Teil 49

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"Mit der nächsten Wehe pressen sie Frau Kelly!" fordert mich der Oberarzt auf. Jasmin stützt mich von hinten und tupft mir immer wieder mit einem kühlen Lappen das Gesicht ab. Energisch schüttle ich den Kopf, als könnte ich damit die nächste Wehe und damit die Geburt unserer Kinder hinauszögern. Doch da kommt sie schon, die nächste Wehe und sie ist stark. Ich ergebe mich und presse zusammen mit einem lauten Schrei so fest ich kann. Jasmin stützt mich. Ich bin froh, dass sie mich so gut unterstützt. Plötzlich wird die Türe des Kreissaals aufgerissen und jemand stürzt herein. Da ich mit dem Rücken zur Türe sitze und gerade mit wichtigerem beschäftigt bin, merke ich es im ersten Moment gar nicht. Erst als der Oberarzt fragt: "Entschuldigung, wir sind hier mitten in einer Geburt! Was wollen sie hier?" "Ich bin der Vater!" höre ich die mir nur zu vertraute Stimme von Paddy. Meine Erlösung, mein Retter! Ich drehe den Kopf und sehe, wie er zu mir eilt. "Süße, ich bin da. Alles ist gut. Ich bin da." Diese Worte sind Balsam für meine Seele und ich bin einfach nur dankbar und erleichtert. Mir rinnen Tränen über die Wangen. Er zieht seine Schuhe aus und steigt zu mir in die Wanne, bevor einer der umstehenden etwas sagen kann. Jasmin macht ihm Platz und er setzt sich hinter mich, um mich so gut es geht zu unterstützen. Die Wehe ist vorüber und ich lehne mich gegen Paddy. "Hi Süße," haucht er und küsst meine Wange. "Du kommst spät", sage ich lächelnd. "Ich weiß." "Danke, dass du da bist." Weitere Tränen und eine weitere Presswehe. "Ich sehe schon das Köpfchen," freut sich Jasmin. "Einmal noch Frau Kelly, dann ist das erste Kind da," versichert der Oberarzt. Ich merke die nächste Wehe anrollen. "Gemeinsam?" Ich schaue in Paddys Augen. "Gemeinsam!" bestätigt er und schon ist die Wehe da und mit ihr unser erstes Wunder. 

Zwei Wehen später kommt auch unser zweites Kind zur Welt. Erschöpft lehne ich mich nach hinten. Das warme Wasser umschließt meine Schultern. Ich höre eines der Kinder weinen. Paddy küsst meine Wange, bevor er aufsteht und zu den Kindern und den beiden Hebammen geht. Jasmin kommt zu mir, hilft mir aus der Wanne, wickelt mich in ein vorgewärmtes Handtuch und hilft mir auf das bereitstehende Bett. Ich bin völlig erschöpft und muss wohl einen Moment eingenickt sein, denn Jasmin berührt mich sanft an meiner Schulter und ich zucke zusammen. "Entschuldigen Sie Frau Kelly. Aber ich glaube hier hat jemand Hunger." Sie hält eines der Kinder im Arm. Müde schaue ich von dem in ein Tuch gewickelten Kind zu ihr. "Ihr Sohn," informiert sie mich. Sie hilft mir ihn anzulegen, damit er an der Brust trinken kann. Da kommt schon die ältere Hebamme mit dem zweiten Baby im Arm. "Die kleine Dame möchte auch." Sie legt sie mir in den Arm und hilft ihr an meiner anderen Brust zu trinken. Kurz darauf trinken beide Kinder zufrieden an meiner Brust. Paddy sitzt an meinem Bett und lächelt seelig.

Friends R Family 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt