My lyrik world

Falsches Gesicht

Ein Gesicht
makellos

die Züge weich,
die Haut so zart,
der Blick leer.

Eine Maske,
eine zweite Haut,
ein falsches Gesicht.

Sie hat es sich auferlegt
um zu verbergen was wirklich ist.

Sie will nicht zeigen
wie, wer, was sie ist.

Ihr wahres Gesicht?

Feuchte Augen sind die Antwort.
Glitzernde Wangen sind die Antwort.
Blasse Haut und sprödes Haar sind die Antwort.

Eine einzelne Träne ist die Antwort.
Still fließt sie aus dem Auge

es schließt sich und schickt sie los.

Sie ist Vorbote,
sie kündigt an,
ist sie nicht die erste
und wird sie nicht die letzte sein.

Das salzige etwas rollt über Haut,
lässt erkennen den tiefen Schmerz.

Doch ist es kein Schmerz,
doch ist es ein Sturm,
ein Wirrwarr.

Doch sind es Stimmen.
So viele sogar.
Sie flüstern, wüten und schreien.
Sie erzählen und kündigen an.
Jeder weiß es besser,
jeder hat recht.
Alle schimpfen sie.

Und mittendrin,
dort sitzt etwas

zusammengekauert und klein sitzt es am Boden.
Es ist das Mädchen,
das eigentliche „Ich".
Sie schluchzt still vor sich hin,
hält sich die Ohren zu.

Schon lang gab sie auf den Sturm zu bezwingen.
So versuchte sie noch ihn weg zusperren.
So versuchte sie noch ihn nicht zu hören,
fröhlich zu sein.
So versuchte sie noch zu überwinden,
die Stimmen eines besseren zu belehren.

Doch sie gab auf.
Die Stimmen wurden immer lauter und sie verlor sich ganz.

So wusste sie nicht mehr wer,
wusste nicht mehr was oder warum.
So wusste sie nicht mehr wer sie wahr,
was sie wollte,
oder warum sie etwas tat.

So wusste sie nicht mehr was richtig und was falsch.

Sie verkroch sich und lies die Stimmen gewähren.

Auf gab sie den Kampf.

So irrt sie umher,
wandelt unter den Menschen
versucht zu genießen.
Doch es gibt Augenblicke,
Momente der Ruhe,
immer dann wenn es still um sie herum wurde, schwiffen ihre Gedanken ab,
begannen zu kreisen um andere Dinge.
In diesen Momenten wurden die Stimmen lauter und das Mädchen kleiner.

Verloren hatte sie die Kontrolle.

Manchmal sogar sich selbst.