September | 4. Schulwoche

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🍁 September | 4

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🍁 September | 4. Schulwoche

📍Altes Häuschen • Mittwochabend

»KYRA«, ATME ICH mit einem entgeisterten Lächeln. »Was machst du hier?«

»Was machst du hier?«, erwidert sie fassungslos. Schnell schaue ich zu Reed, der eine finstere Miene zieht, aber nichts sagt. Kyras Aufmerksamkeit ist immer noch mir gewidmet – und sie kann nicht aufhören fragen zustellen. »Schläfst du etwa hier? Was ist mit Reed? Ist es wegen deiner Familie, Charlotte? Ich kann dir Geld für-«

»Die Matratze gehört mir, Kyra«, unterbricht Reed sie. Wut liegt in seiner Stimme und ich unterdrücke meine überraschte Reaktion. Er lügt – wieso?

»Was meinst du mit damit?«, hakt Kyra nach. Sie scheint völlig perplex. Reed rollt genervt die Augen, als sei die Antwort offensichtlich. Dann stellt er sich so vor ihr, dass ich sie nicht mehr sehen kann.

»Charlotte hat mir geholfen die Matratze herzutragen.«

»Und das war scheiße schwer«, gebe ich ehrlich zu. Aber das ganze hier ist ja auch für mich gedacht.

»Wieso hast du niemand anderen genommen? Charlotte ist dünner als ein Stock! Ich kann nicht fassen, dass du ausgerechnet sie gefragt hast dir zu helfen!«

»Wenn sonst sollte ich den fragen? Etwa dich? Oder vielleicht doch lieber Ethan der nicht mal mehr zwei Schritte gerade aus laufen kann, weil er ständig betrunken ist.«

Ich merke wie Kyra kurz zögert und überlegt. Ihre Stimme ist ungewöhnlich leise. »Es gibt genug andere Typen an unserer Schule...«

»Dann kann ich gleich jeden erzählen, dass ich vorhabe an diesem beschissenen Ort zu schlafen.« Bei dieser Aussage verschränke ich die Arme in meinen Nacken und lasse mich in die Matratze sinken. Das war eindeutig an mich gerichtet, aber Reed lässt mir keine andere Wahl. Ich möchte ihm nicht die Sache mit seiner neuen Freundin kaputt machen, jetzt wo sie herausgefunden hat, dass ich so gut wie jeden Tag bei ihm übernachte. Damals war das ein Streitthema in seinen Beziehungen gewesen. Die meisten Mädchen sind kein Fan von mir. Tamika scheint zwar nicht wie jemand dem es etwas ausmachen würde, aber gleichzeitig scheint sie eine zurückhaltende Person zu sein.

Ein schriller Schrei von draußen unterbricht die Diskussion und lässt mich hochschauen. Ohne zu zögern, laufen Kyra und Reed nach draußen. Ich bleibe sitzen und beobachte die beiden durch die aufgerissene Tür.

Es stellt sich heraus, dass es Isaak war der sich wegen eines unheimlichen Geräusches erschreckt hat. Kyra nimmt ihn an die Hand, bevor Reed ihr noch etwas sagt. Sie antwortet ihm mit bedrücktem Gesichtsausdruck, bevor sie mit ihrem Bruder das Grundstück verlässt. 

Reed kehrt zu mir zurück.

»Wieso hast du gelogen?«, frage ich ihn kurz darauf, nachdem er die Tür hinter sich geschlossen hat. Er antwortet nicht, sondern hockt sich zu dem großen Rucksack auf den Boden und wühlt in ihm herum. Interessiert mustere ich ihn. Es ist nicht leicht zu erraten, was in seinem Kopf durchgeht.

»Was?«, feixe ich. »Bist du sauer?«

Schweigen.

»Reed«, spreche ich nun ernster.

»Es fuckt mich ab, dass du ernsthaft vorhast in diesem Drecksloch hier zu schlafen.«

»Und wieso soll Kyra nicht wissen, das ich hier schlafe?«

»Weil es sie nichts angeht. Es geht niemanden was an, wo du schläfst«, antwortet er gereizt. »Ob es bei mir ist oder nicht

»Kyra ist aber nicht einfach irgendjemand«, bemerke ich knapp. »Sie ist-«

Plötzlich wirft er etwas auf mich zu. Ich schaffe es gerade noch so, es zu fangen. Als ich es in den Händen halte, sehe ich, dass es verpackte Bettwäsche aus dem Supermarkt ist. Orange mit tropischen Blumen drauf. »Meine Lieblingsfarbe«, stelle ich begeistert fest.

»Es ist hässlich«, kontert er trocken. »Kissen und Decken sind hier drinnen. Ich gehe jetzt.«

»Du begleitest mich also nicht zum Lagerhaus?«

»Ich muss arbeiten und morgen ist Schule, Charlotte«, gibt er nicht gerade begeistert von sich. Seufzend lasse ich ihn gehen und lasse mich dabei wieder auf die Matratze fallen. Dann gehe ich eben alleine. Ich krame nach meiner alten, vertrockneten Schminke aus meinem Beutel und mache mich fertig.

Die dröhnende Musik in der verlassenen Lagerhalle bringt meinen gesamten Körper zum vibrieren. Der Fußweg ist lang aber ich bin endlich angekommen. Deshalb zögere ich nicht lange und greife nach einer der aufgetauten Bierdosen, die überall verteilt auf den Boden stehen. Heute bin ich aus einen bestimmten Grund hier. Obwohl es nicht komplett voll ist, sind genug Leute hier um den Überblick zu verlieren.

Unscheinbar verfrachtete ich mich in die Raumecke und lasse meinen Blick durch die Menge schweifen. Dabei entdecke ich tatsächlich Carlos. Man könnte meinen, dass er gar nicht so auffällig ist, aber seine Größe verrät ihn. Doch er ist heute nicht mein Ziel. Zumindest nicht mein direktes.

Meine Augen wandern weiter und bleiben nach einer Weile stehen. Da ist sie. Das Mädchen, das mich an eine hochwertigere Version von mir erinnert. Isla, die Ex von Freundin von Carlos mit den schönen blonden Haaren. Zumindest gehe ich davon aus. Es war schwer etwas herauszufinden, denn keiner der beiden hatte je offenkundig über die Beziehung gesprochen. Sie war wahrscheinlich geheim. Und jetzt scheinen sie gar nichts mehr miteinander zu tun zu haben.

Isla hat sicher ein Problem damit, dass Carlos Drogen verkauft. Denn für eine Weile hat er damit aufgehört. Erst vor kurzem fing er wieder an – um genauer zu sein, seit dem ich die beiden nicht mehr zusammen gesehen habe. 

Ich packe mir ein zweites Bier und schlängele mich mühelos durch die Leute. Zu Isla. Sie sitzt an einer Feuertonne und unterhält sich gerade mit jemanden. Es dauert keine Sekunde, da hat sie mich komischerweise schon bemerkt.

»Charlotte?«, lallt sie begeistert und zieht mich in eine Umarmung, als wären wir die besten Freundinnen und nicht nur zwei Mädels, die dieselbe Schule besuchen. »Was machst du denn hier?«

Sie ist sturzbetrunken, aber schafft es trotzdem mich breit lächelnd anzusehen.

»Dasselbe wollte ich dich fragen«, bringe ich freundlich hervor. Ich drücke ihr mein zweites Bier in die Hand. »Für dich.«

»Wow«, bedankt sie sich überglücklich. Als würden hier nicht genug rumstehen. »Das ist so nett von dir.«

Obwohl der Abend lang wird und ich ihn mit Isla und ihren Freunden verbringe, spüre ich deutlich Carlos' brennenden Blick auf mir. Ich schaue nicht zu ihm rüber, aber seine Grimasse, seine Anspannung – alles spiegelt sich bildlich vor meinem inneren Auge wider. Vielleicht freue ich mich schon ein wenig zu viel auf morgen. Es kann nur lustig werden.

wow. hallo an die null personen die nach der langen pause diese geschichte noch in ihrer bibliothek haben haha

soll ich ehrlich sein? Ich hatte das kapitel schon lange fertig aber ich wollte die geschichte ja pausieren und später eigentlich nochmal komplett überarbeiten..

dann habe ich nach gedacht, diese nummer mit dem überarbeiten wollen habe ich schon hundertmal abgezogen - was verspricht mir dass das neu schreiben es diesmal besser macht? nichts. ich muss es so akzeptieren wie es ist und schreibe jetzt hier dran normal weiter

sorry für den langen text, wir sehen uns im nächsten kapitel wieder <3

Worst In MeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt