Asuka Izumi:
Meine Finger flogen gleich so über die Tastatur meines Laptops. >>Das kann es doch nicht geben? Wie kann in nur wenigen Minuten die Stromversorgung und das ganze Verkehrsnetzwerk von Shingawa so aus dem Ruder geraden?<< Mein Blick auf den Sessel neben mich, darauf lag ein weißes Wiesel und schlief. Jedenfalls sah es auf den ersten Moment aus wie ein Wiesel, wenn nicht das goldene Halsband, die goldenen Linien an seinen Rücken und die Schwanzspitze, an der sich eine Art Glöckchen befand, wären. Nein, das Tier neben mir war kein Wiesel, es war ein Digimon, aber nicht ein Digimon, sondern mein Digimon Partner. Ich strich Kudamon sanft über den Rücken, die länglichen weiß schwarzen Ohren zuckten kurz, aber es schlief weiter. Plötzlich klopfte es leise an meiner Tür, einen Augenblick später wurde sie geöffnet und ein Mann um die dreißig mit kurzen dunkelroten Haaren spähte herein. Ich nickte kurz, nahm meinen Laptop, sah zu Kudamon das friedlich weiterschlief und stand auf und ging zu meinem Vater. Zusammen gingen wir ins Wohnzimmer unserer kleinen Wohnung, ich setzte mich auf die Couch und legte den Laptop auf den Tisch, mein Vater hatte sich neben mich gesetzt und sah auf den Bildschirm. „Der Stromausfall in einzelnen Bereichen von Shingawa und das Chaos im Verkehrsnetz traten zur gleichen Zeit auf. Das ist nicht natürlich, aber … Nein, das kann nicht sein“, murmelte Papa vor sich hin, ich sah ihn an und ich konnte ihn ansehen, dass ihn etwas bedrückte. Ich wusste, wie ich ihn wieder aufheitern konnte, nur fragte ich mich auch, wie er reagieren würde. Immerhin waren vierzehn Jahre vergangen, seit sie sich das letzte Mal gesehen hatten. Aber was meinte Papa mit, das kann nicht sein? Wusste er etwas, hatte er so etwas schon erlebt?
„Papa?“, fragte ich vorsichtig, dieser sah vom Laptop zu mir. „Was ist denn Schatz?“. Ich atmete tief durch. „Ähm … ich … würdest du dich freuen, wenn du Tentomon wiedersehen würdest?“ Meine Stimme zitterte leicht, Papa sah mich verwirrt an, lächelte dann aber. „Ja sicher würde ich mich freuen, ich mein … er war, ist mein bester Freund und mein Partner. Ich würde mich sehr darüber freuen, aber.... ich weiß auch, dass es nicht geht, dass ich ihn wiedersehe“, sagte Papa traurig und sah zu dem Regal über den Fernseher. Ich folgte seinem Blick, auf dem Regal waren nicht nur Fotos von mir, sondern auch die Hochzeitsfotos von meinem Vater und meiner Mutter. Ich musste kurz lächeln, als ich Papa damals gefragt hatte, wer den sein Trauzeuge war, und er mir dann auf dem Foto den mittelgroßen roten Käfer in einem Anzug gezeigt hatte. Und er mir dann von Tentomon erzählt hatte, da ich sehr neugierig und wissbegierig damals war, was ich immer noch war, wollte ich alles über die Digimon und die Digiwelt wissen. Papa hatte es mir gerne erzählt, es hatte ihn damals abgelenkt, der Tod von Mama hatte ihn damals doch sehr getroffen, noch dazu hatte er sich dann noch um ein vierjähriges Kind kümmern müssen.
Auch wenn Oma und Opa ihn, so gut sie konnten, unterstützt hatten, war es doch nicht leicht. Ich hatte auch erfahren, dass Oma und Opa nicht die leiblichen Eltern von Papa waren, sondern ihn adoptiert hatten. Dass seine leiblichen Eltern bei einem Autounfall ums Leben gekommen waren, das hatte ich mit acht Jahren erfahren. Es hatte mich damals doch ziemlich mitgenommen, da mich der Autounfall, der Tod wieder an Mamas Tod erinnert hatte. Dabei war sie an einer Krankheit gestorben und nicht bei einem Autounfall, doch war es schlimm. Ich schloss kurz die Augen, als ich sie wieder öffnete, sah ich Papa an und legte meine Hand auf seine. „Papa, du kannst Tentomon wiedersehen, denn.... er …“, ich unterbrach mich selbst und überlegte, wie ich es sagen sollte, dann atmete ich tief ein und aus und sprach weiter. „… Er ist hier in unserer Welt, sowie die anderen Digimon der alten Digiritter“, sagte ich leise. „WAS!“, rief Papa aufgebracht, ich zuckte zusammen und rutschte etwas zurück. „Entschuldige Asuka, dass ich so laut geworden bin, aber warum sind Tentomon und die anderen hier?“ Ich schluckte leicht, ich ballte die Hände zur Faust und sah Papa an. „Seit Kurzem ist in der Digiwelt das reinste Chaos, Gebiete werden zerstört und Digimon …“, fing ich an, brach aber wieder ab. Papa nahm meine Hand und sah mich an. „Woher weißt du das? Und was passiert in der Digiwelt?“ „Ich weiß es von Kudamon, sie hat vor kurzen gespürt, dass etwas nicht stimmt und ist dann in die Digiwelt. Sie hat die anderen hergebracht nur … ich denke genaueres, sollte dir Tentomon erzählen. Ich weiß nur soviel, dass neue Digiritter von Homeostasis auserwählt wurden und ich einer davon bin.“ Ich spürte, wie Papas Hände nun zitterten, er hatte Angst um mich, ich konnte es verstehen, und ich wusste auch, dass diese Angst wahrscheinlich noch stärker werden würde, wenn er Tentomon und die anderen sah. „Wo ist Tentomon, Asuka?“, ich nahm meinen Laptop und zog ihn zu mir, meine Finger flogen wieder so über die Tastatur, kurz darauf schaltete sich der Fernseher ein, doch kam kein Fernsehbild, sondern, sondern der Bildschirm blau war.

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The Fight Between the Digital World and the Real World
FanfictionVierzehn Jahre sind seit dem Kampf gegen Ordinemon vergangen. Die Digiritter glaubten, es gäbe nun Frieden zwischen der Digi- und der realen Welt. Doch sie sollten sich irren. Eine neue Gefahr bedroht beide Welten, fünf Kinder werden erneut auserwäh...