"Ich war betrunken. Ich hatte eine Freundin, sie war auch ein Vampir. Wir hatten ein paar Probleme mit anderen Vampiren, die haben sie dann umgebracht. Ich kannte sie schon seit 84 Jahren, sie war alles was ich habe." Tränen bildeten sich in seinen Augen. "Ich brauchte einfach jemanden." Er fuhr sich verzweifelt durch die Haare.
Mein Gott, der kann sich anstellen. Dann soll er keine Probleme machen, dann hat er auch keine Feinde.
"Hör zu, Riley. Ich kann dir doch auch nicht weiter helfen, ich kann doch nicht deine Gefühle beeinflussen. Vor allem, wieso kommst du unbedingt zu mir? Du kommst in meine Stadt und bringst Leute um, denkst du dann will ich dir helfen oder was?"
"Es tut mir Leid, ich hab zu viel getrunken. Das habe ich doch schon oft genug gesagt. Kann ich denn vielleicht ein paar Tage bei dir bleiben? Ich kenne sonst keinen irgendwo, du bist die Einzige, die ich noch habe. Bitte, Anastasia, ich suche mir auch so schnell wie möglich eine neue Wohnung, ja?"
"Spinnst du? Denkst du ich lass dich einfach so bei mir wohnen? Manipuliere dir doch einfach wieder ein paar Leute und fertig", sagte ich.
"Findest du es nicht gut deinen Bruder wiederzusehen?", fragte Troy.
Ich verdrehte die Augen. Ich bin kein sentimentaler Mensch und werde es wahrscheinlich nie sein.
"Ja, ich weiß, er ist mein Bruder, bla bla bla. Wenn er sich so in meiner Stadt verhält, kann er mir gestohlen bleiben", erklärte ich ehrlich. Troy riss seine Augen erschrocken auf, wahrscheinlich hat er mit so einer Antwort nicht gerechnet. Riley guckte enttäuscht, sagte aber nichts.
"Also, können wir jetzt bitte gehen? Lacy müssen wir auch noch suchen."
"Moment, ich habe vorhin ein Mädchen neben einem schwarzen Van stehen sehen. Die hat erstmal versucht mitten in der Wüste Empfang zu finden", bemerkte Riley.
"Und du bist einfach an ihr vorbei gefahren?", fragte ich.
"Ja, sie hat zwar gewunken undso, aber ich hatte keine Lust anzuhalten. Ich war ehrlich gesagt ziemlich müde."
Sein fucking ernst?
Ich stand wütend auf und schlug die Hände über meinem Kopf zusammen.
Wie kann man sich überhaupt hier verirren? Hier ist nichts als flaches Tal, man kann das ganze Gebiet überschauen.
"Okay.." mumelte ich. "Fahr uns dahin wo du sie gesehen hast. Ein Mädchen mit nem riesigen schwarzen Auto wird wohl nicht so schwer zu finden sein."
Riley nickte und erhob sich, während Troy und ich uns zur Tür begaben.
Wie befreiten Juan Lee von der Wand und verzichteten darauf, ihn zu manipulieren. Hier wohnt sowieso keiner außer ihnen.Die Fahrt verlief still. Riley hatte kurz erklärt, dass wir aus dem Tal hinaus mussten und es würde ungefähr eine Stunde dauern, bis wir da waren.
Ich hatte mich nach vorne auf den Beifahrersitz gesetzt. Ich wollte sicher gehen, dass Riley uns nicht irgendeine Scheiße erzählt hat, ich vertraue ihm nicht.Ich muss eingeschlafen sein, denn als ein lautes Hupen ertönte, stand das Auto schon still.
"Soviel dazu, dass du unbedingt gucken willst, wo wir hinfahren", lachte Riley. Ich lächelte kurz und stieg aus.
Ich sah mich kurz um, es waren sehr viele sehr hohe Berge zu sehen. Nur ein paar Meter von uns entfernt stand Troys Auto.
Ich rannte schnell hin und riss die Fahrertür auf, der Sitz war jedoch leer.
Sofort öffnete ich die hintere Tür auf. Auf der Rückbank fanden wir Lacy, die gerade aus ihrem Schlaf hochschreckte und wieder schlug sie sich den Kopf an. Ich sprang in den Wagen und umarmte sie stürmisch.
"Gott, Lace, wo warst du bloß? Ich hab mir Sorgen gemacht", sagte ich in ihr Haar.
Ich ließ von ihr ab und sah ihr in ihre blauen Augen. Sie schüttelte kurz ihren Kopf.
"Ich-Ich weiß es nicht. Ich war weg- Ich war nicht mehr im Auto-" Sie stockte. Ihre Augen bewegten sich hektisch hin und her, als würde sie versuchen sich krampfhaft an etwas zu erinnern.
"Ist schon okay, erzähl es uns nachher einfach. Vielleicht fällt dir noch etwas ein", sprach ich beruhigend. Sie nickte schnell und zusammen stiegen wir wieder aus. Die Jungs standen an Rileys Auto gelehnt. Als Troy uns sah, lief er zu uns rüber. Ich erklärte ihm, dass er mit Lace in seinem Auto mir und Riley hinterher fahren soll, dann lief ich wieder zu Riley und stieg ohne ihm ein Wort zu sagen wieder in seinen Wagen. Er setzte sich auf den Fahrersitz.
"Also, wohin soll ich dich fahren?", fragte er freundlich.
"Nach Hause."
Er nickte bloß und startete den Motor.Auf dem Rückweg hielten wir diesmal nicht beim Supermarkt an und fuhren den ganzen nächsten Tag zurück.
In der Nacht des nächsten Tages kamen wir an unserer Wohnung an.
"Ich hau dann mal wieder ab. War schön mit euch", lachte Troy und fuhr wieder zurück nach Melbourne.
Als er weg war, meldete sich auch Riley zu Wort.
"Ich schließe mich ihm an, vielleicht sieht man sich ja mal." Er wollte gerade den Motor starten, als ich ihm davon abhielt. "Bleib. Also, wenn du willst, darfst du für ein paar Tage bei uns wohnen."
Er lächelte und nahm die Einladung dankend an.
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Lovely Death
ParanormalAnastasia ist schon seit über 200 Jahren auf dieser Erde. Sie genießt ihr Dasein als Vampir in vollen Zügen, bis ein Junge in ihr Leben tritt und alles verändert.