„Schließ deine Augen..."

588 14 4
                                    

Wie gesagt kam er näher und näher, er strich unter mein Kinn entlang und hob es hoch, sodass ich ihn ansah. Er hob es ganz sachte an...Mein Herz schlug schneller. Sebastian, mach sowas doch nicht mit mir. Dachte ich...Hör doch auf.
Ich sah ihn an und begann, leicht zu lächeln. Wie ein hypnotisiertes Etwas. Ach naja also, egal. Dachte ich, komm, einmal geht noch.

Er beugte sich über mich.

„Oder...Hast du noch eine andere Verabredung?"
Fragte er mich ernst.

„Nein."
Sagte ich ängstlich und leise.

„Ich hoffe."
Antwortete er.

„Könntest du heute bitte ein bisschen aufpassen? Meine Arme und meine Beine sind grün und blau von unserer letzten Nacht..."
Sagte ich.

„Natürlich. Wie du willst."
Nickte er lächelnd.

Hä? Wird er jetzt doch nett?

„Aber wir, können es auch ganz lassen wenn du willst."
Zuckte er mit den Schultern.

Er beugte sich zurück und stand dann mit seinen Händen an der Hüfte vor mir.
Das war schon wieder eine Falle...Er kennt mich nicht, ich kenne ihn nicht, und trotzdem schaffte er es immer wieder, aus mir einen Gefangenen zu machen.
Ich kniff meine Augen leicht zusammen.

Ich gab ihm keine Antwort.

Erstmal nicht. Doch ich musste mit ihm schlafen,
er hatte mir ja gedroht. Und davor hatte ich Angst.
Ich schaute zu seinem Gürtel, und seiner schönen, schwarzen Hose.

„Gut, dann nicht. Du wirst sowieso niemals meinen toten Mädels das Wasser reichen können."
Sagte er.

Mutig Sebastian, mutig.

Dann stand ich auf, ließ meinen Mantel fallen und fing an, ebenfalls böse zu lächeln.

„Dann brauchst du das ja nicht anzugucken. Wenn ich...Ihnen nicht das Wasser reichen kann."
Antwortete ich.

Er verschränkte seine Arme und sah mich erstaunt von oben bis unten an. Jetzt bloß keine Schwäche zeigen, mein lieber Sebastian.
Er biss sich auf die Lippe und ich merkte, dass er es liebte. Sebastian starrte mich an, ließ dabei seinen Kopf leicht nach rechts senken und seine Lippen öffneten sich.

„Oh...Damit habe ich nicht gerechnet Liebes."
Sagte er sehnsüchtig auf mich zukommend.

„Nein, du findest das ja bestimmt nicht anturnend."
Ich ging von ihm weg.

„Oh doch...Und wie..."
Schwärmte er stöhnend.

...

„Lass es mich wieder gut machen."
Sagte er mir seine Hand reichend.

„Dann, versuche dein Glück."
Lächelte ich triumphierend.

Ich setzte mich elegant auf seine Couch, dabei sah ich wie er mich finster anlächelte.
Danach ging er plötzlich weg, ich wusste nicht wohin. Er ging jedenfalls kurz aus dem Raum raus, ich starrte ihm hinterher, wie immer.
Nach ein paar Minuten kam er wieder, ich wartete gespannt, was er nun tun würde...
Doch damit hatte ich nicht gerechnet.

Er kam elegant wieder zu mir zurückgelaufen. Sebastian blieb kurz vor mir stehen, und sein so schöner, unwiderstehlicher Duft flog in meine Nase. Ich schloss kurz die Augen und merkte dabei gar nicht, dass mein Gesicht immer näher nach vorne ragte...
Da nahm er meine beiden Schultern, und drückte mich sanft auf seine Couch - ich erschrak, er sah mir tief in die Augen.

„Ich werde dir heute nicht wehtun, wie du es gesagt hattest. Aber gegen andere Sachen, hast du nichts gesagt."
Flüsterte er gierig.

„Okay..."
Nickte ich flüsternd zurück.

„Schließ deine Augen."
Forderte er mich auf.

Ich nickte, und schloss dann meine Augen.

Auf einmal merkte ich, wie seine Hand, also die andere Hand, nicht die mit der er das Glas zerbrochen hatte...Sich auf meinen Mund legte. Auf meinen Mund, und gleichzeitig über meine Nase.
Er hatte...Sein Parfüm in seine Hand gesprüht. Ich konnte nicht mehr, ich war verliebt. Verliebt in diesen wunderschönen, Männerduft.
Ich fing an zu lächeln, riss meine Arme hoch und drückte seine Hand fest an meine Nase.
Mir wurde schwindelig, dieser Schwindel war der schönste den ich jemals hatte.
Ich inhalierte dieses Parfüm so sehr ein, und verfiel in so viele schöne Momente. Ich dachte dabei so oft an Sebastian.

Dann...Ließ er seine Hand langsam von meinem Gesicht weggleiten.

Ich lächelte ihn schwach und sehnsüchtig an.

„Ich...Ich hab diesen tollen, unwiderstehlichen Duft noch nie an jemand anderen gerochen..."
Sagte ich verliebt.

„Das wirst du auch nicht. Dieses Parfüm ist
durchaus teuer."
Lächelte er.

„Damit hast du wahrscheinlich recht."
Nickte ich zufrieden.

...

Ich hatte diesen Duft noch immer um meine Nase, ein paar Tröpfchen fielen von seiner Hand ab und blieben an meinem unteren Gesicht hängen.
Ich liebte es.

„Mach das nochmal."
Sagte ich.

„Willst du das wirklich...?"
Kam er zu mir und legte seine Hand auf meine Wange.

Ich ließ nickend mein Gesicht in seine Handfläche streifen, danach sah ich ihn lächelnd an.
Ich atmete tief ein und aus, bewegte meine Hände langsam auf seine Oberarme zu.
Dann zog ich ihn zu mir ran, ganz langsam, vorsichtig - Eben verzaubert von diesem Duft.

Es tut mir leid. Nur noch einmal. Es wird auch nie wieder vorkommen!

𝐒𝐭𝐚𝐥𝐤𝐞𝐝 | ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt