7.

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Jungkook

Der Mann schaute mich nun an, doch machte er keinen Anschein, sein Messer wegzustecken. Ich bin ehrlich zu mir selber und muss sagen, dass dieser Mann mir nicht unbedingt geheuer vorkommt. Vorallem ist er so schnell zu ihr gegangen, dass ich ihn nicht einmal mehr erblicken konnte. "Wollen Sie etwas bestimmtes?", fragte ich ihn, doch hielt mir danach schnell meine Hände vor den Mund, da ich vergessen hatte, dass ich nicht reden durfte, doch zu meiner Überraschung tat er nichts, außer am gleichen Ort stehen zu bleiben.
"Ja, wie du wahrscheinlich bereits bemerkt hast, bin ich nicht einer deiner Mitmenschen, ich bin ein Vampir.", fing er an, doch mich überraschte seine Aussage nicht, da diese der einzige, wahrscheinliche Grund gewesen war. "Nun, wir werden, wie du weißt, gesucht.", fuhr er fort, doch ich unterbrach ihn, um etwas zu hinterfragen. "Wie meinen Sie das, also mit dem 'gesucht'?", stellte ich ein bisschen verzögert meine Frage, doch erwartete nicht wirklich eine Antwort, da er mir die nicht unbedingt geben musste.
"Wir müssen uns irgendwo verstecken, sonst würden sie versuchen, alles in Brand zu setzten und da wir das nicht unbedingt wollen, da wir dann wahrscheinlich wieder bestraft werden würden, tun wir das zu dem Schutz der Menschen in diesem Gebäude.", antwortete er mir dann trotzdem, doch ich schaffte es nicht wirklich mich zu rühren, da rannte er schon schnell in die nächstbeste Ecke, um sich dann, wie auch immer, an die Decke zu kleben. Kaum fünf Sekunden später, wurde meine, soeben noch unerklärte, Frage aufgelöst, denn es platzte ein weiterer Mann in mein Zimmer hinein.
"Haben Sie einen Mann gesehen, der komplett in schwarz hier reingekommen ist?", fragte mich dieser dann hektisch, doch ich nutzte die Chance, um meine Schauspielkünste ein wenig weiter zu erweitern und log ihm direkt ins Gesicht.

"Nein, Sir. Und ich wurde von diesen ganzen Geräuschen, die da draußen gerade entstehen, wach, und würde um meinen wohlverdienten Schlaf bitten, den ich nunmal wirklich brauche.", log ich ihn an und auch, wenn er zuerst skeptisch guckte, schien er mir zu glauben, und ging nach einer kurzen Entschuldigung aus meinem Zimmer. Ich kann mich glücklich schätzen, dass der Vampir die tote Frau mit sich genommen hat, und sie kein Blut hinterlassen hat, sodass man nicht sehen konnte, dass gerade jemand getötet wurde. Nachdem der Mann sichergegangen war, dass der andere rausgegangen war, kam er wieder herunter und blickte mir nochmal kurz in die Augen.
"Danke, dass Du gelogen hast. Es hat Dir und uns das Leben gerettet, ich gebe dir als Dank ein Armband, welches du niemals jemand anderem geben darfst, verstanden?", informierte er mich, bevor er mir ein silbernes Armband, mit einem blauen Edelstein in der Mitte, übergab.
"Wozu dient das?", fragte ich nach, doch er gab mir nur eine unschlüssige Antwort, mit einem weiteren Satz, der lautete: "Wenn du nachts habest Sorgen, reib am Stein, du wirst dich fühlen: geborgen. Wenn du in Gefahr seist, reibe ebenfalls am Stein, wir werden zur Rettung eilen.", dichtete er mir zwei Sätze, die für mich unschlüssig waren, da ich kein bisschen Ahnung habe, was er damit jetzt erreichen wollte, doch ich nahm das Armband trotzdem an, und ehe ich mich versah, war er auch schon aus dem Fenster verschwunden.

Ein wenig später öffnete sich die Tür zu meinem Zimmer schonwieder, doch zu meiner Überraschung kam ein Arzt herein, der mich fragte, ob es mir gut ginge. Ich versicherte ihm schnell, dass alles okay sei und dann befiel er mir, aufzustehen und mich in den Rollstuhl zu setzen, der schon seit meinem Erwachen neben meinem Bett auf der rechten Seite stand. Also ging ich seinem Befehl nach und bewegte mich so, dass ich mich leicht in den Rollstuhl gleiten, und mich schieben lassen konnte. Der Arzt ließ mich nicht lange warten und schob mich schnurstracks aus dem Raum, doch was ich dann vor meinen Augen erblicken konnte, ließ mich nur sprachlos zurück: Das Krankenhaus, welches doch immer bekannt dafür war, dass es überall sauber und weiß war, ist nun an den Wänden mit Blut beschmückt. Anscheinend hat der Arzt hinter mir meinen fragenden Blick erkannt, also erzählte er mir, was passierte, als ich in meinem Raum war und ebenso erlebte, wie jemand umgebracht wurde, zwei Vampire kennengelernt hatte und einen Vampirjäger angelogen hatte, da ich keine Lust hatte, selber von einem Vampir getötet zu werden, oder später dann 'in die Luft gesprengt', zu werden. Doch davon würde ich wohl erst einmal keinem auch nur einen Hauch erzählen, da ich selbst erkunden will, was die Vampire hier her trieb, und warum dieser Vampir nicht einfach mein Blut ausgesaugt hat. Zudem frage ich mich auch noch, warum der Vampirmann die Frau, die, wie sich später herausstellte, ebenfalls ein Vampir war, getötet hat. Aber meine womöglich größte Frage ist immernoch, warum die Vampirjäger damit gedroht haben, das Krankenhaus zu sprengen, oder ähnliches zu tun, denn wie man an den Wänden des Krankenhauses erkennen konnte, wurden weder die Leben der Menschen, noch der Vampire erspart. Das Blut von Vampiren ist in der Regel etwas dunkler als das, von Menschen. Dies erkennt man jedoch nur, wenn man sich in äußerst hellen Wänden und einem beleuchtetem Raum befindet.

Der Arzt, der mir so schien, als wäre er mitte 30, schob mich langsam vor sich hin, jedoch wollte ich es nicht wagen, irgendwelche Geräusche von mir zu geben, da das wahrscheinlich seinen Grund hatte. Also blieb ich still in meinem jetzigen Rollstuhl sitzen und beobachtete meine Umgebung sehr präzise. Als wir nach einer halben Ewigkeit am anderen Ende des Krankenhauses an dem Notausgang angekommen waren, schloss der Mann in weiß vor mir die Tür auf, um mich keine fünf Sekunden danach unter den Armen zu stützen und mir aufzuhelfen. Mir machte das Gehen zwar keine große Mühe, aber meine Beine waren offensichtlich eingeschlafen, weshalb ich kurz einsickerte, mich jedoch mit der Hilfe des Mannes neben mir, wieder auffangen konnte.

Ein paar Schritte später waren wir beide draußen angekommen, doch was ich dann sah, brach mir förmlich das Herz: Die Stadt, die sonst so friedlich aussah, war nun ein reinstes Chaos, zwar nur, in der Nähe des Krankenhauses, doch trotzdem fühlte sich dieser Anblick wie ein Stich in mein Herz an. Ich merkte noch, wie sich Tränen in meinen Augen aufbauten, bis ich einen lauten Knall hinter uns beiden wahrnahm. Ich sah nur noch, wie jemand anderes von der Seite kam und die Person, die gerade in unsere Richtung geschossen hat, zur Seite stieß, doch es war zu spät. Der Mann neben mir sickerte zu Boden und wimmerte, hielt sich dabei seinen unteren Brustkorb und auch, wenn ich nicht viel über den Körper weiß, deswegen auch kein Arzt werden wollte, wusste ich, dass ihm dieser Schuss gerade unverständlich doll weh tat und jemand sein Leben schnell beenden musste, ehe er noch zu viel an Schmerzen leiden musste. Zu meinem Glück lag nicht weit entfernt ein Vampirjäger, der eine Waffe bei sich hatte, doch so aussah, als würde er nicht mehr leben, weshalb ich mir seine Waffe nahm und wieder zurück zu dem Arzt eilte, der mir soeben noch mein Leben rettete.
"Wollen Sie, dass ich ihr Leben schnell beende, oder wollen Sie etwas anderes?", sprach ich auf ihn ein und nahm noch wahr, dass er mit einem schmerzerfülltem Keuchen auf die Waffe in meiner freien Hand deutete. Ich hielt den Mann gerade in meinen Armen, sodass ich ihn stützen konnte, damit er nicht komplett wie ein elender Sack aussah. Ich kam seinem Befehl nach, stand auf und versuchte, nicht allzu lange zu zögern und sein Leben kurz und wenigstens etwas schmerzloser zu beenden. Nachdem ich meinen Atem aus Angst ein wenig regulieren konnte, entsperrte ich die Waffe, zielte auf seinen Kopf. Ich zitterte, doch ich musste ihm helfen, also schloss ich meine Augen und löste einen Schuss ab. Erst ein wenig später öffnete ich meine Augen wieder und sah, dass der, eben noch lebende Mann, nun am Boden lag und sich nicht rührte.


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Drunk Dance || 𝐓𝐚𝐞𝐤𝐨𝐨𝐤/𝐊𝐨𝐨𝐤𝐯 !! 𝐏𝐚𝐮𝐬𝐢𝐞𝐫𝐭 !!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt