Fall For You (Bonten FF)

Kapitel 32

°She's the baddest°

°Sarana P.O.V°

Ein kleines Stück in meinem Herzen wurde wiederbelebt.
Es schlägt wieder langsam.
Es ist wieder wärmer.

Er hat es geheilt.
Er hat sein Versprechen nicht gebrochen.
Er hat mich wiedergefunden.

Izana.
Ich hatte die Hoffnung schon lange aufgegeben.
Ich war sechs oder sieben als er einfach gegangen ist.
Niemals hätte ich damit gerechnet in in meiner schlimmsten Zeit zu sehen.

"Wie bist du eigentlich, naja hier hin gekommen?", Izana mustert mich während wir wieder mal im Club sitzen, "Das ist eine lange Geschichte Izana, ich fühle mich momentan wirklich nicht danach", seufze ich, er nickt verständnisvoll und widmet sich wieder Rindou.

Eigentlich ist es doch ganz einfach oder?
Ich war schon als Kind ein Fan der Bösen in Büchern und Filmen.

Die Bösen, sie sind meist unverstanden.
Sie werden von der Welt abgelehnt und nicht gewollt.

Die Helden sind detailiert geplant.
Sie werden geliebt und gebraucht.

Jedoch würde ein Held seine Liebe opfern um die Welt zu retten.
Aber ein Bösewicht würde die ganze Welt vernichten um seine Liebe zu retten.

Deshalb bin ich bei den bösen, ich würde für meine Familie jeden töten.

"Izana", Rindous Stimme klingt ungewohnt harsch, "Mhm?", er sieht ihn an, genau wie ich, "Wie kommt es eigentlich das du grade jetzt auftauchst?", was will er damit sagen?

"Wie kommt es das du ausgerechnet dann auftauchst wenn dein bester Geschäftspartner tot ist?", mein Mund klappt auf, "Warte was?", ich sehe nun Izana an, "Du und Kisaki, ihr habt Geschäfte gemacht?", "Du wusstest nichts davon?", Rindou scheint überrascht.

"Was ist hier eigentlich los?", ich erhebe mich, "Ich dachte du bist für mich zurückgekommen? Für Manjiro? Für deine Familie?", es ist als ob diese gefüllte leere mehr und mehr wieder an Platz verliert.

"Sarana, setz dich bitte wieder und lass uns vernünftig reden", Izana sieht auf den Boden, "Also stimmt es, du bist nicht wegen uns wieder hier", ich hole tief Luft, "Nein, ich bin wegen meiner Geschäfte hier", ich nicke stumm.

War das nicht irgendwie klar?
Nichts wird dir geschenkt, auch nicht eine heile Familie.

"Und was willst du dann bei uns?", Rin hebt eine Braue und mustert den weißhaarigen, "Ich brauche eure Unterstützung-", ich unterbreche ihn durch mein lachen, "Klar, du brauchst Hilfe und dann kommst du wieder? Sorry aber wir machen keine Geschäfte mit Leuten wie dir, vor allem nicht wenn sie mit Kisaki zu tun haben", ich nehme Rindous Glas aus seiner Hand und nehme einen Schluck.

"Hör zu, es geht um viel Geld. Sehr viel Geld un-", "Denkst du ich bin käuflich?", ich hebe meine Braue an, "Sarana, tu mir einen Gefallen ja? Ran ist im Büro-", ich sehe fassungslos zu Rindou, "Du schickst mich nicht ernsthaft weg oder?".

Sein Blick verrät mir, ich habe keine Chance.

Genervt laufe ich die obere Etage entlang um so zu den Büros zu kommen, ich werde mich nicht durch die Menge quetschen, denn ich weiß genau, rempelt mich in der Situation jemand an, rollen Köpfe.

Jedoch muss ich feststellen das Rindou mich nur los werden wollte, niemand ist in Rans Büro.

"Dieser kleine-", ich unterbreche mich selbst als ich sehe das Sanzus Bürotür einen Spalt geöffnet ist, sollte er nicht mit Manjiro unterwegs sein?

Ich nähere mich leise, wer weiß schon was mich da erwartet?

"Ich hab es dir doch versprochen", Sanzu ist da, "Ich weiß aber ich hätte nicht damit gerechnet", ein leises lachen.

Sahi?

Was macht sie hier? Ich habe sie ja wohl deutlich genug rausgeworfen!

"Und wirklich nur wir beide auf Hawaii?", ihre Stimme lässt mein Herz still stehen, wieso die beiden auf Hawaii?

Warum ist sie überhaupt bei ihm?
War es doch kein Ausrutscher?

"Natürlich nur wir beide, ich will mit dir allein sein", seine Stimme fühlt sich an wie ein Dolchstoß.
Nach all dem Drama, nach seinen Entschuldigungen, nach seinen Versprechen.

Ich spiele mit dem Gedanken dort rein zu gehen, aber was dann?
Es ist doch offensichtlich, dass die beiden mehr am laufen haben.
Ich bin die dumme, egal was ich jetzt tun würde.

Ich laufe leise den Flur entlang, ich will nicht bemerkt werden.

Ich setze mich einfach wieder still an meinen Platz auf dem Sofa, mir ist es egal ob sie nun Geschäfte machen oder nicht.
Es würde nichts ändern wenn ich mich dagegenstelle.
Es würde nur unnötige Streitigkeiten geben, da bin ich mir sicher.

Sanzu und Sahi haben mir beide dreist ins Gesicht gelogen.
Beide haben mich hintergangen, auf ekelhafte Art und Weise.

Am liebsten würde ich beiden eine Kugel zwischen die Augen jagen.
Zwischen diese verlogenen Augen.

Aber auch das würde nichts ändern oder?

"Hörst du überhaupt zu?", Rindou wedelt vor meinem Gesicht herum, "Mhm?", ich sehe immer noch auf die halbvolle Whiskey Flasche vor mir, "Wo bist du denn mit deinen Gedanken?", seufzt er dann.

"In einer besseren Realität, in einer die mir nicht jeden Tag aufs neue zeigt das es sich für nichts lohnt den scheiß hier weiter zu machen", murmele ich und lasse meinen Kopf in meine Hände fallen.

"Was ist denn los mit dir?", Izana klingt fast schon besorgt, "Nichts, ich habe grade einfach keine nerven für eure Geschäfte", ich schütte mir ein Glas ein, "Bist du auf dem Weg grade einem Untoten begegnet oder warum bist du plötzlich wieder so mies drauf?", Rindous Stimme löst einen neuen Tiefpunkt aus.

"Wusstest du von Sanzu und Sahi?", ich fokussiere ihn, "Was?", er hebt eine Braue, "Wusstest du davon verdammt?!", ich schmeiße das Glas, welches grade noch in meiner Hand war gegen die Wand und stehe auf.

"Wusstest du das die beiden seit der Nacht was haben? Und nach Hawaii wollen?!", ich stehe direkt vor ihm, "Sarana beruhig dich, was ist denn los?", er hält meine arme fest, er ahnt wahrscheinlich das ich dazu neige ihm eine zu verpassen.

"Ich wusste davon nichts, das schwöre ich dir!", "Ich hab sie im Büro gehört, ich dachte Sanzu ist bei Manjiro?", ich mustere ihn, "Das dachte ich bis grade auch, was macht Sahi überhaupt hier?", langsam lässt er mich los, "Woher soll ich das wissen? Sie hat hier nichts mehr suchen! Vorallem nicht bei ihm!"

°°°

"Warum bist du voller Blut?", Ran mustert mich als ich die Haustüre schließe, "Bitte sag mir das ist nicht alles dein Blut", er kommt auf mich zu, ich will ihn stehen lassen und nach oben laufen er aber zieht mich am Handgelenk zurück, "Sarana wo warst du?", er hebt mein Kinn an und wischt mir das Blut von meiner Lippe.

Ich sehe ihn nicht an.
Ich kann ihn nicht ansehen.

"Sarana, ich rede mit dir! Du bist komplett in Blut getränkt! Was ist pas-", "Ich will nicht reden okay?", ich löse mich aus seinem Griff, "Lass mich bitte einfach in Ruhe", ich werfe meine Jacke auf das Sofa und bleibe mit dem Rücken zu ihm stehen.

"Keine Sorge, ich habe niemanden umgebracht", sage ich dann, "Na immerhin", murmelt er, "Wenn denn auch? Alle die ich liebe sind schon tot!"