Was geschah mit dem Held der Dämmerung?

Theorien und Verfolgung

„Wie lange laufen wir jetzt schon?"
„Keine Ahnung, fühlt sich an wie Stunden." stöhnte Daruk.
„Es müssten schon ein paar Stunden vergangen sein..." meinte Impa.
Seid sie sich von den anderen getrennt haben sind schon ein paar Stunden vergangen und konnten bislang nichts außergewöhnliches entdecken. Der Weg vor ihnen war alles andere als gerade. Es gab ständig irgendwelche Kurven rechts, links, rechts und wieder links. Der Weg schien sich wie eine Schlange zu bewegen. Viele Biegungen und Kurven, doch trotzdem geradeaus im Endeffekt. Als ob es etwas verstecken wollte oder Reisende von etwas fern halten will. Dies war umso mehr Grund diesen Pfad zu verfolgen. Denn vielleicht war es ja das Dorf am Ende oder etwas anderes, was ihnen vielleicht irgendwie weiterhelfen könnte. Doch wenn es so weitergehen würde, müssten sie bald wieder umkehren um rechtzeitig zurückzukommen.
„Sagt mal..." fing Urbosa an. Daruk wurde aufmerksam „Ist was, Schwester?"
„Nicht wirklich, aber... ich würde gerne wissen ob ihr vielleicht Theorien zu dieser Situation habt." Impa blieb stehen „Du meinst zu dem was damals geschah?"
„Ja. Ich meine wir hatten ja jetzt viel Zeit um alle selbst mal gründlich darüber nachzudenken und da das noch ein langer Weg wird, könnten wir ja mal Ideen austauschen." Besser als einfach schweigend weiter diesen Schlangenweg langzugehen.
„Hast du denn schon eine Theorie?" Daruk war sich ganz ehrlich noch nicht so sicher was geschehen sein mag. Der Held und die Prinzessin werden ja immer wiedergeboren, doch Daruk kann sich nicht vorstellen, dass sein Bruder Link in seinem früheren Leben ein Dieb und Verräter  seines Landes war. Es musste einfach eine andere Erklärung geben als Gier und Machthunger. So war der Held einfach nicht. In keinem Leben, bestimmt.
„Na ja, ich glaube, dass es vielleicht noch einen Spieler gab" gab Urbosa ihre Theorie preis.
„Vielleicht gab es noch jemanden außer Ganondorf der es auf das Triforce abgesehen hatte und der Held nahm es mit in ein anderes Land um es zu beschützen."
„Da kann es aber vielleicht auch sein, dass diese Dritte Person ja von hier kam und das Chaos in Hyrule nutzte um das Tiforce zu stehlen und der Held ging ihr nach um es zurückzuholen." Sie dachten über Urbosas und Daruks Vorschlag nach und dann ergriff Impa das Wort.
„Aber dann wäre die Prinzessin doch nicht extra hierher gekommen. In beiden Fällen wüsste sie, dass das Trifoce am Ende durch den Helden in Sicheren Händen wäre."
„Es sei denn,..." sprach Urbosa auf.
„Wenn es Variante 2 wäre und der Held den Dieb verfolgte, ist er vielleicht umgekommen und deshalb musste die Prinzessin her."
„Aber woher hätten sie denn wissen sollen, ob der Held noch am Leben war?" kratzte sich Daruk am Kopf. Impa ging ebenfalls nachdenklich den Weg weiter, passte währenddessen jedoch auf, dass sie nicht über kleine Steine die aus dem Schnee ragten stolperte.
„Es gab keine Kommunikationsweise über die sich die beiden schnell genug unterhalten hätten können. Außerdem, wenn wir nach den Aufzeichnungen der Prinzessin gehen, ist es sowieso nicht wahrscheinlich, dass eine dritte Person im Spiel war."
Sie stapften weiter durch den leichten Schneesturm. Die vielen Bäume die sich um sie herum aufstellten, je weiter sie den Weg entlang gingen, schirmten den Schneesturm etwas ab.
Daruk runzelte die Stirn und überlegte kurz ob er seinen Gedanken wirklich aussprechen sollte, aber es ist wahrscheinlich am besten alle Gedanken und Ideen untereinander zu teilen.
„Aber vielleicht, hat die Prinzessin ja auch... gelogen?" Das letzte Wort sprach er langsam und vorsichtig aus, da er keine Bombe platzen lassen wollte. Aber das tat er.
„Bitte was?!"
Impa drehte sich blitzschnell um und starrte ihn entsetzt an.
„Na ja, möglich wäre es-"
„Du auch Urbosa?!"
Jetzt starrte sie beide entsetzt an, als wären ihnen gerade Flügel gewachsen.
„Die Prinzessin ist die loyalste Person gegenüber Hyrule und würde niemals, niemals etwas tun um ihrem Land zu schaden! Ihr wisst doch was unsere Prinzessin alles durchmachen musste um zu versuchen die Siegelkraft zu aktivieren und ihr Land zu beschützen!"
„Ja, aber wir reden ja auch nicht von unserer Prinzessin. Wer weiß wie es damals war. Wir müssen den Tatsachen ins Auge blicken. Entweder die Prinzessin hat gelogen oder der Held der Dämmerung ist ein Dieb und Verräter-"
Auf einmal raste etwas an ihnen vorbei. Sie schauten nach vorne und sahen einen kleinen weißen Wolf mit roten Markierungen auf seinem Fell. Seine Augen waren schwarz mit blauen Ringen die anscheinend die Iris darstellen sollen. Er starrte sie nur an und knurrte kaum hörbar. Impa sah an ihm herunter und erschrak.
„Da! Schaut auf seine Pfote!"
Die anderen sahen hinunter und weiteten ihre Augen. Auf der linken Pfote des Wolfes war in Roten Markierungen das Triforce abgebildet.
„A-Aber was-"
Da setzte der Wolf wieder zum Rennen an. Als er loslief dauerte es nicht lange bis die anderen ihm hinterher jagten. Sie riefen ihm hinterher, doch der Wolf war ungewöhnlich schnell für seine kleine Größe. Je weiter sie liefen, desto weniger Schnee war unter ihren Füßen und auf einmal stoppte der Wolf. Die drei anderen stoppten ebenfalls als sie bemerkten, dass hinter dem Wolf eine Spur von Blumen erblühte. Jeder seiner Schritte erblühte zu einer neuen Pflanze. Sie schauten etwas nach oben und entdeckten, dass sie nun vor einem riesigen Wald standen. Egal wohin man schaute man sah nur den Wald, kein Ende in Sicht. Wer dahinter wollte musste wohl oder übel durch diesen Wald.
Doch viel wichtiger war jetzt dieser Wolf. Das konnte doch kein einfacher Zufall sein, dass dieser Wolf das Triforce auf der Pfote trug. Selbst wenn die Markierungen nicht natürlich auf dem Fell waren, müsste jemand sie aufgemalt haben. Sie mussten diesem Wolf folgen. Er war die größte Spur die sie gerade hatten. Die Prinzessin würde das verstehen.
Der Wolf starrte die drei noch kurz an, doch bevor irgendjemand etwas sagen konnte ertönte ein Wolfsgeheul aus dem Inneren des Waldes. Der weiße Wolf vor ihnen erwiderte das Heulen und rannte in den Wald.
„Nein!Halt!WARTE!"
Und schon rannten die anderen ihm hinterher in den riesigen Wald und bemerkten erst zu spät, dass sich hinter ihnen nun nicht mehr der Weg von den sie kamen befand, sondern das unendliche Grün des Waldes, kein Ausweg in Sicht.