odio vel amore

wut & ansprachen

Wütend nehme ich immer zwei Stufen gleichzeitig, denn ich höre deine Schritte hinter mir.

Zuerst bist du freundlich und liebevoll und dann verändert sich dein Charakter urplötzlich ins Negative.
Es ist jedes einzelne Mal so.

Ich will so schnell wie möglich weg von hier.
Am besten dich nie wieder sehen.

,,Warte doch, June. Was ist denn jetzt los mit dir?"

Abrupt bleibe ich stehen.

,,Was mit mir los ist? Ich sag dir, was mit mir los ist! Du kannst mir nicht vorschreiben, mit wem ich befreundet bin, Landon. Du darfst dich nicht einmischen. Weder in das Leben meiner Freunde, noch in meines. Denn wie du schon so oft betont hast, sind wir nichts weiter, als zwei Personen, die zufällig die gleichen Kurse gewählt haben.
Und wo wir schon bei Wahrheiten sind. Ich versteh' dich im Hinblick auf deine Freunde auch nicht.
Bei dir kann man nicht mal unterscheiden, wen du wirklich magst, oder wer dir nur stumm nachläuft, weil du sonst seine ganze Existenz zunichte machst.
Wahrscheinlich hast du überhaupt keine Freunde.
Und das ist noch trauriger, als, wie ich, nur wenige zu haben."

Einige Sekunden halte ich inne, um mich zu beruhigen, ehe ich in einem deutlich ruhigeren Ton meine Ansprache beende.

,,Und jetzt red' bitte Klartext, Landon. Was willst du von mir? Hilfe in Notsituationen? Eine Person, mit der du reden und die du dann wegwerfen kannst? Ein Ventil, dass all deine Probleme und Sorgen aufnimmt und danach nie wieder ansprechen darf, weil du sonst durchdrehst? Oder vielleicht eine kleine Affäre, von der niemand etwas wissen darf? Einmal behandeltst du mich wie eine Königin und im nächsten Moment wie Müll.
Entscheide dich endlich und lass es mich dann wissen, bevor ich innerlich zerbreche."

Mit diesen Worten lasse ich dich mit weit aufgerissenen Augen stehen und verlasse das Gebäude deines Wohnheims.