12 | Geschwisterliebe |

700 42 13
                                    

|GRAHAM ANDERSON|
8 JAHRE ZUVOR

"Du bist wunderschön, bellezza." Murmele ich und blicke, auf, Elaine hinab. Sie antwortet nicht, weder noch schaut sie mich an, sie lächelt einfach nur in die Ferne. Der Wind bläst durch ihre dunkelbraunen Haare und ihre Augen schimmern im Mondschein.

Ich verfolge jeden ihrer Atemzüge und Bewegungen, meine Hand liegt in ihrer und alles, was ich fühle, ist pures Glück. Glück, dieses Mädchen bei mir zu haben. Ein ehrliches Lächeln liegt auf meinen Lippen, als sie ihren Kopf zu mir umdreht. "Was ist?" Fragt sie, während ich zärtlich über ihre Hand streiche.

"Tu tieni il mio cuore nelle tue mani." Wispere ich auf Italienisch woraufhin sie mir einen fragenden Blick zuwirft. "Und was genau heißt das?" Ich lächele. "Nicht wichtig, süße." Antworte ich und sie nimmt es mit einem Lächeln an.

Kalter Wind weht über mein Gesicht und für eine Sekunde schließe ich einfach meine Augen und genieße die Stille. Da ist nichts außerhalb von diesem Moment, einfach nur wir. Nur wir. Ich werfe einen Blick auf ihre schönen roten Lippen und alles an was ich denken kann ist wie sie sich auf meinen anfühlen. Weich und unschuldig.

"Du hältst mein Herz in deinen Händen." Flüstere ich in die Stille hinein und spüre, wie sie mich auf einmal überrascht anschaut. "Was?" Fragt sie und ich streiche ihr eine rebellische Haarsträhne aus dem Gesicht. "Du hältst mein Herz in deinen Händen." Wiederhole ich meine Worte und beobachte wie sich ihr Gesichtsausdruck zu, etwas fröhlichem ändert.

"Das habe ich vorhin gesagt." Hauche ich und streiche ihr über die Fingerknochen. "Ich wusste, dass du irgendetwas Kitschiges gesagt haben musst", wispert sie und ich kann das Lächeln in ihrer Stimme hören. "Aber ich fühle mich geehrt." Es klingt aus ihrem Mund vielleicht sarkastisch, aber irgendwo in mir weiß ich, wie viel es ihr bedeutet.

Mit einem seufzen fahre ich durch ihre Haare und spüre wie sie ihren Kopf an meiner Schulter anlehnt. Ich kann nicht anders, als sie zu lieben. Ich hatte nie eine andere Wahl. Von dem Moment, in dem ich sie das erste Mal gesehen habe, habe ich sie geliebt. Ich liebe Elaine Leroy. Mit jeder Faser meines verdammten Herzens.

"Ich liebe dich." Spreche ich laut und sie zuckt zusammen. Es ist das erste Mal, dass ich diese Worte laut ausgesprochen habe. Doch gedacht habe ich sie jedes Mal, wenn meine Augen ihre Gestalt erblicken durfte.

"Ich-" setzt sie an, doch bricht dann ab. "Das ist das erste Mal das-" Erneut bricht sie ab. Ich greife nach ihren Händen. "Hey, es ist okay, du musst nichts sagen." Sie nickt dankbar, doch legt ihre Augen nicht von mir. Stille. Nur noch unser leises Atmen und das Geräusch der Tiere hier draußen.

"Ich liebe dich auch."
Sagt sie und es bedeutet mir die Welt.

4 Minuten, denke ich und reiße mich aus der Erinnerung zurück in die Realität

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

4 Minuten, denke ich und reiße mich aus der Erinnerung zurück in die Realität. Leonora ist 4 Minuten zu spät. Ich nehme einen Schluck von meinem heißen Kaffe wobei ich mir die Zunge verbrenne. Doch es interessiert mich herzlich wenig, den meine Gedanken gehören nur ihr.

Ich hätte nicht so viel trinken sollen. Dieser Gedanke schwirrt schon seit Stunden in meinem Kopf herum, doch eigentlich sollte ich aufhören dem Alkohol die Schuld zu geben. Ich hatte Sex mit Elaine, weil sie mir 7 Jahre lang nicht aus dem Kopf gegangen ist. Sie hatte Sex mit mir, weil sie nach 3 Gläsern Wein denkt sie wäre Harry Potter.

Ich umklammere die weiße Kaffe Tasse in meiner Hand und starre an die Tür. Leonora war noch nie gut mit Pünktlichkeit. "Mach doch kein Drama wegen 5 Minuten" würde sie sagen. Ich reibe mir mit einem Finger über die Stirn und fahre mir durch die Haare als die Bedienung erneut an mir vorbeiläuft.

"Kann ich ihnen noch was bringen, Mr. Anderson?" Fragt sie höflich, woraufhin ich den Kopf schüttele, ohne zu hinterfragen, wo sie meinen Nachnamen aufgegabelt hat. Den Kopf auf die Tischplatte gesenkt höre ich wie die Tür des modern eingerichteten Cafés sich mal wieder öffnet. Hoffnungslos blicke ich auf und erkenne tatsächlich das Gesicht meiner Schwester wieder.

Ich schaue in ihre blauen Augen und erkenne, wie ähnlich sie mir sieht. Gruselig. "Leonora." Sage ich und sie schenkt mir ein höfliches Lächeln. "Du trägst keinen Anzug!" Schreit sie beinahe durch den ganzen Laden und blickt an meiner Jeans herunter. "Tatsächlich." Sage ich und nehme einen Schluck von meinem Kaffe.

"Ich bin enttäuscht, dass du ohne mich bestellt hast." Sagt sie gespielt enttäuscht und ich werfe ihr einen genervten Blick zu während sie sich auf den Stuhl gegenüber von mir setzt. "Du warst zu spät." Antworte ich ihr und stelle die Tasse erneut auf dem kleinen Untersetzer vor mir ab. "Ach, mach doch kein Drama wegen 5 Minuten." Sagt sie und meine Prophezeiung wird, war.

"Ich wusste, dass du das sagen wirst." Lache ich nun und schiebe ihr eine Speisekarte zu. "Du willst nichts essen?" Fragt sie und ich schüttele den Kopf. "Ich hatte vorhin ein äußert unangenehmes Frühstück, das reicht mir erstmal."

Sie lacht bei meinen Worten laut auf. "Non sarebbe la prima volta (Wäre ja nicht das erste Mal)." Erzählt sie in unserer Muttersprache und ich werfe ihr einen Todesblick zu, den sie nur mit einem Schulterzucken quittiert. "Tieni la bocca chiusa, sorella (Lass deinen Mund geschlossen, Schwesterherz)."

Sie rollt die Augen. "Na schön. Willst du mir Weingeistes erzählen, mit wem du es vermasselt hast?" Auf gar keinen Fall. "Nein." Antworte ich ihr seufzend und sie öffnet die Speisekarte. "Hast du was von Elaine gehört?" Fragt sie beiläufig und trifft damit ins Schwarze. Wie immer. Als ich ihr nicht antworte, zieht sie ihre Augenbrauen hoch. "Hast du sie getroffen?" Fragt sie jetzt aufgeregt und lässt die Karte wieder fallen.

Ich nicke. "Mehr als ein mal." Irgendwas, das ich nicht deuten kann, tritt in ihre Augen. "Wie hat sie reagiert? Hat sie mich erwähnt oder nach mir gefragt." Zu viele Fragen. Wieso bin ich eigentlich immer so offen ihr gegenüber ?

"Sie war sauer. Verdammt sauer und und sie hat mich ignoriert." Den Teil mit dem Vertrag und dem Sex lasse ich besser noch aus. "Ich will ja nichts sagen, aber du hast es verdient." Ich will etwas erwidern, aber sie hat recht. "Nach dir gefragt hat sie trotzdem, vielleicht schickst du ihr mal eine Nachricht." Sie klatscht freudig in die Hände. "Das werde ich. Ich habe meine beste Freundin nach dieser ganzen Sache vermisst."

Meine Schwester so glücklich zu sehen, macht mich glücklich. Unglaublich glücklich. "Ich denke, sie hat dich auch vermisst. Ich habe nicht wirklich viel mit ihr geredet." Lüge. Ich habe mit ihr geredet. Ich lüge meiner Schwester ins Gesicht, aber ich kann ihr das alles noch nicht erzählen. Sie ist seit einem Tag in Brooklyn und schon wird sie mit Neuigkeiten überflutet. Damit kann sie nicht umgehen, sie würde vor Aufregung platzen. "Sie ist auch berechtigterweise sauer auf dich." Sagt sie und ich nicke. Mein Grinsen bleibt standhaft auch wenn es schwer ist.

"Berechtigterweise."

 —-———-Wie fandet ihr das langersehnte Kapitel ?——————— Was sagt ihr zu dem Flashback ? ————-  Was für Flashbacks/Erinnerungen sollen noch vorkommen ??

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

—-———-
Wie fandet ihr das langersehnte Kapitel ?
———————
Was sagt ihr zu dem Flashback ?
————-
Was für Flashbacks/Erinnerungen sollen noch vorkommen ??

Game of Threats | la mia BellezzaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt