Kapitel 20

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„Hi, kann ich reinkommen?"

Überrascht trat Lola zur Seite. Sie hatte absolut nicht damit gerechnet, dass Eddie vor ihrer Tür stehen würde. „Was ist passiert?", besorgt betrachtete sie Eddie von oben bis unten. Er hatte ein blaues Auge, seine Lippe war aufgeplatzt und seine Kleidung an manchen Stellen zerrissen. Auch war er nass von oben bis unten.

„Komm erst einmal richtig rein. Du bist ganz nass." Eddie hatte vor lauter Wut gar nicht bemerkt wie es angefangen hatte zu regnen und wie nass er geworden war vom Van bis zu Lolas Tür. Lola lotste ihn hoch in ihr Zimmer und sofort ins Bad. Zum Glück hatte sie ein eigenes Bad und zum Glück waren ihre Eltern im Urlaub für diese Woche. Eddie setzte sich auf den Klodeckel.

„Ich mache dir eine Wanne fertig.", murmelte Lola und fing an die Wanne mit Wasser und einem Schaumbadzeugs zu füllen. „Das ist gar nicht nötig.", protestierte Eddie, doch Lola schüttelte energisch den Kopf. „Doch sonst bekommst du noch eine Erkältung." Lola war los in ihr Zimmer und hatte Eddies Sachen, die sie bei ihrem letzten Besuch bei Eddie bekommen hatte, weil es da auch geregnet hatte. Sie hatte immer vergessen die Kleidung zurückzugeben. Aber insgeheim wollte sie das auch nicht.

„Hier die kannst du, wenn du fertig bist, anziehen." Sie legte ihm die Kleidung ins Bad. „Das sind meine Klamotten.", erwiderte Eddie verwirrt. Lola zuckte mit den Schultern. „Ich habe doch gesagt es war keine Lüge." Eddie nickte und begann sich auszuziehen. Als er nun ohne Oberteil vor ihr stand, drehte Lola sich schnell mit erhitzten Wangen um. „Äh wenn du etwas brauchst ruf einfach." Und mit diesen Worten war sie schnell aus dem Bad verschwunden.

Sie setzte auf ihr Bett und versuchte ihre heißen Wangen wieder unter Kontrolle zu bekommen. Was war mit Eddie passiert? Und wieso war er hier? Als sie sich etwas beruhigt hatte, hörte sie Eddie nach ihr rufen. Sie blieb vor der Tür des Badezimmers stehen.

„Alles okay?" Wasser plätscherte. „Du kannst ruhig reinkommen. Keine Sorge es ist genug Schaum in der Wanne du siehst nichts." Nichts, was ich nicht schon gesehen habe, dache Lola sich und trat ins Bad. „Ist alles in Ordnung?" Eddie nickte. „Ja ich wollte bloß etwas Gesellschaft." Lola nickte, nahm sich den Verbandskasten, platzierte sich auf dem Rand der Wanne und begann Eddies Wunden im Gesicht zu verarzten.

„Los erzähl was ist passiert?" Eddie zuckte etwas als Lola sein Auge desinfizierte. „Wusstest du, dass Beth etwas mit Billy am Laufen hat?" Überrascht hielt Lola inne und ließ die Hände sinken. Damit hatte sie nun nicht gerechnet. Billy schlief also mit ihr und Beth, wow was ein Arsch. „Nein das wusste ich nicht.", antwortete sie und verarztete Eddie weiter.

„Ich hätte es irgendwie wissen müssen.", begann Eddie. „Ich hatte die Ganze Zeit schon ein komisches Gefühl bei Beth." Lola erwiderte nichts. „Sie sagte zwar, dass sie mich liebte, aber es klang so künstlich." Immer noch erwiderte Lola nichts. Was hätte sie auch schon sagen sollen?

„Ich hatte heute auf dem Weg zu Beth so eine komische Vision oder so. Ich habe dich und mich gesehen und wir haben uns geküsst. Um ehrlich zu sein haben wir uns heftig geküsst und du hattest ein Kleid an." Lola grinste bei dieser Erinnerung und packte den Verbandskasten weg, sobald sie fertig war. „Das war keine komische Vision. Wir waren auf Steves Party und wären beinahe von Beth erwischt worden." Stolz war Lola nicht auf deren Verhalten.

„Also ist es wahr. Wir haben hinter Beths Rücken miteinander geschlafen." Lola nickte. „Natürlich ist es wahr. Eddie warum sollte ich mir so etwas ausdenken? Wir haben uns gehasst." Lola wollte den Raum wieder verlassen, aber Eddie hielt sie an ihrem Handgelenk fest. Stumm sahen sie sich in die Augen.

„Es tut mir leid, dass ich dir nicht geglaubt habe." Lola konnte in seinem Blick erkennen, dass es ihm wirklich leidtat. „Ist schon okay du hast eine Amnesie und da ist es schwer bestimmte Dinge zu glauben. Außerdem hätte ich das Ganze vielleicht anders angehen sollen." Eddie schüttelte den Kopf. „Nein Lola, ich hätte dir wirklich glauben sollen." Lola lächelte Eddie schwach an. „Du hast mir wirklich sehr weh getan, aber ich freue mich, dass du langsam deine Erinnerungen zurückbekommst.", wechselte sie das Thema. Sie wollte nicht länger darüber reden. Eddie nickte.

Plötzlich grinste er Lola an. „Was ist?", fragte Lola verwirrt und im nächsten Moment wurde sie von Eddie in die Wanne gezogen. „Eddie!", schrie sie erschrocken, das Wasser spritzte zu allen Seiten. Sie saß nun praktisch seitlich auf Eddies Schoß und ihre Beine baumelten aus der Wanne.

„Weißt du woran ich mich noch erinnern kann?", grinste Eddie und Lola schüttelte wie hypnotisiert von Eddies Augen, sie waren sich plötzlich sehr nahe, den Kopf. „Wir gut du küssen kannst." Eddie griff sanft in Lolas Nacken und deren Lippen lagen aufeinander. Der Kuss wurde sofort intensiver und als deren Zungen sich berührten fuhr ein Schauer durch Lolas gesamten Körper. Eddie zu küssen war alles, was Lola sich in den letzten Tagen gewünscht hatte.

Atemlos lösten sie sich voneinander. Und sahen sich lange in die Augen. Sanft streichelte Eddie mit dem Daumen über Lolas rechte Wange. „Du bist wunderschön.", flüsterte er und Lolas Wangen erhitzten sich. Sie wollte weg sehen, aber Eddie hatte immer noch seine Hand an ihrer Wange. Er sah sie mit einem solch liebevollen Blick an, der die Schmetterlinge in ihrem Bauch wild umher fliegen ließ.

"Lola ich...Ich liebe dich."

Lolas Herz machte ein Salto. Diese Worte waren alles was sie von Eddie hören wollte. Doch etwas störte sie. "Nein tust du nicht. Du bist wütend auf Beth und verletzt und suchst ein Trostpflaster." Lola wollte aus der Wanne klettern, aber Eddie hielt sie mit dem Arm um ihre Taille geschlungen davon ab.

"Nein Lola wirklich." Eddie sah Lola tief in die Augen. All die Erinnerungen der letzten Wochen kamen mit einem Schlag zurück. Und eine Erinnerung war sehr deutlich. Wie sehr er Lola begehrte und liebte. Er wollte nichts mehr als mit ihr zusammen sein.

"Ich liebe dich mehr als alles Anderen in meinem Leben." Er beugte sich etwas nach vorne und seine Lippen fanden Lolas. Der Kuss war süß und zart, nicht zu aufdringlich. Mit Tränen in den Augen sah Lola Eddie an, versuchte in seinem Blick zu sehen, ob er es ernst meinte. Doch sie konnte nichts erkennen, was das Gegenteil aussagen könnte.

"Ich muss dir etwas sagen.", blickte Lola auf ihre Hände. Die Tränen liefen immer noch. "Billy und ich wir schlafen ab und zu miteinander." Lola befürchtete das Schlimmste. Befürchtete, dass sie Eddie nun für immer verloren hatte. Aber sie wollte keine Lügen mehr. Eifersucht machte sich in Eddie breit, doch er versuchte ruhig zu bleiben.

"Ich bin ganz ehrlich zur dir, es stört mich so unglaublich, aber da wir nicht zusammen sind, kann ich dir nicht böse sein. Ich hoffe trotzdem, dass du dasselbe für mich empfindest, wie ich für dich.", wischte er ihr sanft die Tränen aus dem Gesicht.

Lola nickte kräftig. "Natürlich Eddie. Ich liebe dich mit jeder Faser meines Körpers und Billy war bloß Mittel zu m Zweck. Er sollte mich ablenken, aber richtig funktioniert hat es nie." Eddie nickte.

"Wir beide, wir gehören zusammen. Vergiss Billy, vergiss Beth. Wir beide ab jetzt und für immer.", ernst, aber trotzdem voller Liebe sah Eddie Lola in die Augen. Lächelnd beugte sie sich etwas nach vorne und gab ihm einen Kuss auf die Nase. Dann lehnte sie sich immer noch lächelnd wieder zurück. "Wir beide ab jetzt und für immer."

Keine Sorge die Geschichte ist noch nicht zu Ende. Hoffentlich hat euch das Kapitel gefallen und ich wünsche euch schöne Ostertage ❤

LG Lea 

The Heart Wants What It WantsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt