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F A L L S B E R G hatte sich seit meinem letzten Besuch nicht verändert, aber davon war ich auch nicht ausgegangen. Der Tante-Emma-Laden stand dort schon, als meine Oma ein kleines Kind war. Warum sollte sich das plötzlich ändern? Ich hatte meiner Tante Mila geschrieben, die mir bestätigte, dass Ayliz nach wie vor bei ihr wohnte. Bei all den Veränderungen hatte es etwas Beruhigendes, an diesen Ort zurückzukehren.

Zur Haustür führte ein Kiesweg, den Ayliz und ich zu Schulzeiten immer entlang gesprintet sind, wenn wir zusammen Hausaufgaben gemacht haben. Eingekesselt wurde dieser von einer Buchsbaumhecke. Seit meinem letzten Besuch ist sie ordentlich gewachsen. Die Hortensien vor den Fenstern verbreiteten einen frischen Frühlingsduft.

Um ehrlich zu sein, schlotterten mir die Knie. Dafür gab es keinen Grund, immerhin besuche ich nur meine beste Freundin. Wir kannten uns in- und auswendig. Vor ihr brauchte mir nichts peinlich zu sein. Dennoch war unser letztes Zusammentreffen eine Weile her – und die Nachrichten wurde auch von Mal zu Mal weniger. Konnte es sein, dass mir gleich eine völlig Fremde gegenüber stand? Hatte ich mich verändert? Passten wir nicht länger zusammen?

Ich wischte mir die feuchten Hände an meinem Rock ab. Raphael trat einen Schritt neben mir und tätschelte dann kurz ermutigend meine Schulter. Ich atmete tief ein und aus, betrat die Stufe und betätigte die Klingel. Der Besuch sollte eine Überraschung sein, doch gerade zweifelte ich, ob es nicht besser gewesen wäre, die beide vorher zu informieren. Vielleicht fiel ich ihnen zur Last.

Meine Zweifel verflüchtigten sich augenblicklich, als ich eine grinsende Mila in der Türschwelle stehen sah. »Lennja!« Sie schloss mich fest in ihre Arme. Ich zog dabei spielerisch an den Enden ihres Kopftuchs. Ich sah sie kaum ohne eins. Sicher besaß sie mehr Exemplare als manch anderer Unterhosen. Dieses Schneeweiße mit dem schwarzen Blumenmuster sah ich an ihr zum ersten Mal.

»Das ist ja eine Überraschung. Ich wusste gar nicht, dass du in Fallsberg bist.«

Ich erwiderte ihr Lächeln. »Ja, das war eher ein spontaner Einfall«, log ich.

»Und du hast jemanden mitgebracht.« Ihr Blick fiel auf Raphael. Anders als ihre Schwester verkuppelte sie mich zum Glück nicht mit jedem des männlichen Geschlechts. Das machte das ganze Aufeinandertreffen viel angenehmer.

Raphael hatte sich bislang eher im Hintergrund gehalten. Die Maske, die er nach der Offenbarung, dass er Nummer eins war, abgelegt hatte, saß nun wieder bombenfest. Er stand hinter mir, die Hände in seinen Jeanstaschen vergraben. »Das ist Raphael«, stellte ich ihn vor. »Er hat mir das Auto geliehen.« Kurz hob er die Hand zu einer angedeuteten Begrüßung.

Nickend, ohne weiter nachzubohren, in welcher Beziehung wir beiden sonst noch zueinander standen, schenkte sie ihm ein warmes Lächeln. »Herzlich wilkommen. Ich bin Mila, Lennjas Tante.« Aus diesem Grund war ich hier – und nicht bei meiner Mutter.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jun 29 ⏰

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