Ich bin doch kein Schnitzel

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Paula und ich gehen nach einiger Zeit wieder nach unten, wo Papa mit Alex und Phil in der Küche steht. Tabea deckt gerade den Tisch. „Brauchst du Hilfe?", frage ich Tabea, woraufhin Papa und die anderen sofort zu mir sehen. „Nein danke.", antwortet Tabea. Ich nicke und stelle mich neben den Küchentisch.
Während wir essen, sagt keiner was, bis sich irgendwann Paula meldet. „Also Franco. Was ist daran so schlimm?", fragt sie vorsichtig. Papa knallt seine Gabel auf den Tisch und schnaubt. „Was daran so schlimm ist? WAS DARAN SO SCHLIMM IST?", er wird laut und funkelt Paula wütend an und danach mich. „Meine Güte Franco. Mira wird am Samstag 17. Das ist heutzutage doch ganz normal.", mischt Alex sich ein, bevor Papa weiter ausrasten kann. Dann herrscht stille. In mir kocht die Wut. „Papa...", beginne ich und schaue ihn ernst ins Gesicht. Er hebt nur die Augenbraue. „Es ist meine Entscheidung mit wem ich was habe, wie oft und wo. Ich bin alt genug und ich liebe Jonas.", antworte ich ernst und erhebe mich dann. „Wohin willst du?", ruft er sauer. Ich packe mein Handy in meine Hosentasche und gehe zur Tür. „Ich gehe jetzt zu Jonas und schlafe mit ihm. SOOFT ICH WILL.", antworte ich, auch wenn das natürlich nur gelogen ist. Ich werde mir nur für einige Stunden im Park die Beine vertreten und einen klaren Kopf bekommen. „Das wirst du nicht tun!", ruft er, doch da bin ich schon aus der Tür.

POV Paula:

Jetzt ist Mira abgehauen und meinte, dass sie mit Jonas schlafen will. Franco dreht natürlich voll durch und schnappt sich seinen Autoschlüssel. „Hey Kollege. Was hast du vor?", fragt Alex und tätschelt seine Schulter. „Ich gehe jetzt meine Tochter holen.", brummt er und streift sich die Schuhe über. „Hör mal Franco...", versuche ich es ruhig und stelle mich vor ihm. Ich hoffe, dass ich gegen sein italienisches Temperament ankomme. „Mira ist alt genug, um das selber zu entscheiden. Sie liebt diesen Jungen wirklich und wird wohl selber merken, wenn es nicht so wäre.", erkläre ich. Er schnauft und lässt sich dann auf den Boden fallen. „Man, sie ist doch mein kleines Mädchen. Meine kleine Prinzessin. Es kann doch nicht sein, dass sie schon intim wird?", seufzt er vor sich hin. Ich knie mich neben ihm. „Doch Franco. Mira hat das Alter erreicht, wo sowas dazu gehört. Du musst das wohl oder übel hinnehmen und ich glaube, dass Mira sich freut, wenn du sie unterstützt, anstatt gegen sie zu schiessen.", rede ich beruhigend auf ihn ein. Anscheinend bringt es was, denn er nickt und steht wieder auf. „Ich glaube...du hast recht.", seufzt er und geht ins Wohnzimmer, wo er sich auf die Couch fallen lässt.

POV Mira:

Nach zwei Stunden entscheide ich mich dazu, nach Hause zu gehen. Sie machen sich sicher tierische Sorgen.
Ich öffne die Tür und sofort kommt mein Papa auf mich zu. Zuerst mustert er mich skeptisch und nimmt mich dann in den Arm. „Mira es tut mir leid. Ich wollte nur nicht einsehen, dass du schon groß bist und selber entscheiden kannst, wen du liebst. Wenn du mit diesem Jungen glücklich bist, bin ich es auch.", schluchzt er. Dankbar nehme ich ihn fest in die Arme. „Danke Papa.", seufze ich.

Nach einigen Stunden, die ich in meinem Zimmer verbracht habe, entscheide ich mich dazu, in den Garten zu gehen.
Mit einem Buch unter dem Arm und etwas zu trinken geht es nach draußen. Dort sind Alex und Tabea, die am Beet arbeiten. Einige Blumen mussten erneuert werden. Als Alex mich bemerkt, kommt er zu mir. Ich lege mich in die Sonne und öffne mein Buch. „Mira.", seufzt er und massiert sich den Nacken. Ich schaue ihn fragend an. Ich bin immer noch etwas wütend auf ihn, dass er das einfach so rausgehauen hat. „Hör zu.", sagt er und setzt sich zu mir. „Das war echt blöd von mir. Ich habe nicht nachgedacht. Kannst du mir verzeihen?", fragt er und sieht mich dabei wie ein kleines Kind an, welches seinen Lolly weggenommen wurde. Da kann man doch nicht nein sagen. „Okay Alex. Aber nur, weil du es bist.", sage ich, woraufhin er mich mit seiner Umarmung fast zerquetscht. „Ich. Krieg. Keine. Luft.", keuche ich und tätschele seinen Rücken. Er lässt mich sofort los und ich atme einmal tief durch. „Wow Alex. Deine Workouts bringen echt was.", sage ich erstaunt. Er lacht und geht dann wieder zu Tabea. Endlich kann ich mich meinem Buch widmen. Fehlanzeige, denn er dreht sich sofort wieder um. „Was ist denn?", frage ich bin etwas genervt. Ich will endlich lesen und das geht nicht, wenn er mich nicht lesen lässt. „Wow immer mit der Ruhe.", lacht er und drückt mir was in die Hand. Sonnencreme. „Alex willst du mich auf den Arm nehmen? Es sind vielleicht 15 Grad. Wozu brauch ich Sonnencreme?", frage ich verwirrt. „Na die UV-Strahlung ist heute sehr hoch und wir wissen ja, wie schnell du anbrätst.", lacht er und geht dann schlussendlich. Wie ich anbrate??? Echt jetzt? Ich bin doch kein Schnitzel. Augenrollend verteile ich Sonnencreme auf meinen Unterarmen und in meinem Gesicht. Der Rest wird von meinem Klamotten bedeckt.
Als ich nach einer Stunde keine Lust mehr hatte zu lesen, entscheide ich mich dazu, einfach zu chillen und die anderen zu beobachten. Papa, Alex und Phil schrauben an einem kleinen Unterstand für den Feuerkorb, während Tabea und Paula sich ebenfalls sonnen. Jetzt sind es schon paar grad mehr und dafür, dass erst März ist, ist es echt warm. Paula liegt in Bikini Oberteil dort, sodass man eine kleine Wölbung am Bauch sieht. Ob ihr das schon aufgefallen ist? Neugierig stehe ich auf und setze mich in einem Schneidersitz neben sie. Sie bemerkt mich, lässt aber die Augen zu. „Alles gut Mira?", fragt sie verwirrt und sonnt sich weiter. Ich lege meine Hand auf ihren Bauch, woraufhin sie doch ihre Augen öffnet und mich verwirrt anguckt. „Ähm...was wird das?", fragt sie lachend. „Na schau mal. Du bekommst einen Bauch.", sage ich und zeige auf die Wölbung. Es dauert einige Sekunden, doch dann sieht sie es auch. „Oh Gott Phil!", schreit sie. Phil lässt die Latte fallen, die dann auf Alex Fuß fällt. „Man Phil du...Vater.", brummt er, was uns alle zum Lachen bringt. Alex hat sich nämlich geschworen, nicht vor dem Baby zu fluchen. Davon sollten wir uns alle eine Scheibe abschneiden. „Was ist Schatz?", fragt Phil, als er endlich bei uns angekommen ist. „Ich bin fett. Sie doch.", schmollt sie. Er setzt sich erstaunt neben ihren Bauch und streichelt darüber.

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Man liest sich im nächsten Teil:)

Zwischen Himmel und HölleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt