Hass ist nicht das Gegenteil von Liebe

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(Deine Sicht)

Als ich erwachte, war das Essen zwar da, Tom jedoch verschwunden. Ich richtete mich auf, und rieb mir den Kopf.
War er ernsthaft abgehauen? Ich wusste weder, wie spät es war, noch wie lange ich da lag.

Also ging ich einfach in meinen Gemeinschaftsraum. Auf dem Weg dorthin realisierte ich erst, was passiert war. Er hatte mich wirklich einfach so liegen lassen.Im Schlafsaal angekommen, schnappte ich mir ein Pergament und meine Feder, und schrieb:

Tom,
Ich kann es nicht fassen, was für ein feiger Mistkerl du bist! Hättest du mich nicht einfach in Ruhe lassen können? Stattdessen küsst du mich erst und haust dann ab. Du hast mir das Herz gebrochen. Du warst mein erster Kuss. Wenn du wenigstens ein bisschen Anstand hast, triffst du dich heute Abend um 18 Uhr mit mir am See. Wir müssen reden. Ich will deine Gründe kennen.
Bitte komm.
Mia

Wie zur Unterstreichung liefen mir die Tränen und tropften auf den Brief. Ich schnappte mir meinen kleinen Waldkauz Berry, und schleuderte ihn mit samt Brief aus dem Fenster.

( Toms Sicht)

Ich lag auf meinem Bett und versuchte einen klaren Kopf zu bekommen, als etwas gegen mein Fenster klopfte. Ich entdeckte einen Kauz und ließ ihn rein. Ich ahnte wessen Brief das war.

Sie wollte sich treffen. Und ich? Es wäre falsch, sie zu sehen, das wusste ich. Aber ich musste sie sehen. Sehen, dass sie sich nicht die Augen ausgeheult hatte.
Aber da musste ich mir wohl keine allzu großen Hoffnungen machen. Immerhin sagten die Wassertropfen auf dem Pergament alles.(Deine Sicht)

Ich setzte mich auf einen Stein und starrte auf den See. Was, wenn er nicht kommen würde?
Ich legte den Kopf auf die Knie und wartete.
10 Minuten
15 Minuten
20 Minuten

Er würde nicht kommen. Er hatte mich versetzt. Wieder liefen Tränen über mein Gesicht und ich begann zu schluchzen.

(Toms Sicht)

Ich stand hinter einer Weide und beobachtete Mia. Es tat mir weh, sie weinen zu sehen, wegen mir. Bevor ich wusste, was ich tat, ging ich schon auf sie zu.
“ Mia.” Sie sah auf. Ihr Gesicht war nass vor Tränen, ihre Augen waren rot, und ihre Lippen zitterten etwas.

“ Hatte ich nicht 18 Uhr geschrieben?” sie starrte weiter auf den See.

“ ich wollte erst nicht kommen.” gestand ich ihr.

“ Dennoch bist du jetzt hier.” bemerkte sie bissig. Ich setzte mich neben sie. “ Es tut mir leid. Ich hätte dich nicht geküsst, wenn ich gewusst hätte, dass das dein erster Kuss war.”

Sie sah mich ungläubig an. “ Und dass du mich hast liegen lassen stört natürlich niemanden.” Ihre Stimme triefte von bitterem Sarkasmus.
“ Es war besser so. Glaub mir.” Sie schnaubte verächtlich.

“ Bedeuten dir Küsse gar nichts?” flüsterte sie. Ich wusste nicht, was ich darauf antworten sollte. Zum ersten Mal in meinem Leben, war ich ratlos.

( Deine Sicht)

So ein Idiot. Wieso antwortete er mir nicht?

“ Oder… oder hat dir nur unser Kuss nichts bedeutet?” setzte ich leise nach. Er schwieg einen Augenblick.

“ Ich will nicht, dass du das denkst. Ich… ich sollte dich das aber denken lassen. Ich will, dass du mich hasst. Alles andere wäre schlecht für dich.” murmelte er, eher zu sich selbst.
Wieder schnaubte ich auf. “ Du bist ein Trottel, Tom. Hass ist nicht das Gegenteil von Liebe, womit ich nicht sagen will, dass ich dich jemals geliebt habe! Sondern Gleichgültigkeit. Hass ist nur ein Zeichen dafür, dass du mir soviel bedeutest, dass ich zulasse, dass du mir weh tust.”
Ich ging den Satz im Kopf noch mal durch-- stimmt so.

Er dachte kurz nach. “ Du musst mich aber hassen.”

“Dann müsste ich dich lieben.” ich spürte seinen Blick auf mir, starrte jedoch stur auf den See.

“ Du hast wegen mir geweint.” stellte er fest.

“ Du hast mich beobachtet? Mich warten lassen, Mich in dem Glauben gelassen, du kommst nicht mehr? Spanner! Feigling! Arschloch!” Ich stand auf, und warf ihm einen vernichtenden Blick zu.
“ Du bist es nicht wert, dass sich irgendjemand wegen dir den Kopf zerbrichst, Riddle!” Dann rannte ich ins Schloss zurück.

Sein wahres Gesicht (Tom Riddle FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt