Kapitel 3 - Drake

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Drake:
Ich saß auf dem Balkon meiner 50m2 Wohnung in Shibuya und sah nachdenklich auf die Straßen hinunter, neben mir lag mein Digivice. Ich hatte es mir angewöhnt, es immer in meiner Nähe zu haben, sollte etwas sein, sollte Hackmon meine Hilfe benötigen. Auch wenn es seltsam war, ich spürte es, wenn mein Digimon Partner meine Hilfe benötigte, ich schüttelte den Kopf. >>Ich frage mich noch immer, warum ich der Partner dieses Digimon wurde, warum hatte er sich keinen anderen ausgesucht? Oder ging das alles von diesen Homeostasis aus, von den Hackmon gesprochen hat? Und was hat mein Bruder mit der ganzen Sache zu tun? Oder bin ich ausgesucht worden, weil er das getan hat? << Ich griff mir an die Stirn und ballte meine linke Hand zur Faust. Als die Erinnerungen wieder vor mir auftauchten, schlug ich mit der Faust gegen den Balkonboden, ein stechender Schmerz breitete sich in meinen Fingerknöcheln aus, doch der Schmerz war erträglich, erträglicher als mich daran zu erinnern, was er getan hatte.

„Mensch Drake versteh doch es musste sein, nur so können wir verhindern, dass diese Dinger nicht mehr unsere Welt bedrohen, versuchte mir mein Bruder mit einem fiesen Grinsen klarzumachen. Er war verrückt danach, verrückt nach diesem Ding, zu suchen. „Du bist doch irre, wie willst du das bitte anstellen? Wir können nicht in diese Digiwelt, wir sind nicht wie diese Kinder.“ Plötzlich hielt mein Bruder ein viereckiges Gerät hoch, es hatte eine kleine Antenne an der linken oberen Seite, in der Mitte war ein kleiner Bildschirm und links von dem Bildschirm ein kleiner blauer Knopf, während sich rechts zwei Knöpfe befanden. „Woher … woher hast du das?“ Ich hatte kein gutes Gefühl. „Ich habe es einem dieser Kinder abgenommen, war gar nicht so leicht, der Kleine wollte es gar nicht hergeben. Aber ich war stärker, und na ja …“ „Und na ja was?..“, hackte ich angespannt nach. Mein Bruder grinste boshaft und seine Augen strahlten irre. „Sagen wir es so, der Kleine konnte dem Auto nicht mehr ausweichen, aber selbst Schuld, er hätte nicht versuchen sollen, es mir wieder wegzunehmen.“ Ich starrte meinen Bruder fassungslos und geschockt an, das konnte doch nicht sein? Er hatte doch nicht?

„Du … du hast das Kind vor ein fahrendes Auto gestoßen?“ Meine Stimme war immer lauter geworden, ich schrie schon fast. Mein Bruder sah mich an und zuckte nur mit den Schultern. „Um seine Ziele zu erreichen, müssen auch Opfer gebracht werden. Hat Vater doch immer gesagt“ sagte er gleichgültig und kalt. Über das, was dann passierte, hatte ich keinen Einfluss mehr, ich verpasste meinen Bruder einen Schlag ins Gesicht, er taumelte zurück, ich packte ihn an den Schultern und schüttelte ihn. „BIST DU TOTAL VERRÜCKT? DU HAST EIN KIND GETÖTET!“, schrie ich ihn an. „Vater hatte das mit Opfer nicht so gemeint“, sagte ich noch etwas lauter.

Doch er sah mich nur mit einer Kälte und Wahnsinn in den Augen an. Dann schlug er mir mit voller Kraft in den Bauch, ich schnappte nach Luft, krümmte mich vor Schmerzen und ging in die Knie. „Ich habe das Richtige getan, um diese Welt zu beschützen, ich werde dafür sorgen, dass wir endlich sicher sind, du kannst mir später dafür danken, kleiner Bruder.“ Er half mir hoch und stützte mich, dann lächelte er freundlich, doch das wurde gleich wieder ernst. „Doch solltest du mir bei meinem Vorhaben in die Quere kommen …“ Er grinste hinterhältig, dann schlug er mir wieder in den Bauch und ließ mich los, ich fiel zu Boden, alles drehte sich, der zweite Schlag war noch fester gewesen. „… Dann sind wir einmal Brüder gewesen“, hörte ich ihn noch sagen, und sah nur noch wie er die Wohnung verließ, dann verlor ich das Bewusstsein.



„Schwelgst du wieder in Erinnerungen“, riss mich eine vertraute Stimme aus meinen Gedanken, ich sah neben mich und erblickte Hackmon, der ruhig neben mir saß und mich ansah. „Wie lange bist du schon hier?“, setzte ich eine Gegenfrage, Hackmon schloss kurz die Augen. „Sicher schon fünf Minuten, Drake … ich merke doch, dass dich, etwas betrügt w…“ „Es ist mein Bruder Hackmon“, unterbrach ich meinen Digimon Partner. Dieser sah mich nun überrascht, aber auch verwirrt an. Ich seufzte und erzählte Hackmon, was an dem Tag, bevor er bei mir aufgetaucht war, passiert ist. „Also will dein Bruder Yggdrasil besiegen, aber das wird er nicht können, dieser wurde von Homeostasis heruntergefahren“, erklärte Hackmon. Ich sah zu ihm und dachte über seine Worte nach. „Hackmon eine Frage, ist es, möglich, Yggdrasil wieder hochzufahren?“ „Hmm … ich denke nicht, dass es wieder funktioniert, Gennai hat Yggdrasil vor vierzehn Jahren hochgefahren, aber er kam aus der Digiwelt. Warum fragst du?“ „Ich habe so ein ungutes Gefühl, was meinen Bruder angeht. Hast du eigentlich was herausgefunden, weswegen du vorhin gegangen bist?“, fragte ich, und versuchte so mein ungutes Gefühl loszuwerden.

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