11) Entstehung

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Doch ich sah nichts, keine wehenden Zweige, kein Tier, was im vorbeilaufen den Windzug hätte entstehen lassen. Immernoch verwirrt wand ich mich wieder meiner Aufgabe zu. Doch auch jetzt zog mir erneut ein wohl duftender Geruch in die Nase.

Langsam hob ich erneut den Kopf und auch jetzt war wieder nichts zu sehen. Als ich mich gerade wieder hinknien wollte, hörte ich ein leises Kichern, fast so hoch wie das klingeln einer Glocke. Ich wollte es gerade als Einbildung oder Tinitus abtun, nur dass mich nun etwas an der Schulter berührte. Aber als ich danach schnappen wollte, war nichts zu spüren. Und auch als ich mich erneut umsah, konnte ich nichts um mich herum erkennen und auch in der Ferne war nichts und niemand zu sehen.

„Ich gehe jetzt lieber!", dachte ich mir. Und gerade als ich mich umdrehen wollte durchzog mich eine Art Schlag bestehend aus Magie, sodass meine Ohren pfiffen und ich nurnoch ein gelblich weißes Licht sah. Und auch mein Körper fühlt die Umgebung nicht mehr. Kein Moos unter den Füßen, kein Waldgeruch in der Nase, sondern nur diese Süße im Gefühl der Leere.

Ganz leise und hinter alledem hörte ich wieder dieses leise Klingeln, erneut wie ein Lachen klingend. Ich versuchte mich darauf zu konzentrieren und alle meine so gut geschärften Sinne darauf zu richten.

Und da geschah es! Eine Erinnerung machte sich in mir breit und als ich nach ihr greifen wollte und meine Hand schon ausstreckte, knallte ich zurück auf den Erdboden. Über mir im weißen Lichtbogen eine Fee davonfliegen sehend.

„Konnte es sein,", dachte ich mir, „war sie wirklich zurückgekehrt?" Ich rappelte mich auf und strich mein Gewand glatt. Und während ich meine gesammelten Knospen wieder zusammensuchte, erinnerte ich mich zurück an meine alte Gefährtin Phyllis.

Ich hatte sie damals, ähnlich wie jetzt, in einem Wald nicht fern von der Magierschule, in der ich damals selbst lernte, kennengelernt. Sie war hinterlistig angeschlichen und hatte mich mit ihrem süßen glockenartigen Lachen verzaubert. Ich würde nicht sagen, dass wir uns verliebten, aber wir hatten guten Sex und unsere Freundschaft ging tief. Zumindest bis zu dem Tag, an dem sie plötzlich verschwand und mit sich meine Erinnerungen und Gefühle an sie riss.

Erst Jahre später, kurz vor der Vollendung meiner Lehrenden-Prüfung, bat Meister Servin mir an meine Erinnerungen und Gefühle zurückzubringen. Ich war total verwirrt, denn ich wusste nicht wovon er sprach. Doch als ich einwilligte und all das was verloren war, wieder in mich strömte, fragte ich mich, wie ich jemals ohne all das hatte überleben können.

Es war ein Durcheinander der Gefühle, welches Phyllis Rückkehr in mir auslöste. Wut, Trauer, Hoffnung und Sehnsucht. Sehnsucht nach der Jugendlichen Liebe, die ich einst selbst erlebt hatte und die ich Tag ein Tag aus bei den Jünglingen wie Matz und Vic sehen konnte.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Sep 10 ⏰

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