Chapter 17

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Müde stolperte ich den Absatz unserer Treppe hoch zur Tür und tippte den Code für die Villa ein. Ein kurzes piepen ertönte, nachdem ich den Zahlencode eingegeben hatte und ich drückte die Tür auf. Ohne Umschweife stolperte ich mehr als das ich ging durch den Eingangsbereich und zur Treppe. Es war dunkel in der Villa, kein Wunder es war ja auch nach zwei Uhr in der Nacht. Ich tastete nach dem Treppengeländer und in dem Moment wo ich ihn gefunden hatte ging plötzlich das Licht an. Ich blinzelte und fuhr herum ,,Oh fuck, wieso musstest du das Licht anmachen?", fragte ich und hielt mir die Hände vors Gesicht bevor ich sehen konnte wer meiner Brüder mich enttarnt hatte. Ich blinzelte und öffnete schließlich meine Augen, auch wenn das Licht mich immer noch blendete. Es war Mason. Mein jüngster Bruder stand wie immer mit seinem perfekt gestylten Mittelscheitel jetzt ein paar Meter von mir entfernt und hob die Brauen. ,,Ich kann schwören ich hab nichts getrunken", sagte ich und lachte gleichzeitig. ,,Dich anscheinend aber total bekifft", meinte mein Bruder. ,,Mason...", wandte ich ein doch er seufzte nur und verschränkte die Arme. ,,Bitte sag es nicht Chaise", murrte ich. ,,Ich denke dass muss er gar nicht", hörte ich eine Stimme und wir beiden drehten uns um. Chaise kam jetzt in einem leichten Shirt und einer Shorts die Treppe runter. Wahrscheinlich hatte er noch gearbeitet und hatte uns gehört. ,,Mason geh schon ins Bett, du hast morgen Frühschicht im Revier", meinte Chaise und Mason verschwand im Flur. Ich wollte an Chaise vorbeigehen doch er hielt mich auf. ,,Ich bin müde, lass mich doch einfach schlafen", sagte ich doch er stellte sich mir in den Weg. ,,Seid wann bekiffst du dich so sehr? Ich dachte diese Phase hätten wir überwunden", meinte er. ,,Seid wann interessierst du dich mal für irgendetwas?", fragte ich nur und verschränkte die Arme. ,,Du warst wieder mit Claire und den anderen unterwegs oder?", fragte er. ,,Na, und? Was ist daran?", ich drückte mich an ihm vorbei und sprang die Stufen hoch. ,,Ab Montag gehst du wieder zur Schule", sagte er dann, ich blieb auf einer Stufe stehen und drehte mich um. ,,Nein das tue ich nicht", antwortete ich. ,,Doch das tust du", Chaise sah mich ernst an. ,,Und nach der Schule kommst du sofort nachhause und gehst nirgendwo mehr hin, verstanden?". ,,Du und Blake habt versprochen dass-", wollte ich schon protestieren doch mein Bruder sah mich so ernst an dass ich in der Mitte abbrach. Ich war ihm nur noch einen vernichtenden Blick zu bevor ich die Treppe hochstürmte und dann mit einem lauten Knall die Tür hinter mir zuknallte. In meinem Zimmer riss ich mich zusammen um nicht vor Wut aufzuschreien und fuhr mir schließlich durch die Haare. Ich ließ mich auf die Bettkante fallen und atmete durch. Dann ging ich zu meinem begehbaren Kleiderschrank und suchte mir ein Outfit für den nächsten Tag aus. Wenn ich schon wieder zur Schule musste konnte ich wenigstens so aussehen als wäre nichts gewesen. Ich griff nach kurzer Unentschlossenheit schließlich nach einer schwarzen Oversize Cargohose und einem hellen cremefarbenen Hoodie. Ich schaffte es noch mich in ein langes Shirt und eine Jogginghose zu werfen. Dann fiel ich todmüde in mein Bett.

Meinen Wecker hätte ich heute wirklich lieber als sonst gegen die Wand geworfen als er am nächsten morgen klingelte. Ich wischte mit über die Augen und schaltete das lärmende Geräusch ab. Nach ein paar Minuten quälte ich mich schließlich aus dem Bett und zog mich um. Einen Moment zögerte ich doch griff am Ende doch noch nach meinem Glätteisen und ging damit ein paar mal über meine Haare. Ich schminkte mich noch etwas, dann ging ich runter in die Küche. Dort saßen bisher nur Ethan und Colin die ihr Müsli aßen. Ich setzte mich gleich darauf an die Kücheninsel und holte mein Handy aus der Hosentasche. ,,Willst du gar nichts essen?", hörte ich Colin fragen. Ich antwortete ihm nicht sondern tippte nur weiter auf dem Bildschirm herum. Mein Bruder fragte nicht weiter und wir hörten wie nach ein paar Minuten die Haustür und Schloss fiel. Keine Minute später kam auch schon ein verschwitzter Chaise und Tyler in die Küche. Ich rümpfte nur die Nase und wandte mich dann wieder an mein Handy. ,,Tolle Morgenstimmung", Tyler grinste und öffnete den Kühlschrank. Ich sah aus dem Augenwinkel wie Chaise mit Colin Blicke austauschte und jetzt zu mir sah. Ich sah schon wie er den Mund öffnete doch in dem Moment klappte Ethan sein Laptop zu und sah zu uns. ,,Ich bin dann mal weg", sagte er. ,,Ich auch", meinte ich nur und stand von der Kücheninsel auf. Bevor ich allerdings die Küche verließ öffnete ich das Kühlfach und holte ein Eis heraus. Dann griff ich nach meinem Rucksack und öffnete die Haustür. ,,Wow wow, wo gehst du hin?", Chaise stand jetzt hinter mir in der Eingangshalle. ,,Zur Schule?", ich hob die Brauen. ,,Zu Fuß etwa?". Ich wollte schon was einwenden da quetschte Colin sich an mir vorbei. ,,Ich fahr sie schon", meinte er und sprang die Stufen runter. Ich seufzte und ging ihm schließlich nach in die Garage wo er in einen der Sportwägen stieg. Lustlos warf ich meinen Rucksack auf den Rücksitz und nahm auf dem Beifahrersitz Platz. ,,Und was hast du in der ersten Stunde?", fragte mein Bruder doch ich steckte mir schon die Kopfhörer ins Ohr und hörte nur noch seine dumpfe Stimme. Ich stellte die Playlist auf Shuffle und schob die Lautstärke hoch. Erst als wir vor der Schule hielten steckte ich sie raus und griff nach meinem Rucksack. Ich öffnete die Beifahrertür und stieg aus dem Wagen. ,,Viel Spaß Schwesterchen!", rief Colin mir hinterher doch ich schob schon ohne meinen Bruder noch eines Blickes zu würdigen die Tür zur Schule auf. Das würde ein toller Tag werden.

Me and my brothersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt