TEXAS LOVE

Kapitel 10

Punkt elf Uhr stehe ich in Country Club, wo schon einiges los ist. Einige ältere Leute die Richtung Pool und Spa Bereichen laufen und Angestellte die zu ihren Positionen hetzen, um pünktlich zu sein. Ich sehe gerade raus, da läuft William mit Celleste an mir vorbei und ziehen eine Grimasse. Was wollten sie damit zeigen? Das sie üben für das Synchron schwimmen oder was? Kopf schüttelnd verdrehe ich meine Augen. Da haben sich auf jeden Fall zwei gefunden. Einer Arroganter, als der andere. „Savannah?", höre ich und zucke erschrocken zusammen und drehe mich zu der Übeltäterin. Tina kommt zügig zu mir gerannt und wirft sich gefühlt auf mich drauf. Lässig hinter ihr läuft Miguel. Er grinst mich gerade an und winkt mir leicht zu. Ich winke ihn kurz auch zu und konzentriere mich wieder auf Tina auch wenn es mir schwer fällt den Blick von Miguel abzuwenden. Er sieht heute auch wieder gut aus. Er hat heute eine beige farbige Hose an und ein lockeres weißes Hemd, was einige Knöpfe aufgeknöpft wurden. Seine dunklen Haare sind heute wirr auf dem Kopf, aber es sieht trotzdem verspannt heiß aus. „Fertig mit starren?", reißt mich Tina aus meinen Gedanken über ihren großen Bruder. Vielsagend wackelt sie mit ihren Augenbrauen. Prompt werde ich rot und schaue nun woandershin. „Wollen wir jetzt zu den anderen?", frage ich sie und versuche meine Gesichtsröte in den Griff zu bekommen. Sie nickt grinsend und geht schon langsam vor. Ich sehe kurz noch einmal hinter mich. Miguel steht bei einigen Männern in seinem Alter und unterhält sich mit denen. Miguel dreht sich gerade in meine Richtung und ich drehe mich ruckartig um und laufe Tina zügig hinterher. Der denkt sich bestimmt auch ich bin verrückt oder so. Tina läuft durch eine Doppeltür, wie offen steht. Ich trete nach ihr ein und befinde mich in einem großen Saal. Boden besteht aus einem alten hellen Parkettboden. Links sind einige Holzbänke, wo schon schon ein paar Mädels sitzen. Tina läuft ganz durch in die Ecke. Die Mädels beobachten mich, wie ich Tina folge und mich zu ihr setze. Nach einigen Minuten geht das Getuschel los. „Mach dir nichts darauf. Sie wissen nur das du eine harte Konkurrenz für sie bist.", gibt Tina von sich und versucht mich damit zu ermuntern. Ich nicke nur leicht und schiele zu den anderen. Ich kann sowas einfach nicht ab. Dieses ganze Geläster. Plötzlich taucht auch Celleste auf und geht dramatisch, aber auch selbstbewusst zu einer Gruppe zu. Die werden mich wohl dann auch alle hassen. Toll. Nun kommt auch Denise herein und grinst, als sie mich hier sitzen sieht. „Guten Morgen, meine Damen.", begrüßt sie uns fröhlich und wir grüßen alle höflich zurück. „Wir haben kurzfristig neuen Zuwachs bekommen. Das ist Savannah und sie wird natürlich privat alles nachholen. Heute werden wir ein wenig das Tanzen weiter üben.", sagt sie und ich werde wieder rot. Wie unangenehm. Wir stehen alle auf und suchen jeweils einen Partner. Tina greift sofort meine Hand und zieht mich in die Mitte des Saals. „Hast du schon mal einen Walzer getanzt?", fragt mich sie und ich schüttle nur den Kopf. Wann hätte ich es denn jemals machen sollen? „Auf der Gala hat mich hauptsächlich Kane geführt. Ich hatte keine Ahnung, was ich tun sollte.", erkläre ich ihr schmunzelnd und sie fängt darauf an zu lachen. „Gut, dann zeige ich es dir jetzt.", sagt sie motivierend. „Nicht das sie dir die Füße bricht.", ruft Celleste höhnisch und ihr Freundinnen fangen an zu lachen. „Mädels Konzentration auf die Musik, die ich jetzt anmache.", ruft Denise laut. Nach und nach hören sie auf zu lachen und die Musik wird abgespielt. „Und eins zwei drei und eins zwei drei. Bleibt im Takt Mädels.", ruft Denise laut und korrigiert andere Mädels in ihrer Haltung. Aufrecht und gerade versuche ich dem zu folgen, was mir Tina erklärt. Es ist eigentlich garnicht so schwer, wie gedacht. Ich habe immer geglaubt, dass ich zwei linke Füße hätte. Damals als Kind hatte ich auch Salsa und Tango Unterricht. Vielleicht hilft mir das auch mit dem Taktgefühl. „Du bist garnicht so schlecht.", lächelt Tina und ich lächle stolz zurück. Denise kommt auch zu uns und sieht sich alles präzise an. „Du bist gut Savannah und Tina perfekt, wie immer.", hören wir ihren Lob und sie geht weiter. Die anderen sehen uns genervt und wütend an. Celleste sieht mich von weiten mit einem tödlichen Blick an. Ich bin wirklich glücklich, dass solche Blicke nicht wirklich töten können. Wenigstens ist hier nur Celleste und nicht noch eine Olivia. Das wäre mein Untergang.