplett verwirrt von diesem Gespräch. Jimin hing immer noch an mir und ich fühlte mich so langsam unwohl. "Jimin, ich glaube wir reden hier aneinander vorbei..", ich drückte ihn ein Stück weg von mir. "Ich konnte ihn berühren und mit ihm sprechen. Ich denke nicht das es sein Geist war. Wieso sollte der Geist auf einem Tisch schlafen?" Nun schaute Jimin mich etwas verwundert an. "Ich denke er möchte entweder keinen Kontakt mehr haben oder er hat mich aus irgendeinem Grund wirklich nicht erkannt. Ich denke er lebt und hat uns einfach vergessen oder aber irgendwas hat ihn daran gehindert mit mir zu reden beziehungsweise irgendwer.", sprach ich meine Vermutung aus. "Du denkst er wurde entführt?", fragte nun Jimin entsetzt und ich nickte. "Ja genau das denke ich. Und wenn das der Fall ist, dann müssen wir ihn definitiv da raus holen.", er nickte und dann blieb es für eine Weile stumm.

"Aber Jimin, weswegen hattest du ein schlechtes Gewissen? Und was meintest du mit einseitig?" Jimin riss seine Augen auf. Er stammelte etwas vor sich hin und ich griff irgendwann an sein Kinn und hoffte das er dadurch aufhörte zu quasseln. "Jimin, jetzt nochmal langsam.", sagte ich ruhig und schaute ihm in die Augen. "G-gefühle.", sagte er und wurde ziemlich rot. "Du meinst deine Gefühle?", fragte ich nun und ahnte worauf das hinauslief. Er nickte. "Für mich?", erneut ein stummes nicken. "Jimin..", flüsterte ich leise und wieder schaute er mich mit großen Augen an. "Du und ich.. das sollte nicht passieren. Wir leben zusammen und Jungkook ist weiterhin in meinem Herzen. Das würde nicht gut ausgehen. Und ich möchte wirklich gerne mit dir zusammen wohnen. Du bist mir wahnsinnig wichtig." Ich versuchte so sanft wie möglich zu sein, doch auch in meiner Brust spürte ich einen leichten Druck. "Du hast wohl recht..", flüsterte er und seine Augen wurden glasig. "Lass uns bitte nicht mehr darüber reden. Es ist mir wirklich unangenehm das ich mich so benommen habe.", seine Stimme brach und ich zog ihn in meine Arme. Ich wollte nicht das er wegen mir weinte und auch mein Herz schlug schneller, wahrscheinlich hatte ich jetzt wirklich ein schlechtes Gewissen. 

Falling again | VminkookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt