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Die Zeit zog sich gewaltig bis Dienstagabend. Dabei lagen nur drei Tage dazwischen. Es fühlte sich jedoch an wie drei Monate. 30 Minuten bevor Charles überhaupt vor meiner Tür stand, war ich bereits fertig. Ich trug ein sommerliches Kleid, welches mir bis zu den Knöcheln ging, jedoch ließ der Schlitz am Bein das ganze nicht so eng und streng aussehen lassen. Meine Haare hatte ich geglättet. Das war immer meine Frisur welche ich tat wenn ich wusste, dass es etwas besonderes wird. Meine unkontrollierten Wellen in den Haaren nervten mich mittlerweile nur noch selten aber bei so etwas möchte ich schick aussehen.

Als es endlich klingelte sprintete ich zur Tür und riss sie freudig auf. „Hi." Ich strich mir die Haare aus dem Gesicht um Charles anzusehen. Er lächelte mich an und und reichte mir dann seine Hand. „Komm mit." Wir liefen zu seinem Auto. Der Grau lackierte Ferrari mit dem rotweißem Streifen war unverkennbar aber wunderschön. Es war das erste mal das ich Charles Auto live sah. Sonst immer nur in TikToks oder auf Pinterest.

Ich stieg ein und konnte meine Nervosität nicht verstecken. Charles tätschelte mein Bein kurz. „Sei nicht aufgeregt. Du kennst sie vergiss das nicht." Ich lachte leicht panisch auf. „Aber was ist wenn sie mich jetzt nicht mehr mag?" Charles schüttelte den Kopf. „Das wird sie nicht. Und jetzt hör auf dir Gedanken zu machen, wir sind nämlich da." Er parkte das Auto auf den Parkplatz woraufhin wir beide ausstiegen.

Ich hörte ein paar mal Charles Namen, welcher gerufen wurde. „Warte kurz." Er drückte meine Hand sanft und drehte sich dann zu den Rufen um. Es waren Fans, welche ein Foto mit ihm haben wollten. Ich hörte mit halben Ohr zu, ich dachte mehr an das Treffen jetzt. Ich schnappte nur auf, als Charles sagte: „Nein nur eine gute Freundin." Danach ging er mit großen Schritten zu mir, umklammerte meine Taille mit einem Arm und führte mich so in den Außenbereich des Restaurants.

„Wer ist nur eine gute Freundin? Was wollte das Mädchen denn wissen?" Ich lachte kurz und sah Charles an. „Die gute Freundin bist du und die frage war, ob du meine Freundin bist." Er stach mir mit zwei fingern in die Seite woraufhin ich zusammen quiekte.

Pascale stand auf als sie mich sah, ich ging nun um einiges schneller auf sie zu. Ich ließ Charles förmlich hinter mir und fiel ihr in die Arme. Es fühlte sich mehr als vertraut an und verpasste meinem ganzen Körper eine Gänsehaut. „Wie gehts dir Liebes? Du bist noch ja wirklich immer der süße Sonnenschein von Monaco! Ich habe dich so vermisst." Ihre Stimme klang noch immer so sanft wie damals.

Ich kicherte nur über den Sonnenschein Satz, sagen wollte ich dazu nichts. Ich war kein Sonnenschein mehr. Nur für sie, in ihren Augen, wollte ich einer bleiben. „Mir gehts gut und dir?" Wir beide strahlten uns in die Gesichter. „Freut mich. Mir auch. Du bist groß geworden."

Da hatte sie recht. Früher hätte man gar nicht meinen können, dass ich die Gene was die Größe angeht von meinem Vater bekomme. Doch heute bin ich mit meinen 1.74 Metern eine große Frau.

Charles hatte bereits an dem Tisch Platz genommen und räusperte sich. „Paparazzi! Wollt ihr euch bitte hinsetzten?!" Ich wollte mich umsehen um zu wissen wo diese Menschen stehen doch Pascale zog mich auf meinen Stuhl. „Die können echt nerven. Guck Charles deshalb wollte ich drinnen einen Tisch haben." Charles' Mutter hatte meine Hände in die Hand genommen und schaute mich von oben bis unten an.

Ich glaube sie konnte ihren Augen immer noch nicht ganz trauen. Ich kicherte leicht als Charles die Hände hob um so ein entschuldigendes Zeichen zu signalisieren. „Ich bin aus allen Wolken gefallen als Charles mich spät abends angerufen hatte nur um mir zu erzählen das du wieder da bist. Aber jetzt wirklich langfristig?" Ich lehnte mich leicht in meinem Stuhl zurück und schaute mich etwas in dem Außenbereich um.

„Ich denke schon. Charles hat es mir auch sehr leicht gemacht mich wieder wohl zu fühlen." Ich blickte nun zu Charles, welcher bereits die Getränkekarte in der Hand hielt. „Immer wieder gern. Nachdem du mich in einen sehr wütenden Passanten gerammt hast." Er grinste mich an, woraufhin ich rot anlief. „Stimmt! Das weiß ich ja noch gar nicht. Wie habt ihr euch zwei denn wieder gefunden?" Pascales Augen leuchteten.

