8) Leben Lassen

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Mit ihm so daliegend wurde mir bewusst, dass ich die einzige sein würde, die sich an diese Nacht erinnern würde, da ich die Erinnerungen der Jünglinge verändern musste, um meine Positionen als ihnen Höhergestellte erhalten zu können.

Trauer überkam mich bei diesen Gedanken und ich wand mich vom schlafenden Vic ab, zauberte ihn ins Bett zu Mats und zog meine grüne Arbeitskleidung wieder an.

Mit müden, aber zufriedenen Schritten lief ich die steinerne Treppe ins zweite Stockwerk herauf. Auf dem Weg sah ich aus dem Fenster und bemerkte, dass mir nur noch eine Stunde bis zum großen Wecken blieb, wonach sich der ganze Hof versammeln würde, um gemeinsam zu Frühstücken.

In meiner kleinen Kammer angekommen, lies ich die Nacht Revue passieren und grinste in mich hinein.

Ich schlich zum Schreibtisch und schob eine große Eichenschale herbei. Zur Hälfte füllte ich sie mit Regenwasser als Grundsubstanz.

Ich warf kleingehackte Rosenzweige hinein, einen runden Kristall und erhitzte die Lösung, sodass sie angenehm warm wurde.

Auf dem Weg ins Bad lies ich meine Klamotten nieder und stieg in die Wanne, die Holschüssel in das Badewasser gebend.

Leise murmelnd lies ich mich ganz ins Wasser und aller Dreck, alles Sperma und sämtliche Überreste der Nacht lösten sich mit blauer Färbung von mir.

Als ich wieder auftauchte begann ich zu rühren und ein Strudel entstand. In der Mitte war ein klares Bild von Mats und Vic zu sehen, auch von ihnen lösten sich nun meine Überreste, sodass sie nurnoch in den von ihnen stammenden Körperlösungen lagen.

Leuchtende goldene Fäden zogen sich aus beider Köpfen und flogen durch den Strudel zu mir.

Ich fing sie auf und formte sie zu zwei kleinen Kugeln und versiegelte somit den Zauber, der die Erinnerungen der beiden an mich an diese Nacht enthielt.

Ich trocknete mich ab und schenkte meinem Körper meine volle Aufmerksamkeit.

Meine langen, fädrigen Hände, meine dünnen Arme und meine zarten Schultern. Mein langer Hals mit meinem kantigen Gesicht und meinen zarten Kurven, die die Jungs so geliebkost haben. Doch nun war keine Spur davon mehr zu sehen.

Meine starken langen Beine und meine kräftigen Füße, die Vic so mochte.

Ich nahm meine Haare auf und band sie zu einem Dutt zusammen. Zog mich wieder an und ging auf den Flur, die Treppe hinab und hinunter zu Mats und Vics Zimmer.

Leise öffnete ich die Tür und sah beide tief schlafen. Ihre Körper konnten diese Erholung gut gebrauchen.

Hinter mir bemerkte ich ein rascheln und erkannte den Großmeister mit seiner starken, alten Gestalt, hinter mir stehend.

Ich schloss dir Tür der Jünglinge und begleitete meinen alten Meister und jetzigen Kollegen in die große Anfangshalle.

Er sprach in meinen Gedanken:
Du hast gute Arbeit mit diesen Jünglingen vollbracht, aber vergiss nie deinen Meister!

Ich nickte und schaute meinem Meister tief in die Augen.

Komm heute nach der Arbeit in mein Büro!, hörte ich ihn noch zu mir sagen, bevor die große Glocke erklang.

24h Eure MagieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt