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𝚅𝚎𝚛𝚘𝚗𝚒𝚌𝚊

Unfreiwillig sitze ich in ein Raum voller Kleider. Amaya probierte wahrscheinlich jedes einzelne an. Ich werde müde von den ganzen Stunden. Da ich mein Kleid schon gefunden hatte, trank ich genüsslich mein Wein. Das taten die anderen Frauen ebenso, außer Amaya, die sich gerade in ein Kleid rein quetscht. Heute ist ihre Babyfeier, das heißt dass wieder hunderte von Leuten auf unserem Grundstück sind, die wir nicht einmal leiden können.

Nun gut, da muss man wohl durch. "Mrs. Díaz?" Fragte jemand. Gleichzeitig drehen sich alle auf der Couch um und dann mit Ja zu antworten. Kichernd sehen wir uns alle an. "Veronica" korrigierte sich die Angestellte. Ich nickte, sodass sie weitersprach. "Ihr Sohn möchte zu ihnen" sagte sie. "Dann soll er doch kommen" schüttelte ich verwirrend den Kopf. Sie nickte und öffnet dann die Türen. Mein kleiner Mann kam angetapst und lief auf mich zu. Ich setzte ihn auf mein Schoß ab. "Hallo, kleiner Mann" gab ich meinen Sohn einen Kuss auf die Wange. Nun hörten wir andere Kinderstimmen. Dario und Araceli stürmten zu Adora. Paula war die nächste die zu Ariadna rennte und fast dabei stürzte. "Um Himmels Willen, pass auf" sagte sie geschockt.

Die Zwillinge umarmten die liebe Julia. Lareina, Ryker, Aarón gehen zu ihren jeweiligen Müttern. "Natascha, wo ist mein Kind? Schauen Sie nach" fragte Valentina die Angestellte. Diese machte sich auf direkten Wege um Bricriu zu suchen. Miguel schlingt seine Arme um meinen Hals und umarmte mich fest.

Während ich meinen Sohn auf meinem Arm habe, schaute ich Amaya weiterhin zu, wie sie das nächste Kleid anprobierte. Als wir wieder unterbrochen wurden, trafen unsere Männer in den Raum. Miguel greift nach seinem Vater, der ihn sofort hochnahm und einmal hoch schmiss. "Liano" warnte ich ihn. Er lachte nur. "Kannst du deine Mutter anrufen, ob sie die Kinder für heute und morgen nimmt?" Fragt plötzlich Constanza Luis. Er sieht sie irritiert an. "Wieso das?" Nimmt er Aarón auf seinen Schoß.

"Ich denke nicht, dass sie an solchen Veranstaltungen mit machen sollten. Es kann immer was passieren" erklärte sie. Ich verstand ihr Gedanke. In dieser Familie passiert immer irgendwas und die Kinder sind zu jung dafür. Falls was schlimmes passiert, sollen die Kinder nicht betroffen davon sein. Luis nickt verständlich. Also, griff er nach sein Handy und verließ den Raum.

"Hast du endlich etwas gefunden?" Frage ich Amaya genervt. Sie nickt. In zwei Stunden fängt die Feier an und die ersten Gäste werden das Anwesen betreten. Mit meinem Sohn und Emiliano verlassen wir den Saal und gehen die Treppen hoch. Emiliano und Miguel gehen in Miguel sein Zimmer, da sie dann etwas spielen wollen und ich gehe mich für die Babyfeier fertig machen.

Vor der Garderobe nahm ich mir das Kleid raus. Mit diesem betrete ich das Bad. Als erstes fange ich an mich zu schminken. Da ich nicht viel auf mein Gesicht tue, bin ich innerhalb einer halben Stunde fertig. Ich begebe mich dem lockenstab und teilte meine Haare auf. Die obere Hälfte Binde ich fest. Wenn der Lockenstab heiß genug ist, nehme ich die erste Strähne und wickele sie ein. Dies mache ich mit jeder einzelnen Strähne, um am Ende alle gelockten Haare auszuschütteln und ein zu sprühen.

Jetzt schlüpfe ich in das Kleid, dass enganliegend und kurz ist. Es ist Smaragdgrün und schmiegen sich perfekt zu meinen Kurven. Als letztes ziehe ich mir die passenden Schuhe an. An der Tür klopfte es, bevor ich bejahen konnte, stand Emiliano schon vor mir. Er musterte mich. "Kurz aber hübsch" kommentierte er mein Kleid. Emiliano nimmt mich in den Arm und küsst mein Hals. "Du siehst hinreißend aus, meine schöne" umfasst er mein Gesicht und schmunzelte. Ich schmunzelte ebenfalls. Mein Gesicht errötet sich von seinem Kompliment.

"Die Gäste sind da" sagte er mir Bescheid. Ich nickte und harkte mein Arm in seinen. Gemeinsam verließen wir das Zimmer und das Haus. Im großen Garten versammelten sich alle. Die ersten begrüßten mich. Mit meinem Mann laufe ich zu meinen Schwäger und Schwägerinnen. Mir wird ein Glas angeboten und dankend nehme ich das Glas zu mir. Einen Schluck trank ich aus dem Wein.

Allesamt beobachten wir Amaya, wie sie mit Leonardo empfangen wird. Sie werden mit Glückwünsche überfüllt. Viele Geschenke würden ihnen auf den Tischen gestellt. Misstrauisch habe ich sie weiter im Auge. Ich kann und möchte ihr nicht vertrauen. Das was sie sagte, verließ immer noch nicht meinen Gedanken. Bis jetzt hielt ich es für mich, denn was sie sagte ist mit Sicherheit bullshit. Emiliano hielt meine Hand, während ich das Paar beobachte. Er plauderte mit vereinzelten Gästen, die mich ständig in ein Gespräch miteinbeziehen.

Aus Höflichkeit sprach ich mit ihnen, doch innerlich verdrehe ich die Augen. Solche Veranstaltungen mag ich einfach nicht. Es sind zu viele Menschen auf ein Fleck. Immer wieder wird hinter einem getuschelt und sobald man sich zu ihnen dreht, wird breit gelächelt. Als ich erneut nach meinem Glas griff, wurde die Tür zum Garten geöffnet und das nicht gerade leise.

Mit einem Lächeln betrachte ich die Schönheit. Niemals hätte ich gedacht, dass sie es wirklich tun wird. Sie tat es und es ist genau das beste. Die Gäste wurden still. Wir sahen alle zu ihr. Sie hebt ihr Kinn und lächelte leicht. Sie betritt den Garten und sah zu mir, dann zwinkerte sie mich an, weshalb ich nickte. Leonardo kam hinter Amaya vor und bleibt geschockt stehen. Lucia geht auf ihn zu. Ihre Hand fuhr über seiner Wange. Glasig wurden seine Augen. „Hallo, mein liebster" hauchte sie. Er schloss die Augen und atmete mehrmals tief ein.

Amaya stand regungslos neben den beiden und sieht ihnen dabei zu, wie sie wieder zueinander finden. „Was hast du gemacht?" raunte Emiliano mir in mein Ohr. Ich schaue zu ihm hoch. „Das was gemacht werden musste" sprach ich.

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Es wird Zeit dass Drama die Familie wieder willkommen heißt, was sagt ihr?

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