Wir können nicht zusammen sein

496 7 5
                                    

( Achtung! In diesem Kapitel habe ich die Draco+ Mädchenklo- Situation irgendwie mit eingebaut, weil ich fand, dass das gut reinpasst. Hoffe, euch gefällt das auch )

Nun hatte ich seit 3 Monaten nicht mehr mit Tom geredet. Aber mir fiel auf, dass er irgendwie verbittert aussah, wenn man ihm begegnete, und Julie hatte mir erzählt, dass er sich nun 'Lord Voldemort' nannte.

Mir kam das ganze etwas suspekt vor. Hatte er doch nicht gelogen, als er meinte, ich müsse ihn hassen?

(Toms Sicht)

Ich saß am Kamin, und versuchte mich auf das Zaubertrankbuch in meiner Hand zu konzentrieren.

Man schneide eine Springknolle auf, und träufelt deren Saft in den inzwischen blassblauen Trunk….

Was Mia wohl gerade tat? Ob es ihr besser ging, ohne mich?

… nun gebe man 30 Milliliter Wermut hinzu, und rühre 3 Mal links herum…

Ob sie wusste, dass ich nicht mehr Tom war? Dass ich nun Voldemort war?

Ich klappte das Buch zu. Ich vermisste sie. Nein, ich vermisste nicht sie, ich vermisste die Art, wie sie… naja, war. Ich seufzte, und ging aus dem Gemeinschaftraum.

“ Lord Voldemort. Warte auf mich!” hörte ich Bella hinter mir kreischen. “ Nein, Bella. Ich will jetzt zu Slughorn, ich muss ihn noch was fragen. Du bleibst hier.” Log ich.

Sie nickte.
Ziellos wanderte ich die Gänge entlang, an Mia denkend. Mit jedem Schritt wurde das Ziehen in meinem Magen schlimmer. Was war das nur? Dieses Gefühl war mir ganz neu.

Ich bog blind in die nächste Toilette, und erbrach mich ins Waschbecken. Was war denn nur los mit mir? Jetzt fing ich auch noch an zu heulen wie ein Mädchen! Hätte ich nicht so große Pläne, würde ich ernsthaft an Selbstmord denken…

(Deine Sicht)

“ Ich komm gleich nach, ich muss nur noch kurz.” schickte ich Julie voraus. Dann bog ich ins nächste Klo und blieb wie angewurzelt in der Tür stehen.

Vorsichtig ging ich ein paar Schritte auf ohne zu. “ Tom?” fragte ich unsicher.
Er zuckte hoch, genauso wie sein Zauberstab ( Ich finde immer, das klingt ein wenig pervers, aber egal: D). Ich hob abwehrend die Hände.

“ Hey, ganz ruhig.” Langsam ließ er den Stab sinken. Ich setzte mich neben ihn auf den Boden.
“ Was ist los? Ich wusste gar nicht, dass du überhaupt Tränendrüsen besitzt.” scherzte ich leise. Er sah mich gequält an.

“ Hau ab, Mia, bitte.” als Antwort legte ich einen Arm um seine Schulter. “ Hufflepuff, vergessen?” Ich sah ihm an, dass er seine Tränen zurückhielt. “ Wein ruhig, Tom. Wenn jemand fragt, sagen wir, ich hätte dir einen Bindehautreizfluch auferlegt. Ich denk auch bestimmt nicht schlecht von dir.”

Langsam sank sein Kopf auf meine Schulter, und ich spürte, wie ihn stille Tränen schüttelten. “Du musst nicht reden, aber ich bin hier, wenn du willst.”

(Toms Sicht)

Ich hatte sie Mies behandelt, und sie blieb hier?

“ Warum lachst du mich nicht aus, oder sagst, ich hätte es verdient?” fragte ich daher.
“ ich könnte sagen, dass du es verdient hast, aber was würde das bringen? Außerdem hat niemand es verdient zu leiden.” stellte sie fest.

Niemand hatte es verdient zu leiden? Nicht einmal ich? Aber ich durfte jetzt nicht aufgeben. Ich war schon zu weit gekommen. Ich wischte mir die Tränen aus dem Gesicht, und hob meinen Kopf an.

“ Willst du reden, Tom?” fragte sie, und ich sah aufrichtige Sorge in ihren schönen Augen.

“ Lord Voldemort.” erwiderte ich knapp. “ Wieso?” fragte sie ebenso knapp.
“ Weil ich meinen Namen hasse. Er gehörte meinem dreckigen Muggelvater.”

Sie schüttelte lächelnd den Kopf. “ Nein. Ich kenne deinen Vater nicht. Niemand, der dich kennt, kennt ihn. Es ist dein Name, so wie meiner mir gehört. Es gibt bestimmt tausend Tom Riddles, aber nur einer davon bist du. Nur weil jemand den gleichen Namen hat, hat er nicht die gleiche Persönlichkeit.” Daran hatte ich gar nicht gedacht.

“ Aber ich will nicht mit einem so gewöhnlichen Namen in die Geschichte eingehen. Ich will einen Namen, den die Menschen nicht mal auszusprechen wagen.”

Sie sah mich misstrauisch an. “ Tom, was hast du vor?” fragte sie langsam. Jetzt musste ich es ihr wohl sagen.

“ Ich werde einmal der gefährlichste schwarze Magier aller Zeiten sein. Gegen mich wird Grindelwald wie ein Schmusekätzchen aussehen. Ich werde die Zaubererwelt reinigen von Schlammblütern, Blutsverrätern und Halbbl-” dann fiel mir ein, was sie war.

Es blitzte gefährlich in ihren Augen. “ So wie dich und mich? Gut, Tom. Dann fang bei mir an. Töte mich. Hier und jetzt. Ich bin Halbblut, und ich liebe meinen Muggelvater mehr als alles andere. Er ist nämlich alles, was ich habe. Also, deine Chance. Los.” Sie schloss die Augen und breitete die Arme aus, bereit zu sterben.

Langsam ging ich auf sie zu. Verstand sie es nicht? Alle, nur nicht sie.

“Ich kann dich nicht töten, aber ich kann nicht lieben, verstehst du? Liebe erzeugt ein Gewissen, das wiederum Skrupel erzeugt, die wiederum daran hindern, zu töten.” flüsterte ich, und fuhr mit dem Handrücken über ihre Wange.

Als sie die Augen öffnete, schwammen diese in Tränen. Eine entwischte ihrem Auge, und prallte gegen meinen Zeigefinger.

( deine Sicht)

Es verletzte mich, dass er das gesagt hatte. Ich merkte langsam, dass ich für Tom Riddle etwas empfand. Mehr, als ich jemals für ihn empfinden wollte.

“ Und… und geliebt werden? Reizt dich das nicht? Reicht es dir, gefürchtet zu sein? Und was ist mit mir, Tom?” eine weitere Träne stieß gegen seine Hand, die er jetzt in meinen Nacken schob.

“ Wenn man gefürchtet wird, steht man auf einem Podest über allen anderen. Ist quasi unantastbar. Liebe wieder rum stellt alle gleich.”

Ich begriff langsam. “Hast du Angst, dass man dich verletzt? Du verstehst die Magie der Liebe nicht oder? Sie macht einen vielleicht verwundbar, beschützt einen allerdings auch, macht einen stärker und gibt einen Kraft.”

Er lächelte. “ Also denkst du, es macht mich nicht verletzlich, wenn ich dir jetzt sagen würde, dass ich dich liebe?” Ich war froh, dass seine Stirn an meiner lag und er die Augen geschlossen hatte, so konnte er nicht sehen, wie rot ich gerade wurde.

“ D- du liebst mich?” fragte ich sicherheitshalber.

Er löste sich von mir und sah mich ernst an. “ Ja, aber wir können nicht zusammen sein. Niemals. Ich kann meine Pläne nicht ändern. Es tut mir leid.”
Vorsichtig küsste er mich. Ich erwiderte den Kuss. Ich wusste nicht wieso, aber ich hatte das Gefühl, dass das unser letzter Kuss sein würde.

Sein wahres Gesicht (Tom Riddle FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt