Endlich wieder zuhause. Papa hat die ganze Fahrt über nicht mit mir geredet, nicht weil er sauer war, sondern weil er so ausgerastet ist. Das kenne ich schon von ihm. Wenn er sauer auf mich ist, bereut er es eine zeit lang und redet nicht mit mir, weil er denkt, dass ich sauer bin. Spätestens bis heute Abend müsste er aber wieder reden. Das Haus ist leer, da Alex und Paula ja noch Schicht haben.
Während Papa ins Schlafzimmer geht, gehen Phil und ich ins Wohnzimmer und lassen uns auf der Couch nieder. Wir beide holen gleichzeitig unser Handy raus, als es piept:Paula: Hey. Ist Mira schon zuhause? Wollen wir alle heute Nachmittag in der Stadt spazieren gehen? Es soll heute nochmal warm werden:)
Ich: Ja, ich bin wieder zuhause. Von mir aus gerne:)
Phil: Ja klar, wieso nicht? Franco, Alex, was sagt ihr?
Paula: Alex ist nicht am Handy, ich sehe ihn hier draußen stehen hihi
Ich: Papas Handy liegt unten bei uns. Er ist oben im Schlafzimmer. Erkläre ich später.
Paula: Achso okay.
Phil: Wie ist die Schicht?
Paula: Angenehm ruhig. Ich stehe hier mit Jacky aber wartet, ich zeige euch mal Alex. Ihr müsst sehen, wie er da beim RTW steht. Oh super Foto, er guckt gerade.Ich: Sieht ja sehr stressig aus hahaha
Paula: allerdings ;)
Phil: Mensch Mensch, steht da, als wenn er auf ein Taxi wartet;)
Alex: Paula!!! Ich wusste es
Paula: hahahah oh shit Einsatz. Bis später!Phil und ich gucken uns an und müssen beide lachen. Alex steht da wie so ein Maincharacter aus einem Hollywood Film. Dann schaltet Phil den Fernseher ein und lehnt sich zurück. Ich schalte mein Handy wieder an und gehe auf Linas Chat:
Ich: Hey, bin wieder aus dem Krankenhaus. War echt unnötig, ich sag's dir. Wurde von einer psychisch kranken attackiert. Wie gehts dir und den Jungs? Achso und in meinem Blut wurden K.O. Tropfen gefunden. Ich habe Melissa im Verdacht. Sie hat so seltsam gelacht, als ich mir die Cola genommen habe.
Lina: Heyyyy. Omg ich hatte so Angst um dich. Also wenn Melissa das echt war, musst du zur Polizei gehen Mira. Also mir geht's sehr gut. Tim und ich schreiben sehr oft und ich denke, es könnte sich etwas entwickeln. Jonas allerdings....der ist ziemlich depressiv. Ich glaube er mag dich und leidet ziemlich darunter, dass du ins Krankenhaus musstest...
Ich: waaaaas? Omg viel Glück euch beiden. Nein ich gehe nicht zur Polizei, also noch nicht. Erst abwarten, vllt war sie es ja gar nicht. Oh man, hoffe das es Jonas nicht all zu schlimm geht...
Lina: Dankeschön. Ja, dann warte noch mit der Polizei. Ja also Jonas ist wie gesagt ziemlich fertig mit der Welt. Schreib ihn doch mal. Ich kann Tim nach der Nummer fragen.
Ich: Ja gerne:)Danach hat sie mir die Nummer geschickt, welche ich sofort einspeichere. „Mira???", fragt Phil energisch. Er muss mich wohl öfter gerufen haben. „Ja?", frage ich knapp. „Möchtest du auch etwas trinken?", fragt er und hält ein Glas hoch. Wann ist der denn in die Küche gelaufen? Ich nicke, woraufhin er mit zwei Gläsern Wasser wieder kommt. Mir ist gerade erst aufgefallen, dass er das totale Gegenteil von Alex ist. Phil legt wert auf ausgewogene Ernährung, sowie Getränke, weshalb er immer nur Wasser trinkt. Alex hingegen trinkt meistens Cola und isst, was er bekommen kann. Wieso hat der dann trotzdem noch so eine Figur??? Dann ist es noch so, dass Alex immer perfekt gestylte Haare hat, was man von Phil eher nicht so sagen kann. Bei ihm liegen die Haare immer so, wie sie fallen. Auf der Arbeit ist Phil immer derjenige, der Blödsinn macht und Alex ist eher so der formelle Typ. Was komisch ist, ist das Phil zuhause dann er der formelle ist und Alex der lustige, also komplett umgedreht. Beide haben nur eine gemeinsame Eigenschaft. Sie sind immer da, wenn man sie braucht und muntern einen immer auf.
Naja, genug verglichen. Jetzt muss ich Jonas schreiben. Phil ist mittlerweile eingenickt, was mich nicht wundert. Er war, laut Paula, die ganze Nacht wach.Ich: Hey Jonas. Ich bin's, Mira. Ich wollte mal hören, wie es dir geht. Mir geht's wieder super und ich bin schon wieder zuhause.
Jonas: Hey...das ist schön zu hören. Ich muss gestehen, dass ich mir echt starke Sorgen gemacht habe.Ziemlich verwundert, dass er sofort zurückschreibt, überlege ich, was ich antworten soll.
Ich: Das brauchst du jetzt aber nicht mehr. Hättest du Lust, mal auf einen Nachmittag in ein Café zu gehen? Ich glaube ich habe mich noch nicht dafür bedankt, dass du mit Melissas Freund geredet hast.
Okay, hoffentlich war es wirklich wegen mir. Sonst wäre die Nachricht jetzt sehr peinlich.
Jonas: Kein Ding, immer wieder gerne. Hast du Mittwoch Zeit? Wir könnten dann nach der Schule zu einem Café.
Ich: Ja, das passt:)
Jonas: okay dann bis Mittwoch:)
Ich: bis Mittwoch:)Gerade, als ich mein Handy ausgeschaltet und auf den Tisch gelegt habe, knallt es. „Autsch.", sagt Phil und reibt sich das Handgelenk. Er ist wohl schlafend von der Couch gefallen. „Alles gut?", frage ich besorgt. Er winkt ab und nickt. Das lasse ich aber jetzt so nicht stehen. Wenn mir was passiert, machen die auch immer ein Drama drum. „Nein, bleib sitzen.", befehle ich und marschiere nach oben ins Arztzimmer. Dort suche ich einen Verband und eine kühlende Salbe zusammen und gehe wieder nach unten. Dort hole ich aus dem Gefrierfach noch ein Kühlakku und gehe samt Utensilien zu Phil, der mittlerweile wieder auf der Couch sitzt. „Ach Mira, das brauchst du nicht. Das ist bloß...", beginnt er. „Ruhe!", brumme ich und nehme das Handgelenk. Ich lege das Kühlakku für einige Zeit auf das Handgelenk und bereite währenddessen den Verband und die Salbe vor. „Zeig mal her.", sage ich, woraufhin er ihn mir lächelnd gibt. „Alles klar Frau Dr. Fabiano.", antwortet er und lacht. „Tut das weh?", frage ich und rotiere sein Gelenk etwas. Er nickt leicht. „Ja etwas.", sagt er. Dann streiche ich etwas Salbe um das Handgelenk und binde dann den Verband drum. „So und jetzt hochlagern und weiter kühlen!", befehle ich und lege seinen Arm auf die Lehne. Er nickt lächelnd, sagt jedoch nichts. Ich wasche mir in der Zwischenzeit die Hände und setze mich dann wieder zu ihm.
„Was ist denn hier passiert?", fragt Paula, die gerade durch die Tür in das Wohnzimmer kommt, gefolgt von Alex. Papa ist immer noch oben. „Dein Freund ist auf der Couch eingeschlafen und dann runtergefallen und hat sich dabei sein Handgelenk überdehnt. Ich dachte erst an eine Verstauchung, jedoch kann er sein Handgelenk dafür zu gut bewegen. Ich habe ihm jetzt erstmal eine kühlende Schmerzsalbe, sowie einen stützenden Verband drum gebunden, damit es schneller heilt. Falls es schlimmer wird, empfehle ich ein Röntgen im Krankenhaus und die erste Schmerzlinderung kann durch einfache Medikamente wie z. B. Ibuprofen oder Paracetamol erfolgen.", rattere ich runter. Paula nickt und geht zu Phil, der erstaunt vor mir sitzt. „Was denn?", frage ich verwirrt. „Woher weißt du sowas denn jetzt?", fragt er. Auch Alex kommt erstaunt zu uns. „Ich meine, ihr macht das ständig mit mir, also dachte ich, ich kümmere mich mal um dich. Und diese ganzen Begriffe schnappt man halt bei euch auf.", antworte ich lachend und gehe dann in die Küche, um Paula und Alex etwas zu trinken zu holen. Alex wie immer seine Dose Cola und Paula einen Cappuccino. „Hier für euch.", sage ich und stelle die Dose und die Tasse auf dem Tisch ab. „Und ich?", fragt Phil und macht eine schmolllippe. „Frau Doktor, ich darf nicht dehydrieren.", erklärt er mir. „Sicher doch, Herr Funke. Frau Dr. Martinson, würden Sie die Flüssigkeit per Infusion oder per orale Aufnahme verabreichen?", frage ich an Paula gewandt. „Ich denke, ein Glas Wasser tut es auch.", antwortet sie lachend, woraufhin ich ihm sein Glas wieder mit Wasser fülle. Echt lustig mal Arzt zu spielen. Etwas traurig bin ich schon, weil ich ihn gerne einen Zugang gelegt hätte. Vielleicht versuche ich das später nochmal.—————————————————————————
Wie findet ihr das mit dem Foto? Habe noch mehr und wenn euch das gefällt, mache ich sowas öfters:)
Man liest sich im nächsten Teil:)
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Zwischen Himmel und Hölle
FanfictionJuhu, Mal wieder eine neue Fanfiction. Dieses Mal zu „Auf Streife-die Spezialisten" Es geht um die 16-jährige Mira, die nach mehreren Schicksalsschlägen versucht, ihr Leben wieder auf die Reihe zu bekommen. Dabei erhält sie Hilfe von ihrer Familie u...