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N I E M A N D ahnte, dass ich zu Unizeiten heimlich das Write on Paper aufsuchte, wie der Gang dorthin Balsam für meine Seele war. Genauer gesagt die Worte von Nummer drei. Das Beben in meiner Brust verstummte, die Selbstzweifel wurden ausgelöscht. Ich bin genug. Manchmal lag ich im Bett, fantasierte darüber, wer die ominöse Nummer drei war, die sich in der Realität in Lennja verliebt hatte. Kurzzeitig überkam mich solche Neugierde, dass ich in Erwägung zog, zurück zur Uni zu gehen.
Aber da ist nicht nur Nummer drei, sondern auch zwei, die dich hinterhältig für armselig hält. Vermutlich weil du das bist. Oder warum liegst du sonst den ganzen Tag im Bett?
Ich krallte meine Finger in die Kopfhaut und massierte sie in langsamen kreisenden Bewegungen. Es kam mir so vor, als malträtierte eine Kugel mein Gehirn und drückte gegen die Schläfe, bis ich explodierte. Zu viele Gedanken strömten auf mich ein – unsinnige Anschuldigen. Der rationale Teil wusste, dass ich auf die gehässigen Meinungen weniger Einzelpersonen nichts geben brauche. Meine Kehle schnürte sich dennoch zu, weil sie Mamas Stimme hörte: »Habe ich es dir nicht gesagt? Kein Wunder, dass es dazu gekommen ist.«
Hast du schon mal darüber nachgedacht Lennja deine Gefühle mitzuteilen? Du wirkst durch die Nachrichten wie jemand, den man durchaus lieben könnte. Ich würde dir vielleicht eine Chance geben. Das heißt nicht, dass ich Lennja bin, aber wer weiß? Manchmal finde ich es echt schade, wie viele Möglichkeiten wir vertun, nur weil wir uns nicht trauen.
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Box Nr. 7
Romance»Die ganze Zeit ging ich davon aus, du wärst auch nur jemand, dem ich nicht trauen kann, aber du warst die ganze Zeit ehrlich zu mir, oder?« 𓆈 Zettelchen für einen Kummerkasten schreiben? Lennja findet, dass sie dafür längst zu alt ist. Ihr Pädagog...