odio vel amore

dank & enttäuschung

,,Ich hoffe, dass ich dir irgendwie helfen konnte."

,,Du hilfst mir immer, June. Schon nur, wenn du trotz allem noch mit mir redest."

Mein Zeitpunkt, zu verschwinden.

Zügig stehe ich auf und packe meine Tasche zusammen, ehe ich mir den Kapuzenpulli wieder überstreife und in meine Turnschuhe schlüpfe.

,,Wir sehen uns dann morgen?"

,,Ich werd da sein."

,,Versprichst du es?"

,,Jetzt habe ich schon deine ganze Zeit in Anspruch genommen, dann werde ich auch sicher da sein, June", lächelst du.

,,Also?"

,,Ich versprech's."

Schnellen Schrittes verlasse ich das Wohnheimzimmer, ehe ich deine Präsenz schon wieder hinter mir spüre.

,,Was willst du denn noch, Landon", frage ich dich, während ich mich zu dir umdrehe.

,,Mich bedanken, June."

,,Das ist nicht nötig. Ich muss jetzt wirklich los. Gina wird sich Sorgen machen."

,,Deine Mitbewohnerin?"

,,Ja, das weißt du doch."

,,Ich versteh dich im Hinblick auf deine Freunde einfach nicht, June. Ich meine, was siehst du in ihr? Sie hockt den ganzen Tag vor ihren Lernzetteln, als würde ihr Leben davon abhängen. Mit der kann man doch keinen Spaß haben."

,,Willst du mich verarschen, Landon?", höre ich mich wütend seufzen.
Es war doch gerade noch alles gut - wieso muss sich sein Verhalten so schnell verändern?

,,Ich sag dir nur die Wahrheit."

,,Weißt du, ich geb mir Mühe und komme extra für dich hierher, um mit dir den Stoff durchzupauken, nur weil du wie in der Grundstufe nicht im Stande dazu bist, dir deine Zeit zum Lernen einzuteilen und dann bekomme ich sowas zu hören? Das ist doch nicht dein Ernst?"

,,Ich meine nur, dass-"

,,Das muss ich mir nicht geben", schnaufe ich und lasse dich alleine auf den Treppenstufen des dritten Stocks im Wohnheim zurück.