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Er hatte recht gehabt, als er sagte wir würden von vielen Menschen umzingelt werden. Es war eine riesige Menschenmenge und alle riefen Charles Namen. Diesmal blieb er nicht stehen sondern nahm meine Hand und führte mich durch die Masse zu seinem Auto. Es war wirklich schwer durchzukommen, ich spürte auch einige Hände auf meinen Armen und Schultern von den Fans die uns nach rannten um unbedingt ein Foto zu bekommen.

Als wir am Auto ankamen setzten wir uns hinein und ließen das Getümmel hinter uns. Gestresst lehnte ich meinen Kopf an die vorgesehene stütze. „Wäre es dir recht wenn wir noch ein bisschen herumfahren bevor du heim kommst? Du siehst aufgewühlt statt müde aus." Ich stimmte Charles zu woraufhin er wahllos ohne jegliches Ziel den Parkplatz verließ und auf die Straßen Monacos steuerte.

„Coco? Coco? Aufwachen." Ich spürte ein tippen an meinem Arm und öffnete langsam die Augen. Ich blickte direkt in Charles Gesicht und erschrak, da er unfassbar nah war. „Sorry, aber du bist eingeschlafen." Ich blickte mich um und bemerkte das er recht hatte. Wir standen vor dem Haus wo ich wohnte und ich saß noch in seinem Auto. „Shit. Sorry!" Langsam schnallte ich mich ab und versuchte aus dem Sitz zu kommen. Charles nahm mich dabei keine Sekunde aus den Augen.

„Schaffst du's alleine rein?" Er sah mich verunsichert an. „Ja das schaff ich. Tut mir leid und danke fürs fahren und das Essen. Bist du sicher das es okay ist wenn ich nichts zahle?" Es störte mich das Charles einen so hohen Betrag ausgegeben hatte. „Keine Sorgen. Das macht nichts." Wir umarmten uns. Lange, länger als sonst. Dann stapfte ich in das Haus und hörte den Ferrari Motor erst aufheulen als ich das Licht in meiner Wohnung anknipste. Ich schmunzlte in mich hinein bevor ich den Weg ins Badezimmer anstrebte.

Ich blickte in den Spiegel und runzelte die Stirn. Ich sah in keinster Weise mehr so gut aus wie heute als wir losgefahren sind. Meine Haare waren ziemlich wirr und zerzaust. Mein Kleid hatte nun einige Falten, mein Lippenstift sah nicht mehr ganz so frisch aus und mein Gesicht war ziemlich blass. Genervt schminkte ich mich ab und zog mir meinen Schlafanzug an.

Als ich im Bett lag fühlte ich mich jedoch kein bisschen müde mehr. Mit kreisten etliche Gedanken im Kopf und keine von diesen ließ mich zu Ruhe kommen. Nach ungefähr einer stunden von ergebnislosen Versuchen stand ich auf und ging in die Küche um mir etwas zu trinken zu holen. Als ich an meinem Wohnzimmer vorbei lief viel mir die kleine Biene in die Augen. Ich stoppte sofort meinen Gang und starrte sie an. Langsam ging ich auf sie zu und nahm sie von dem Schrank.

Ich blickte ihr tief in die Augen und dachte an alles was ich mit ihr schon erlebt hatte. Charles hatte sie mir geschenkt als ich drei Jahre alt wurde. Wie ein kleines Kind imitierte ich das sie fliegen würde, wie ein Flugzeug. Ich verlor mich in diesem Moment, ich ließ einfach alles aus mir heraus, wie eine Gestörte, rannte ich durch meine Wohnung. Ich blieb vor meinem Fenster stehen und blickte hoch in den Himmel. Nur die Sterne leuchteten das schwarz auf.

~

Ich saß vor dem Fernseher und sah zu wie die 20 Autos schnell und laut losfuhren. Es war der große Preis von Spanien dieses Wochenende. Charles hatte mich mehrfach gefragt ob ich mit möchte und ihn vor Ort Supporten will doch ich hatte abgesagt. Es fühlte sich komisch an ihm auf Schritt und Tritt zu folgen zumal wir uns vor zwei Wochen das erste mal nach Ewigkeiten wieder sahen.

Ich würde behaupten das wir gute Freunde sind. Sehr gute Freunde sogar, es fühlt sich einfach gut an ihm Dinge zu erzählen oder ihn zum Lachen zu bringen. Die Fans finden das allerdings nicht so gut, nachdem wir essen waren und Charles den Fans nicht Hallo gesagt hatte oder stehen geblieben ist wurde das auf mich geschoben. Im Endeffekt habe ich mir nun mehr Feinde statt Freunde gemacht. Charles hatte mir geraten mein Instagram erst mal auf privat umzustellen um dem gröbsten Hass aus dem Weg zu gehen.

Ich sah zu wie Charles den schwarzen Mercedes von George Russel überholte und somit auf dem dritten Platz war. Das Rennen war zu Ende. P3. Ich freute mich da er diese Punkte brauchte um wieder eine Chance für den World Champion Titel hatte. Als er auf dem Podium konnte ich erkennen das er allerdings nicht so glücklich war wie ich. Seine Miene war etwas angekratzt, er war aufgespielt glücklich. Er ist sein größter Kritiker und das lässt er leider oftmals raus. Ich schaltete den Fernseher aus als sich das Podium leerte.

Mein Handy leuchtete auf, Charles Name zierte den Bildschirm. Ich nahm seinen Anruf an. „Hey Charles. Du warst mega." Ich versuchte ihn aufzumuntern doch ich hörte nur ein kleines grummeln am anderen Ende. „Wenn du meinst." Hat er mich nur angerufen um seine schlechte Laune rauszulassen?

„Wieso hast du angerufen?" Charles antwortete erstmal nichts. „Willst du zu mir kommen? Wenn ich wieder daheim bin am Dienstag. Es ist nur, ich kenne deine Wohnung aber du mein Apartment noch nicht. Nur wenn du Lust hast." Er klang leicht verlegen. „Klar gerne." Ich wusste nicht genau wie ich genau reagieren sollte. „Schön dann freu ich mich. Bis dann" Er legte direkt auf. Ich fand das wirklich komisch. Aber ich freute mich darauf Charles Wohnung zu sehen.

Love without future~Back then (Part I, Charles Leclerc FF)-German versionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt