7.Kapitel

106 13 8
                                    

Die haben sie einfach umgebracht!
Ich hätte am liebsten geschrien.
Aber ich wollte ihre Aufmerksamkeit nicht auf mich lenken.
"Schafft sie weg", hörte ich den Mann mit seiner kalten, gefühllosen Stimme sagen.
Was ist das für ein Mensch?
Der hat gerade jemanden umgebracht! Ist das bei dem an der Tagesordnung oder was? Gut, der Typ hat mit vier anderen ein Flugzeug mit entführt, dass er also nicht gerade der mitfühlendste Mensch der Welt ist, kann man sich denken. Aber trotzdem. Ein bisschen Mitgefühl vielleicht?
Naja, die Typen sind eh ziemlich seltsam.
Ich hielt Neyla die Augen zu bis sie das junge Mädchen weggebracht hatten.
"Mami, was ist passiert?", fragte sie. "Nichts. Gar nichts, mein Engel. Alles ist gut." "Hab Angst! Ich will zu Papi", weinte meine Tochter verzweifelt. Mir traten die Tränen in die Augen, ich wollte meine Tochter nicht so sehen, ich wollte, dass sie wieder die Neyla ist, die jeden zum Lachen bringt. "Das brauchst du nicht, mein Engel. Alles wird gut, wirklich!"
Ich glaubte zwar selbst nicht mehr daran, aber ich hoffte es. Ich hoffte es so sehr.
"Mami, was passiert? Warum die so böse? Was mit Papi?", fragte Neyla mich die Fragen die ich selbst zu gern beantwortet gehabt hätte. "Neyla, ich weiß nicht was hier los ist und was die wollen, aber es wird alles gut und du wirst deinen Papi wieder sehen, dass verspreche ich dir, okay?", sagte ich und hoffte so sehr dieses Versprechen einhalten zu können. Neyla nickte, doch ihr liefen wieder Tränen über die Wangen. "Nicht weinen, mein Engel, nicht weinen", flüsterte ich.
Die beiden Frauen wurden immer nervöser. Anscheinend lief das alles überhaupt nicht so wie sie es geplant hatten.
Sie unterhielten sich aufgeregt, dann kam plötzlich einer der Männer und schrie sie, in einer Sprache die ich nicht verstand, an. Was ist denn jetzt los?
Alle drei wurden ziemlich laut, sprachen aber immer noch diese Sprache, so dass ich sie nicht verstehen konnte.
Fangen die jetzt etwa an zu streiten?
Ein zweiter Mann kam hinzu und versuchte die drei zu beruhigen. Die vier begannen lauthals zu diskutieren.
O oh, da läuft aber gerade etwas gewaltig schief.
Der ach so tolle Plan schien wohl nicht ganz aufzugehen.
Aber warum? Bis jetzt ist doch nichts schief gelaufen...
Davon abgesehen, dass die Piloten die Tür immer noch nicht geöffnet haben.
Aber das lässt sich bestimmt auch noch einrichten.
Ich schnaubte verächtlich.
Eine der Frauen sah richtig verzweifelt aus uns schaute die ganze Zeit abwechselnd unglücklich auf die Waffe in ihrer Hand und den Platz auf dem vor kurzem noch das junge Mädchen saß.
Ein Mann packte sie und redete leise aber eindringlich auf sie ein.
Dann geschah etwas, womit ich so nicht gerechnet hätte. Die Frau brach in Tränen aus und schluchzte richtig verzweifelt.
Ein bisschen tat sie mir schon leid. Aber dann rief ich mir in Erinnerung wer sie war und was sie getan hatte und mein Mitleid verschwand.
Weint sie nur weil der Plan nicht funktioniert oder ist da noch was anderes?
Vielleicht belastet sie ja auch der Tod dieses Mädchens- im Gegensatz zu dem Mann, der geschossen hat.
Die Frau schüttelte mittlerweile nur noch den Kopf und flüsterte irgendwas vor sich hin.
Der Mann packte sie, fing an sie zu schütteln und schrie sie an.
Mutlos ließ sie sich auf einen leeren Platz fallen.
"ICH WILL DAS NICHT MEHR! DAS WAR SO NICHT GEPLANT! DAS SOLLTE ALLES ANDERS LAUFEN! ICH WILL NICHT MEHR!", schrie sie auf Englisch, so dass wir alle es verstehen konnten. Dann hob sie ihre Waffe, geistesgegenwärtig hielt ich Neyla die Augen zu, und wir hörten einen Schrei.
_________________________________

Schon über 600 Reads! Danke, Danke, Danke!

Ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen

Hättet ihr so etwas erwartet?
Was denkt ihr ist passiert?

Soll ich das Schreiben unter den Kapiteln lassen?

Voten? Kommentieren?
Wäre total nett und würde mich mega freuen♡ ♡ ♡ ♡

Far away (Pausiert)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt