Als Sawyer des Studiums wegen in eine neue Stadt zieht, muss sie sich mit beschissenen Aushilfsjobs über Wasser halten. Außerdem braucht sie eine Bleibe, besser jetzt als gleich, und die Gegend klingt echt gut. Aber der Mitbewohner lässt ganz schön...
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Sawyer betrat das Restaurant und ließ den Blick durch den Innenraum schweifen. Es war ein nettes Lokal, netter, als fast jedes Lokal in dem sie in letzter Zeit - oder jemals ehrlich gesagt - gespeist hatte.
Es gab eine Kellnerin, die über die eintretenden Gäste wachte und sie ihren Tischen zuwies. Was sie von hier aus sehen konnte, waren hauptsächlich Zweiertische mit ausreichend Abstand dazwischen. Der Boden war auf Hochglanz poliert und Sawyer kam sich etwas fehl am Platz vor, als sie an ihren ordentlichen Jeans herabsah und die strahlend weißen Turnschuhe auf dem feinen Parkett betrachtete.
Was sie aus dem Augenwinkel an den anderen Tischen sah, waren zurecht gemachte Mädchen, die auf einen Antrag zu warten schienen. Sie wirken alle so herausgeputzt und perfekt, selbstsicher und doch aufgeregt. Aber positiv aufgeregt. Sie summten vor positiver Erregung. Sawyer schluckte. Sicherlich würde James von ihr enttäuscht sein.
Andererseits vertraute sie Owen und Samuel in jeder Hinsicht. Also musste sie einfach darauf hoffen, dass sie ein Gefühl dafür hatten, mit welchem Charakter Sawyer viben konnte und mit welchem eher nicht. Und vor allem, welcher Typ Mann sich nicht schämen würde, mit ihr gesehen zu werden.
Hätte sie die beiden doch nur niemals hereingelassen und an ihrem Spa-Erlebnis teilnehmen lassen. Wobei sie sich grinsend eingestehen musste, dass Sam sich nicht verstecken musste, wenn es um Fußmassagen der Extraklasse ging. Heute morgen hatte sie sich gefühlt als würde sie auf Wolken laufen.
"Kann ich Ihnen helfen, Miss?"
Sawyer lächelte die junge Frau an. Sie wirkte etwas älter als sie selbst, also setzte dieses Restaurant nicht auf studentische Aushilfskräfte, sondern ließ sogar den Kalender und Empfang nur von Fachkräften betreuen. Ihr wurde heiß. Sie kam sich so fehl am Platz vor. Ein einzelner Tropfen Schweiß rann ihren inneren Unterarm entlang bervor er an ihrem Ellenbogen stoppte. Gott wie peinlich.
"Ich...ich bin verabredet. Mit James..." Wie war noch Mal sein Nachname? Sie war davon ausgegangen, dass sie sich vor der Tür treffen würden. "Harrington? James Harrington?"
"Harrington steht nicht auf der Liste. Sind Sie sicher, dass Sie hier verabredet sind? Unser Dresscode sieht für gewöhnlich keine Jeans vor."
Blut schoss in Sawyers Wangen. "Das tut mir schrecklich leid. Das wusste ich nicht."
"Wenn Sie mir den Namen Ihrer Begleitung sagen, kann ich dieses Mal beide Augen zudrücken. Beim nächsten Mal allerdings..."
Sawyer nickte peinlich berührt. "Oh, vielen Dank. Der Name war so ähnlich. Er liegt mir auf der Zunge. Verzeihung, das ist unsere erste Verabredung. Das ist mir schrecklich unangenehm."
Die Dame sah sie unbeeindruckt an. "Wenn Sie erst noch Mal Überlegen wollen..."
Sawyer ging alle Namen durch, die ihr auf Anhieb einfielen. Sie war sich sicher, dass sie dieses Restaurant nicht mehr betreten würde, wenn sie es jetzt verließ, um sich vor der Tür an den Namen ihres Dates zu erinnern. "Harrington...Ha...Hu... Huntington? Ja, Huntington. James Huntington."
