Kapitel 6

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,,Machst du mit?",fragte John B an mich gewandt?
Eigentlich wollte ich es nicht. Denn ich hasste dieses Spiel. Ich hatte zwar keine schlechte Erfahrungen mit Wahrheit oder Pflicht, aber ich habe schon oft mit erlebt, dass Freunde bei diesem Spiel bloß gestellt worden. Und der Gedanke daran, dass ich über ein bestimmtes Thema reden muss, ist nicht schön. Aber ich wollte auch keine Langweilerin sein, deshalb stimmte ich zu.
,,Okey, also Kiara. Wahrheit oder Pflicht?",fragte John B Kie.
,,Hmm. Wahrheit."
,,Mit wem hattest du dein erstes mal?"
,,Mit einem Jungen, der hieß Liam und war hier um Urlaub zu machen.",sagte sie.
,,Pope. Wahrheit oder Pflicht.",sagte Kie.
,,Pflicht."
Pope wählte Pflicht und musste ein Bier auf Ex trinken. Dann war JJ an der Reihe und er wählte ebenfalls Pflicht. Daraufhin musste er einen Handstand machen. Während er die Aufgabe erfüllte, lachten alle, aber ich wusste nicht warum. Danach erklärten sie mir  dass JJ sich als Kind den Arm gebrochen hatte, als er einen Handstand machte. Danach musste ich auch lachen.
,,So, Rachel. Wahrheit oder Pflicht?"",fragte mich JJ, als er sich wieder auf den Stuhl setzte.
,,Wahrheit.",antwortete ich.
,,Erzähle uns dein größtes Geheimnis.",sagte er plötzlich.
Sofort begann mein Herz zu Klopfen, als würde es gleich aus meiner Brust springen.
Ich hatte das Gefühl, schlechter Luft zu bekommen.
Meine Augen brannten, denn ich merkte, dass ich kurz davor war zu Weinen.
,,Entschuldigt mich kurz.",sagte ich und stand auf. Dann ging ich auf den Holzsteg zu und atmete tief ein und aus. Ich hatte schon oft eine Panikattacke, weshalb ich wusste, dass ich tun kann.
Dann hörte ich Schritte hinter mir und drehte mich um.
JJ stand vor mir.
Ich atmete immer noch schnell und die Tränen liefen mir über die Wange.
,,Hey, alles gut. Tut mir leid." Er kam auf mich zu, aber ich wich nach hinten.
,,Beruhig dich erst mal. Du hast eine Panikattacke. Es ist wichtig, dass du ruhig atmest.",sprach er zu mir.
,,Ich weiß.",schrie ich ihn an.
Ich erwartete, dass er sich weg drehte und geht. Doch er blieb stehen und kam erneut auf mich zu. Diesesmal blieb ich stehen und ließ zu, dass er mich umarmte.
Dann schaffte ich es, wieder normal zu atmen.
Ein paar Sekunden später hatte ich mich beruhigt.
Er ließ mich los und sah mich an.
,,Alles gut?",fragte er.
Ich nickte.
,,Ich glaube, ich will nachhause."
,,Ich kann dich bringen.",schlug JJ vor.
,,Nein, alles gut. Ich will alleine sein."
,,Okey."
Ich ging, verabschiedete mich bei den anderen und machte mich dann auf den Weg nachhause.
Angekommen begrüßte ich meine Eltern und sagte, dass ich ins Bett gehe, weil ich müde sei.
Ich zog mir meinen Schlafanzug an, legte mich in mein Bett, deckte mich zu und schloss meine Augen.
Dann öffnete ich sie wieder. War ich etwa eingeschlafen? Ich sah auf mein Handy und erkannte, dass es bereits halb 3 nachts war.
Außerdem sah ich, dass ich von Pope, Kiara, John B und JJ mehrere Nachrichten erhalten hatte. Sie wollten wissen, ob es mir gut ging und, dass wenn ich will, morgen wieder zu ihnen kommen kann. 
Ich antwortete, dass ich ihnen morgen schreiben werde und, dass es morgen gut geht.
Aber bei JJ's Nachrichten war ich etwa schockiert.

Hey, alles gut?
Wie geht es dir?
Rachel?
Bist du zuhause?
Bitte amtworte.
Ich mache mir Sorgen um dich.
Bitte schreib mir.

2 verpasste Anrufe.

Bist du zuhause?
Ich komme zu dir.

Er machte sich tatsächlich Sorgen um mich. Aber über die letzte Nachricht musste ich nachdenken. War er wirklich bei mir?
Ich entschied mich ihm anzurufen.
Es klingelte kurz, dann nahm er ab.
,,Rachel?",fragte er hektisch.
,,Ja?"
,,Gott sei dank. Ich dachte du hast dir etwas angetan.",sprach er.
Ich sagte nichts.
,,Rachel?"
,,Nein, ich liege im Bett. Wo bist du?"
,,Vor deinem Balkon."
Ich stand auf und sah aus dem Fenster. Dort stand er wirklich.
,,Willst du rein kommen?",fragte ich ihn. Allerdings wusste ich nicht, warum ich ihn das fragte.
,,Warte ich komme hoch."
Er legte auf, bevor ich noch etwas sagen konnte.
Ich konnte gar nicht so schnell schauen, wie er oben war. Er sprang auf einen Tisch, welcher im Garten stand. Dann hing er am Balkon und schwang zu mir.
Ich öffnete die Tür.
,,Hey."
,,Hey."
Er trat in mein Zimmer umd sah sich um.
Ich schloss die Balkontür wieder und ließ die Jalousien runter.
,,Schönes Zimmer.",kam es von JJ.
,,Danke. Du kannst dich auf mein Bett setzen.",sagte ich und er tat es.
Auch ich setzte mich neben ihn.
Dann herschte Stille. Als würde sich keiner trauen etwas zu sagen.
,,Hast du wirklich gedacht, dass ich mir etwas antun möchte, nachdem ich vorhin die Panikattacke hatte?",fragte ich, da ich es wissen wollte.
,,Ja, ich kenne diese Situation."
,,Du hast auch Panikattacken? Warum?"
,,Mein Dad hat mich geschlagen. Immer wenn ws irgendwann eine Schlägerei gibt, muss ich daran denken, dass mein Dad und ich genauso aussahen.", erklärte er.
,,Oh mein Gott. Das tut mir leid. Und jetzt ? Also, wo ist er?",fragte ich vorsichtig.
,,Er ist vor zwei Wochen mit dem Boot weggefahren. Wir haben uns verabschiedet und er hat mir gesagt, dass ihm alle leid tut. Aber ich bin froh, dass er weg ist. Seit dem habe ich kein Attacken mehr."
,,Das freut mich."
,,Und du? Warum hast du Panik."
,,Es fällt mir schwer darüber zu reden. Ich habe es noch nicht akzeptiert. Und solange ich es nicht kann, rede ich darüber nicht. Sorry.",erzählte ich JJ.
,,Ist in Ordnung."
,,Können wir über etwas anderes reden?",schlug ich vor. Denn ich wollte nicht länger über meine Probleme reden.
,,Klar. Also, du ließt gerne?",fragte er.
,,Ja, sehr gerne. Und du kannst gut surfen."
Und so begannen wir uns zu unterhalten.
Unsere Gespräche gingen über Schule, Filme oder witzige Dinge, die uns passiert sind.
Es war wunderschön, sich mit JJ zu unterhalten.
Mittlerweile lagen wir beide unter meiner Decke im Bett und ich merkte, dass meine Augen immer wieder zu fielen. Irgendwann waren sie ganz zu.

Ich schreckte hoch. JJ ebenfalls.
,,Rachel, was ist los? Du hast im Schlaf über Joyce geredet. Wer ist das? ",sprudelt es aus JJ.
Ich musste mich selber erstmal zurecht finden und die Situation auf mich wirken lassen. Als ich dann realisierte, dass ich einen Alptraum hatte und dabei über die Explosion im Joyce geredet habe, wusste ich, dass JJ sofort gehen muss.
,,Bitte geh.",befahl ich ihm.
,,Aber..."
,,Bitte..."
Er nickte und verschwand über den Balkon.

Dann war er weg.

Es war eine schöne Nacht. Aber es darf niemals wieder passieren. Denn dss Risiko, dass ich im Schlaf wieder über das reden könnte, ist  zu groß.

So sehr ich mir wünsche, mich auf JJ einzulassen, ist es aber gefährlich.
Tut mir leid, JJ.

the scar // JJ Maybank Fan FictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt