Unschlüssig stehe ich vor deiner Wohnheimzimmertür.
Ich war noch nie hier.
Habe dich noch nie außerhalb von den Vorlesungen getroffen.Wieso sollte ich auch, wenn du mich bis auf deine Nachrichten ständig ignoriert hast?
Ich bin mir sicher, dass dies einer der größten Fehler meines Lebens sein wird, aber mein Herz zieht mich förmlich zu deinem Zimmer.
Also klopfe ich zaghast an die Tür.
Mit einem ,,Komm herein" öffnest du sie mir.
Ich werfe einen kurzen Blick über alle kahlen Wände, bleibe einige Sekunden bei dem kleinen Bett hängen, drehe mich dann aber wieder zu dir um.
Du bietest mir einen Platz beim Schreibtisch an, den ich still annehme.,,Wir werden lernen, Landon. Ich will nicht, dass du die Prüfung verhaust. Und es wird das letzte Mal sein, dass ich dir helfe, verstanden?"
,,Ja, ich weiß. Ich hätte das gar nicht von dir verlangen sollen, aber ich weiß einfach nicht, wen ich sonst fragen soll. Ich kenne hier nur dich, June."
,,Du kennst fast jeden, der hier studiert."
,,Du weißt, was ich meine."
Ja, ich weiß was du meinst.
Deine smaragdgrünen Augen verraten es mir.
Deine Körpersprache verrät es mir.
Der leichte Anflug eines Lächelns verrät es mir.Du setzt dich mir gegenüber und ich breite die Unterlagen vor uns aus.
Das Psychologiestudium hat es wirklich ins sich. Schon seit Jahren träumte ich davon, eine solche Universität zu besuchen und mein Wunsch ging in Erfüllung.
Allerdings brachte dies auch einige Probleme mit sich.
Und eins davon, sitzt direkt vor mir.
-
,,Ich weiß es zu schätzen, dass du mir hilfst, June."
,,Ich weiß, dass du es zu schätzen weißt, Landon."
Weiß ich das wirklich?
Tust du es wirklich?Lüge oder Wahrheit - ein Spiel, das noch nie wirklich zu meinen Stärken gehörte. Schon gar nicht auf das wahre Leben bezogen.
Dein Blick bleibt an meinem hängen und es fällt mir so unfassbar schwer, mich von deinen Augen loszureisen.
Du musst doch spüren, dass da mehr ist.
,,Du bist wunderschön", flüsterst du in die Stille.
,,Was?", perplex sehe ich ihn an.
,,Letzte Woche hab ich das Gegenteil behauptet. Du weißt, wie ich manchmal bin. Ich hab meine Impulsivität einfach nicht unter Kontrolle. Ich hab das nicht so gemeint."
,,Was sagt deine Therapeutin dazu?"
,,Was soll sie schon sagen, June. Du kennst mich. Sie versucht zu helfen, aber ich komme ihr nicht gerade entgegen."
,,Verstehe", wispere ich.
Wenn du dir nicht helfen lassen willst, wieso gehst du dann hin?
Es mag schwierig sein, vor allem für einen Menschen wie dich.
Jemanden der niemanden an sich ranlassen will.
Schwierig, aber doch möglich.,,Wieso erzählst du mir das?"
,,Weil ich das Gefühl habe, dass ich dir vertrauen kann", erwiderst du und nimmst behutsam meine Hand in deine.
Ganz vorsichtig, so als wäre sie zerbrechlich.
Als würde ich jeden Moment vor deiner Berührung zurückschrecken.Vielleicht sollte ich das.
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odio vel amore
Contoodio vel amore? Die Entscheidung liegt bei June, doch wird sie die Richtige treffen? June & Landon Alle Rechte der Geschichte liegen bei mir!