„Es war alles halb so wild. Ich war einfach ein bisschen in Eile und dann ist Charles direkt vor mir stehen geblieben. Deswegen bin ich in ihn hinein gelaufen und er halt dann direkt in einen anderen Typen." Ich zuckte leicht mit den Schultern als ich meinen Satz beendet hatte. „Den Rest kennst du." Charles schaute kurz zu seiner Mutter, um dann von der Getränkekarte zur Speisekarte zu wechseln.

Pascale fragte mich den ganzen Abend über mein Leben nach dem Umzug aus. Es machte mir ein bisschen Spaß darüber zu erzählen, nur konnte ich mich an vieles nicht mehr so richtig erinnern.

Sie bestellte sich gerade ihren dritten Rotwein woraufhin Charles sehr skeptisch schaute. „Du verträgst nicht viel Mama denk dran!" Sein Ton war sehr befehlend und auch ein klein wenig streng. „Sei nicht so Charles. Nimm auch einen. Und du auch Coco. Na kommt!" Pascale war schon ziemlich angetrunken dass hörte man auch in ihrer Stimme.

„Ich passe." Sagte ich etwas kleinlaut, ich hatte Angst das sie ein großes Fass daraus machen würde. „Ich auch. Ich muss Coco schließlich noch sicher nach Hause bringen." Charles sah mich an und zog entschuldigend die Augenbrauen in die Höhe. Sie leerte auch den dritten Wein in sehr kurzer Zeit. Mittlerweile waren nicht mehr viele Menschen in dem Local.

Sie hob die Hand um den Kellner zu rufen. „Noch einen." Sagte sie trocken doch bevor der Kellner abzischen konnte, schlug Charles etwas fester auf den Tisch. „Nein! Wir würden gerne zahlen." Der Kellner stand verunsichert da, er wusste nicht ob er Charles Bitte oder die seiner Mutter folgen sollte. „Wir Zahlen Mama. Den Wein kannst du vergessen." Seine Stimme war mehr als befehlend und irgendwie machte ihn das ziemlich attraktiv.

Pascale sagte nichts, auch als der Kellner mit der Rechnung wieder kam. Ich schluckte als er den Preis sagte, während Charles es einfach Bar aus seinem Portemonnaie zog. „Ich glaube ich rufe lieber Joris an. So kannst du ganz sicher nicht heim laufen." Ich blickte zu Charles, welcher bereits sein Handy gezückt hatte. Ich fasste ihn am Arm an, um zu signalisieren das er inne halten soll.

Seine Augen trafen direkt auf meine. „Wieso nehmen wir sie nicht mit?" Wir beide blickten zu der älteren Frau, welche desinteressiert an ihrem Glas herumspielte. „Ich will nicht das irgendwelche Fans oder sonst wer Mama so sieht. Die werden sie auseinander nehmen! Das geht nicht. Wenn wir rausgehen werden dort viele Menschen auf uns warten und sie in ihrem Zustand da unauffällig durch zu bekommen ist unmöglich!" Er zog sich aus meiner Hand und legte sich das Telefon ans Ohr.

Ich hingegen blickte seine Mutter an. „Der Abend war schön Pascale, fandest du nicht?" Ich lächelte sie freudig an. Sie erwiderte mein Lächeln sanft. Ich wollte hier mit einem guten Gefühl herausgehen und nicht mit dem wissen das sie sich betrunken hat. „Er kommt in zehn Minuten." Charles legte seine Hand auf meinen Rücken und fuhr langsam auf und ab. „Alles okay?" Er folgte meinem Blick und sah das ich auf seine fast schlafende Mutter blickte. Wie in Trance fühlte ich mich.

„Coco?" Er rüttelte leicht an mir um meine Aufmerksamkeit zu gewinnen. „Ja, alles gut. Ich bin nur ziemlich müde." Ich lächelte ihn sanft an was er erwiderte. „Ich fahr dich gleich heim, dann kannst du schlafen gehen." Er zog seine Hand von meinem Rücken und winkte in eine Richtung. Ich folgte seinem Blick und sah zu wie ein junger Mann zu uns herkam. „Hey!" Er klatschte kurz mit Charles ein und wendete sich dann mir zu.

„Joris." Er umarmte mich kurz. „Coco." Wir lächelten uns kurz an bevor er zu Charles Mutter eilte. Ich sah zu wie er gekonnt mit ihr umging und sie in kurzer Zeit auf den Beinen hatten. „Ich schreib dir dann später Bro!" Er lief langsam mit Pascale davon. Ich schaute ihnen gebannt hinterher. „Mach dir keine Sorgen." Als ich mich zu Charles Gesicht drehte blickte ich in ein schiefes Lächeln. Ich nickte daraufhin knapp. „Komm mit, wir sollten jetzt lieber auch gehen." Er stand auf und reicht mir seine Hand.

Love without future~Back then (Part I, Charles Leclerc FF)-German versionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt