Teil 58

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Eine ganze Weile sitzen wir zusammen und unterhalten uns, als plötzlich die Türe des Busses geöffnet wird. Verwundert schaue ich meinen lächelnden, verschwitzten Mann an. Ich habe gar nicht gemerkt, wie lange ich mit Maite geredet hatte. Paddy und die Kinder setzen sich zu uns und er erzählt auf nachfragen von Maite vom Konzert. "Es war einfach großartig." Die Freude in seinem Gesicht ist so schön zu sehen. Ich lasse ihn erzählen, das braucht er jetzt und die Kinder stimmen ihm immer wieder begeistert zu. Maite ist aufgestanden um ihnen einen Tee zu machen. Paddy strahlt und geht ganz in seinen Erzählungen auf. Irgendwann verstummt er und nippt an seinem Tee. Eine bedrückende Stille legt sich zwischen uns drei. Maite findet als erstes ihre Worte wieder. "Ich werde jetzt mal die kinder ins Bett bringen und dann selbst in meine Koje gehen. Dann kann ich morgen ja mit den Kindern aufstehen und ihr könnt ausschlafen." Die Kids beschweren sich zwar, stehen aber auch müde auf. Der Tag war lang und sie sind ganz schön k.o. "Das klingt wundervoll," dankbar schaue ich Maite an, die sich vom Tisch erhebt. 

Als sie weg sind, schaue ich Paddy an. Er schaut mir in die Augen. "Du willst reden, stimmts?" Ich nicke. "Natascha, ich kann nicht?" "Warum nicht? Maite konntest du es auch sagen." Er schüttelt den Kopf. Ich rutsche ganz nah zu ihm und greife nach seiner Hand, die auf dem Tisch liegt. "Was hat Jochen herausgefunden? Warum hat jemand versucht uns zu schaden?" bohre ich nach. "Du gibst ja doch keine Ruhe." "Nein werde ich nicht, du kennst mich." "Also, dieser Ringwald hat gesagt, dass er uns gar nicht kannte, er wurde beauftragt uns zu schaden." "Von wem?" Ich versuche ganz ruhig zu reden, obwohl ich fast platze. "Von Alex." Paddy senkt seinen Blick. "Was?!" entfährt es mir. Sofort schaue ich zu den Betten der Kinder. Nicht, dass eines durch meinen Aufschrei aufgewacht ist. "Ja. Natascha, ich mache mir solche Vorwürfe. Ich hätte es ahnen sollen, dass diesem Mann nicht zu trauen ist." Er ist sichtlich genickt. Es ist keine Spur der Freude von vorhin mehr in seinem Gesicht zu sehen. Liebevoll lege ich meinen Arm um ihn. "Wie hättest du das sollen? ich war mit ihm verheiratet und hätte nie gedacht, dass er zu so etwas im Stande ist. Er hätte ja schließlich auch Mai verletzten lassen können. Seinen eigenen Sohn." "Naja, er hat mich erpresst." Entgeistert schaue ich ihn an. "Er wollte nach der Adoption noch mehr Geld. Wahrscheinlich dachte er, nachdem ich gezahlt habe, damit ich Maxi adoptieren kann, würde ich danach auch noch weiter zahlen. Doch ich habe mich geweigert." "Warum... warum hast du mir nichts davon erzählt?" Paddy zuckt mit den Schultern. Er wirkt hilflos. "Dann zeigen wir ihn an!" "Das habe ich schon gemacht." "Gut," ich streichle Paddy über den Rücken. "Schatz, wenn dir oder den Kindern etwas passiert wäre, dann weiß ich nicht, was ich gemacht hätte." "Uns ist aber nichts passiert. Uns geht es gut, wir sind sicher." Er schlingt seine Arme um mich und hält mich ganz fest. "Und dafür danke ich Gott jeden Tag", flüstert er. 

Friends R Family 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt