Oktober | 3. Schulwoche

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Oktober | 3

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Oktober | 3. Schulwoche

📍Schulflur

DIE ERSTEN PRÜFUNG stehen diese Woche an und ich habe wieder keinen mit dem ich die Mittagspause verbringen kann, weshalb ich mir meine Schulbücher geschnappt habe und mich in Richtung Bibliothek verschanze. Dabei bleibt mein Blick an einige Plakate hängen, die vor kurzem an den kahlen Betonwänden aufgehangen wurden.

Nicht nur das bald Halloween ist und Charlotte Geburtstag hat, Ende nächstens Monats findet zusätzlich der von Juliet lange, geplante Winterball statt.

Der Gedanke an die ganzen Ereignis bringt neben den Tests und Arbeiten, meinen Kopf zum Rauchen.

Pläne auf den Winterball hinzugehen habe ich momentan nicht, aber selbst wenn, wüsste ich nicht mit wem. Juliet steht außer Frage, seit dem ich mich wieder mit Ethan vertragen habe, aber dafür taucht er immer weniger in der Schule auf. Charlotte hingegen ist aus mir unbekannten Gründen regelmäßig da, aber sie ist ständig beschäftigt, dass ich sie nie zu Gesicht bekomme. Auf meine Nachrichten reagiert sie nur ziemlich spät. Von Reed brauchen ich gar nicht erst anfangen - ich bin dankbar, wenn ich ihm nicht über den Weg laufen muss, was aber unwahrscheinlich ist, wenn ich überlege wie viele Fächer wir gemeinsam haben.

Angespannt laufe ich die leeren Flur ab. Tabletten habe ich momentan auch keine mehr, also habe ich die Tage zu irgendwelchen anderen in der Apotheke gegriffen. Die helfen mir aber überhaupt nicht, außer, dass ich im Unterricht einschlafe. Dennoch greife ich kurz vor der Bibliothek nach meiner Medikamentendose und möchte mir gerade eine Pille einwerfen, ehe jemand um die Ecke kommt und in mich hinein läuft.

Der ungewöhnlich, heftige Aufprall lässt mich auf den Boden knallen und ich spüre einen dumpfen Schmerz in meinem Hinterteil. Nicht nur das. Alle meine Tabletten sind auf den schmutzigen Boden nieder geprasselt. Wutgeladen suche ich nach dem Schuldigen, nur um Reed vor mir zu finden.

Herablassend schaut er auf mich nieder und macht sich nicht mal annähert die Mühe mir hochzuhelfen. »Sorry«, entschuldigt er sich mit einem falschem Lächeln. 

»Nicht dein ernst«, spreche ich laut und stürme nach oben, um ihn zu packen. »Was stimmt mit dir nicht!?«, will ich schreiend von ihm wissen.

»Was mit mir nicht stimmt?«, erwidert er belustigt. »Bist du nicht gerade diejenige, mit der etwas nicht in Ordnung ist?«

»Wie bitte?« Für einen Moment halte ich inne. Seine Provokation sind normalerweise nur leere Worte, aber dieses mal löst es etwas in mir aus, was ich nicht ganz zu ordnen kann. Verunsichert trete ich einen Schritt zurück und starre ihn wortlos an. Was mit mir nicht in Ordnung ist ... Reed hat mich schon oft krank bezeichnet aber dieses mal scheint er genau zu wissen, was mit mir los ist. Doch die Frage ist, was denn genau mit mir ist. Beinahe möchte ich Reed Fragen was er meint, aber er fährt fort.

»Obwohl wenn ich dich jetzt so ansehe, scheinst du wieder ganze die Alte zu sein. Was war mit dir in letzter Zeit los? Du wirktest so... ruhig.« Die Betonung liegt auf das letzte Wort. Noch bevor ich etwas darauf antworten kann, reißt jemand die Bibliothekstür auf.

Ein junger Lehrer steht vor uns. »Was geht hier vor sich?«

Mit geröteten Wange wende ich meinen Blick ab und senke entschuldigend meinen Kopf. Mein ganzer Körper fängt aus Scharm an zu glühen. Er bemerkt meine Reaktion, während Reed unbekümmert schweigt.

»So einen Aufstand zu veranstalten... Verlasst diesen Ort.«

Wie verdammt peinlich. Ich bin lange nicht mehr so aus der Haut gefahren.

»Wir sehen uns später, Kyra«, lächelt Reed krumm, als hätte er genau das erreicht was er wollte.

Jetzt in die Bibliothek zu gehen, scheint mir nach der peinlichen Situation von eben unmöglich, also gehe ich doch in die Mensa. Dort angekommen setzte ich mich an einer der leeren, runden Tische und packe meine Essen aus. Es dauert nicht lange, da setzen sich zwei bekannte Gesichter zu mir.

»Unmöglich, dich hier zu treffen«, grinst Charlotte zufrieden, während sie sich mit Ethan gegenüber setzt. »Warum kommt es mir vor als hätten wir uns ewig nicht mehr gesehen?«

»Das liegt an euch«, antworte ich gereizt. »Immerhin schwänze ich nicht.«

»Stimmt gar nicht«, beschwert sich Charlotte schmollend, »Die letzten Wochen gab es keinen Tag an dem ich gefehlt habe.«

Fast kann ich nicht glauben, was Charlotte mir sagt. Aber warum sollte sie lügen? Argwöhnisch betrachte sie und möchte den Grund erfahren als Ethan dazwischen blökt.

»Musst du immer so abgefuckt sein?«

Bei dieser Aussage springt mein Blutdruck in die Höhe. »Was hast du gerade gesagt?«

»Ob du immer so sein musst?«

Mit aufgerissenen Mund und auftretender Zornesfalte starre ich Ethan an, denn am liebsten möchte ihn für diese dämliche Frage eine verpassen.

»Wow, Ethan«, wirft Charlotte ein. »Du kennst doch Kyra. Stell' dich nicht so an.«

»Was soll das denn jetzt heißen?!«, möchte ich als nächstes wissen und stehe glühend von meinem Platz aus. Erst Reed und jetzt diese beiden. Es scheint als ob keiner von ihnen auch nur ein wenig Empathie besitzt. 

Als Charlotte meine Reaktion bemerkt, steht auch sie auf. Ihr Gesichtsausdruck besorgt. »So war das gar nicht gemeint, Kyra. Ich-«

Mit einer Handbewegung halte ich sie vom Reden ab. »Spar dir deine Ausreden.«

Brennend starre ich beide nieder. »Wenn das alles ist, was ihr zu sagen habt, sollte ich wohl besser gehen.«

Grob packe ich meine Sachen und verschwinde.

Obwohl ich gesagt habe, dass ich normalerweise nicht schwänze, bleibt mir heute wohl keine andere Wahl. Länger halte ich es hier nicht aus.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Mar 17 ⏰

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