5 - Rhonda -

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Unsanft wird Rhonda in den Flur geschubst.

Die Tür hinter ihr schließt sich und jemand, der sie auch hinein geschubst hat, dreht den Schlüssel um.

Der endlos wirkende, schmale Gang, ist bis auf ein paar flackernden Lichtern abgedunkelt.

Jedoch ist das Flackern nicht regelmäßig, sondern das Gegenteil.

Heißt also für sie: Sie muss mindestens 60 bis 70% der Zeit im Flur im Dunkeln tappen.

Rhondas Herz pocht ihr bis zum Hals.

Langsam setzt sie sich in Bewegung.

Ein Fuß vor den anderen - bloß keine Fehler machen.

Noch immer ist es Dunkel, bald müsste es wieder flackern.

Theoretisch könnte sie auch einfach schnell durchrennen, und sie hätte es hinter sich.

Doch erstens wüsste sie nicht wohin, zweitens könnten irgendwelche Fallen aufgestellt worden sein, in welche sie nicht hineintappen möchte und sie weiß nicht ob sie alleine ist, da nämlich ständig ein kratzen und ein erschwertes Atmen zu hören ist, sie aber nicht wirklich zuordnen kann woher das kommt, bzw. wie weit entfernt die Ursache für diese Geräusche sind.

Es flackert.

Augenblicklich, in diesen zwei Sekunden, sieht sie zwei, vielleicht auch drei schwarze, zusammengekauerte Gestalten stehen.

In ihr zieht sich alles zusammen.

Frage beantwortet.

Doch nicht nur das.

Sie hat Flecken auf dem Boden erkennen können und etwas größeres, schimmerndes auf dem Boden, jedoch weiß sie nicht mehr genau in welcher Entfernung es zu ihr steht, da sie sich nicht sonderlich darauf konzentriert hat.

Sie bewegt sich weiter nach vorn und versucht sich rechts entlang der Schließfächer zu tasten und einfach zu warten, wann es wieder flackert und möglichst auch keine Geräusche zu machen, bis dorthin und hoffentlich auch nirgends gegen etwas läuft.

Langsam und mit wenig Druck, lässt sie ihre Fingerspitzen an den Schließfächern entlangfahren, bis es auf einmal wieder flackert.

Sie stoppt Augenblicklich und ihr Atem stockt.

Gott sei Dank, bin ich nicht weiter gelaufen!

Keine zehn Zentimeter weiter vor ihr, steht einer dieser schwarzen Gestalten, mit dem Rücken zu ihr gedreht ... Fairerweise?

Sie hält den Atem an und wartet bis zum nächsten Lichterflackern ab.

Doch dieses Mal scheint es länger zu dauern, sodass es schon zu schmerzen beginnt.

Aber sie weiß ganz genau, dass, wenn sie jetzt die angestaute Luft rauslässt, sie dann geliefert ist.

Allmählich wird ihr sogar schwindelig davon.

Gerade in dem Moment, wo sie die Luft nicht mehr länger anhalten kann, zirpt es und die Lichter flackern wieder.

Der Infizierte grollt auf und sie merkt, wie Es sich in Bewegung setzt und sich zu ihr umdreht.

Ohne weiter darüber nachzudenken holt sie mit ihrer Faust aus und schlägt halb blind auf den Infizierten ein, mit dem Ziel dessen Kinn zu treffen.

Verfehlen tut sie nicht ganz, traf dessen Kiefer, doch nun weiß sie, dass sie ohne Umschweife rennen muss.

So tritt sie zu Seite und rennt los.

Nicht nur dieser Infizierte, sondern auch andere nehmen Notiz davon und rennen ihr unmissverständlich hinterher.

McLarrys Experiment -Kontrollverlust-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt