𝟷

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Ich wünsche euch viel Spaß mit dem 3. Band der Reihe. Lasst gerne Kommentare und votes da, würde mich freuen❤️

𝚅𝚎𝚛𝚘𝚗𝚒𝚌𝚊

Gerade als ich dachte, es könne niemals werden, wurde es schlimmer. Ich habe meinen besten Freund verloren und noch zwei weitere wichtige Menschen an meiner Seite. Es vergeht kein Morgen an dem ich wünschte, dass ich es gewesen wäre, die sie getötet hätten anstelle Alejandro...

Ich hätte es sein sollen, nicht er. Seit einem Jahr ist er nicht mehr hier unter uns und jeden Tag schmerzt es noch. Es wird niemals aufhören. Ich habe die Hoffnung aufgegeben, dass sich alles in Gute entwickelt. In dieser Familie ist man nur mit dem schlechten gesegnet worden. Die Welt ist für mich nicht mehr das, was es einmal war. Sie ist dunkel und grau geworden.

Niemals wollte ich das mein Leben so eine Wendung hat. Aber nachdem ich eine Fehlgeburt erlitt, hat sich noch so vieles verändert. Emiliano hat sich unbewusst von mir abgewichen. Ihn hat das auch sehr verletzt. Doch, ich bin am Boden zerstört. Zwar ist Emiliano immer für mich da und sorgt sich für mich aber nach dem Unfall, haben wir uns entfremdet. Ich weiß, dass wir uns noch sehr lieben. Wahrscheinlich noch mehr als zuvor aber dennoch kamen wir beide nicht darauf klar, was alles geschehen ist.

Jeden Tag lag ich in dem Bett und dachte über alles nach. Meine Motivation fürs Leben verschwand. Alles was mir Freude bereitet hat, ist verschwunden. Ich könnte weinen. Tag und Nacht. Zu jeder Zeit. Miguel war ständig bei meiner Stiefmutter. Sie behandelt ihn so gut, das er da immer wieder bleiben möchte. In so einen Zustand darf mich mein Sohn nicht sehen, auch wenn er es oft genug tun musste. Er weiß, dass mich etwas prägt.

"Du kannst das nicht ewig machen, Veronica" sprach Emiliano wieder das, was er jeden Tag zu mir sagt. Ich nickte und höre nur mit dem halben Ohr hin. Er kommt zu mir und setzt sich an der Bettkante. "Veronica, ich meine es langsam sehr ernst" umfasst er mein Gesicht. Seine blauen Augen dringen in meine hinein. Er ist fest davon überzeugt, dass ich es wahrscheinlich übertreibe. Tu ich das? Übertreibe ich eigentlich?

"Du musst aufhören, dich selbst zu hassen" wisperte er beruhigten und streng zu gleich. Wie? Wie kann ich aufhören, wenn wegen mir meine Tochter bei der Geburt gestorben ist? Ich atmete hörbar aus, um nicht wieder zu weinen. "Baby..." küsste er meine Wange und strich über sie. "Werde wieder Gesund, bitte. Ich will meine Frau nicht auch noch verlieren" er legt seine Arme um mich und sofort Kralle ich mich in seine Arme. Seine Umarmungen sind das was mich noch fühlen lässt. Ich nahm seinen männlichen Geruch wieder wahr und schließe die Augen.

"Lass uns in die Stadt gehen und etwas essen, Ver" schlägt er vor, wie jeden Tag und jeden Tag lehne ich seinen Vorschlag ab. Ich schüttelte den Kopf und löse mich von ihm. Er sieht verzweifelt aus. Sein Atem ist hörbar. "Ich akzeptiere kein Nein mehr, Prinzessin. Also, zieh dir was an und wir gehen" er steht auf und wartet darauf, dass ich ihm gleich tue. Erneut schüttelte ich den Kopf. "Veronica, weißt du was für ein Kampf es auch für mich ist? Ich bin gerade dabei meine Frau zu verlieren, die ich über alles liebe. Meine Frau, die kaum noch Worte mit mir spricht. Mierda! Ich hab schon bald vergessen, wie deine Stimme klingt, so selten sprichst du mit mir" mit großen Augen schaue ich zu ihn hoch.

"Es zerreißt mich, Baby. Ja, wir haben unsere kleine Prinzessin verloren aber auch so scheisse wie es klingt, muss man einfach nach vorn sehen und man darf sich nicht kaputt machen dadurch. Seit Wochen, Monaten bist du hier und machst dich selber nieder. Ich kann das nicht mehr" erklärte er mir und senkt sich wieder aufs Bett. Er hat recht, doch ich kann es nicht wahrhaben.

Er lächelt mich sanft an und greift vorsichtig nach meinen Händen. Ich stellte mich neben ihn hin. Seine Hände legen sich auf meiner Taille ab. Er nimmt mich wieder in seinen Armen. "Es wird alles besser werden" hauchte er in mein Ohr. Ich nickte und hoffte, dass er recht behalten würde.

"Wir bringen Miguel zu meiner Mutter und holen ihn Abends ab, in Ordnung?" Schmunzelte er. Mein Herz erwärmte sich bei seinem Lächeln. Ich biss mir auf die Lippe und schmunzelte zurück. Widerstehen konnte ich sein Lächeln noch nie. Generell ihm. Er ist einfach wunderschön. "Jetzt vergiss all die schlimmen Dinge, die passiert sind und lächle mehr. Du bist nämlich wunderschön, wenn du das tust" küsste er meine Lippen, nach einer Ewigkeit. Es fühlte sich an, als wäre das unser erster Kuss gewesen, so lange habe ich seine Lippen nicht mehr auf meine gespürt. Aus diesem Grund, stand ich stocksteif vor ihm.

Er lachte deswegen. "Zieh dir was nettes an, meine schöne" küsste er meine Stirn und verließ das Zimmer. Mit pochenden Herz begehe ich den Kleiderschrank. Als ich die Schranktür öffnete, erkenne ich sofort die bodies von meiner Tochter, die wir gekauft hatten, bevor sie...... starb.

Ich schluckte und versuchte mit Mühe und Not wegzusehen. Also, greife ich nach ein schickes Kleid, was ich mir überziehe und sofort bemerkte, dass es lockerer ist als es einmal war. Jetzt merkte ich, dass was ich tue ungesund ist. Das Kleid war zwar lockerer, dennoch sah es nicht schlecht an mir aus. Als nächste greife ich nach den passenden Schuhe und zum ersten Mal nach einer Ewigkeit fühlte ich mich etwas lebendiger.

Den Schmuck, den ich mir noch ummachte, lässt mich lebhafter wirken. Schön gekleidet, trete ich in das Bad und erschreckte mich vor mich selbst. Auch, wenn ich gestern Abend geduscht habe und im Bad war, habe ich jeglichen Blick in dem Spiegel vermeidet. Ich wollte nicht sehen, wie blass und ausgehungert ich aussehe. Aber jetzt sehe ich mich und es ist einfach nicht mehr schön. Dunkle Schatten unter meinen Augen und blasse Haut. Trockene Lippen, die sich pellen. Mit Wasser wusch ich mir das Gesicht und versuchte mich ein wenig schön zu machen.

Es klappte natürlich. Schminke tut das, was es tun soll. Schon lange sah ich nicht mehr so aus, wie ich es jetzt tat und es hat mir tatsächlich gefehlt. Ich sah gesünder aus.

Schweigen Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt