• Chapter Seven •

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"Hey Sam, können wir kurz reden?", unterbrach mich unser Schotte mit einem hinterlistigen Grinsen beim Misten. Okay Leute, jetzt kommt das gefürchtete Verhör von Sophias Bruder und ihrem besten Freund. Hoffentlich geht das gut. Lächelnd klopfte ich dem 8-jährigen Trakehner-Hengst Savoy auf die Kruppe und trat aus der Box raus.
"Klar können wir reden", gab ich nach außen sicher zurück. Innerlich jedoch sah es in mir ganz anders aus. Meine Knie wurden weich, meine Handflächen waren schweißüberzogen und meine Gedanken fuhren Achterbahn. Vorsichtig stellte ich die Mistgabel ab und schloss das Boxentor. "Es geht um Sophia, richtig?"
"Komm erst mal mit. Wir treffen uns mit Mark hinten im Stübchen."
"Wieso Mark?" Okay, das war jetzt eine rhetorische Frage.
"Lass dich überraschen!", lachte Ryan und klopfte mir kumpelhaft auf die Schulter. Krampfhaft versuchte ich zu schlucken und meinen trockenen Mund zu ignorieren. Ich bin ja sowas von erledigt! Mark und Ryan verstehen definitiv keinen Spaß, wenn es um Sophia geht. Na, das kann ja was werden!

Während wir über den Hof in Richtung Reithalle gingen, an die das gemütliche Reiterstübchen angrenzte, spürte ich Ryans neugierigen Blick auf mir.
"Du machst sie wirklich glücklich", merkte der Schotte nachdenklich an und brachte mich dazu verträumt zu grinsen.
"Und sie mich. Mehr als ich je für möglich gehalten habe!" Meine starken Worte brachten Ryan zum Schmunzeln.
"Bereit für das Verhör?"
"Es ist also doch eins? Aber ja, ich bin bereit und auch wenn ich es nicht wäre, würde ich mich dem stellen!" Ja, ich geb's zu, ich schleime mich gerade ein wenig ordentlich bei ihm ein. Aber ihr müsst bedenken, dass neben mir der beste Freund meiner großen Liebe und hinter der Tür, vor der mich Ryan jetzt fragend ansah, saß Sophias Bruder. Und mit Zweiterem war nicht zu spaßen, wenn es um meine Freundin ging.
"Na dann, auf geht's!" Irgendwie hatte ich weniger Schiss vor dem 1,90m großen, muskulös gebauten Schotten neben mir, als vor dem Zwanzig Zentimeter kleineren Braunschopf, dessen Vater in Sophias Familie eingeheiratet hatte. Mark kann nämlich richtig unangenehm werden, wenn es um etwas geht, was ihm wichtig ist.

"Sam", rief genau er, als ich hinter Ryan ins Stübchen trat. Oh nein, erfreut klingt wirklich anders! Ich fürchte, ich sitze ganz tief im Dreck. Großartig, das wird ein Spaß.
"Mark, alles klar bei dir?" Einfach mal freundlich sein und den Charme spielen lassen. Hilft ja schließlich immer.
"Alles bestens! Aber setz dich doch! Wir müssen reden!" Okay, meinen Charme kann ich vergessen. Er ist immun gegen mein Millionen-Watt lächeln. Da heißt es dann wohl einfach: Augen zu und durch! Je schneller ich es hinter mir habe, desto eher kann ich mich damit abfinden, dass er mich als unwürdig für sie sieht.
"Mark sei nett!", schalt Ryan seinen Freund liebevoll.
"Ich bin immer nett, Babe! Also?" Versteht ihr jetzt, warum ich vor ihm mehr Angst habe? Im Moment ist er wirklich gruselig. Schnell setzte ich mich an den großen Tisch und beobachtete, wie sich Mark und Ryan mir gegenüber setzten.
"So mein Lieber. Du und Sophia also!? Was sind deine Absichten bezüglich meiner Schwester?", fragte mich Mark mit einem überfreundlichen Lächeln, dass aber nicht seine Augen erreichte. Was für hervorragende Voraussetzungen. Sarkasmus lässt grüßen.

"Hör zu Mark, Sophia ist alles für mich! Sie ist der Grund, warum ich morgens aufstehe, wenn ich sie sehe geht für mich die Sonne auf. Jede Stelle, an der sie mich berührt, kribbelt als würden tausend Ameisen darauf herumlaufen. Ein Gedanke an Sophia reicht, um mein Herz schneller und meine Augen strahlen zu lassen! Und seit ich weiß, dass sie meine Gefühle erwidert, will dieses Dauergrinsen nicht mehr von meinen Lippen verschwinden."
Mein Blick lag träumerisch auf der Tischplatte, während ich von meiner Traumfrau schwärmte. Was mir dabei aber entging war der mittlerweile viel sanftere Ausdruck in Marks Augen.
"Also ist diese Beziehung etwas Ernstes für dich?", hakte Ryan neugierig nach.
"Natürlich! Wenn das Schicksal es uns erlaubt, werde ich eine sehr lange Zeit dafür sorgen, dass sie glücklich ist!", erklärte ich den Jungs vor mir energisch.

"Und wenn dir eine andere Frau über den Weg läuft?", fragte jetzt Mark.
"Kann sein, dass ich mal einer anderen hinterherschaue, aber für mich wird es immer nur die Eine geben!"
"Was ist, wenn der Fall eintritt, dass du sie nicht mehr liebst?"
"Weißt du Ryan, seit drei Jahren fühle ich mich zu Sophia hingezogen! Seit drei Jahren fühle ich mehr als "nur" Freundschaft für sie! Seit drei Jahren gibt es schon keine andere Frau für mich!"
"Erzähl mir nichts, mein Lieber. Du hast doch jede Woche eine Andere!", rief Mark erzürnt. Das Thema ist wohl absolut ein rotes Tuch für ihn.
"Aber mit keiner bin ich weitergegangen als Knutschen." Damit hatte ich die beiden. Aber es stimmt. Ich hab viele Frauen abgeschleppt, aber bei keiner konnte ich weiter gehen. Es kam mir immer so vor, als würde ich Sophia betrügen, auch wenn wir nicht zusammen waren.
Um ehrlich zu sein, war es einfach nur eine Ablenkung.
Ablenkung von dem Schmerz der Enttäuschung und der Zurückweisung.

"Hört zu Leute, ihr wisst, wie schwer es ist, jemanden zu lieben, den man eigentlich gar nicht verdient hat. Zu wissen, dass sie jetzt zu mir gehört, ist einfach nur ein unglaubliches Gefühl. Und ich werde einen feuchten Kehricht tun und unser Glück zerstören." Ja, es ist mir wichtig Sophia glücklich zu sehen, also warum nicht genau das nicht für mich sprechen lassen? So wie es aussieht hilft es auch.

"Ach Gottchen bist du süß!", quietschte Mark aufgeregt. Falsch, er fangirlte richtig.
"Dann....hab ich das Verhör bestanden?", fragte ich zögerlich.
"Mit Bravur bestanden, mein Lieber. Wann ist die Hochzeit?", plapperte der Braunschopf aufgeregt auf mich ein. Ryan schüttelte nur amüsiert den Kopf, während ich lachen musste.
"Ach Mark, bevor Soph und ich heiraten, brauchen wir erst einmal ein Date." Schockiert rissen die Jungs vor mir die Augen auf.
"Wie? Ihr hattet noch kein Date?" Beschämt schüttelte ich meinen Kopf, dass meine Locken nur so flogen. Mark schnalzte ärgerlich mit der Zunge.
"Ich geb's ja zu, ich hab absolut keine Ahnung, was ich mit ihr machen soll."
"Das hab ich mir fast gedacht", lachte mich Mark knallhart aus.
"Dann sei mal froh, dass ich mit Sophias Bruder liiert bin, der kann dir dann helfen. Ich bin dann mal misten und ihr beide plant das phänomenalste erste Date!", mischte sich der komische Schotte ein.
"Du willst dich doch nur davor drücken!", beklagte ich mich und musste schmunzeln.
"Stimmt!" Grinsend küsste er seinen Freund und verschwand aus der Tür.
"Also mein Lieber, auf geht's! Das perfekte erste Date plant sich nicht von allein!" Begeistert klatschte Mark in die Hände. Ach du Schande! Worauf hab ich mich nur eingelassen?
Ich weiß nicht, ob ich die nächsten Stunden überleben werde!
Aber es hat auch etwas Gutes:

Sowohl Soph als auch Mark und Ryan werden merken, dass ich es absolut ernst mit ihr meine!
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Hallo meine Lieben :3

Ich hoffe ihr seid gut ins Wochenende gestartet :-)
Diesmal gibt es keine allzu lange Anmerkung.

Seid ihr zufrieden mit dem Kapitel?
Lasst doch einen Kommentar und Vote da :3

Ich wünsche euch noch einen schönen Samstag :-)

Eure Danystories

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