04 | Todesblicke |

968 48 72
                                    

| ELAINE LEROY |

"Gib mir mal die Schuhe da drüben." Rufe ich und deute auf die schwarzen High Heels in der Ecke des Raumes. "Hier." Murmelt Isa und reicht sie mir, während sie vergeblich versucht, ihre goldene Ohrringe zuzumachen.

"Brauchst du Hilfe?" Frage ich und zupfe vorsichtig an meinem kurzen schwarzen Kleid herum. "Alles gut hab's schon." Sagt sie kurzerhand und macht sie auf zu meinem Schminktisch. Ich hätte nicht gedacht, ich würde mich jemals so sehr auf verschwitzte, rummachende Teenager und teuren Alkohol freuen, aber hier bin ich nun, bereit für die exklusivste und überfüllteste Tanzfläche in ganz Manhattan.

Ich und Isabella waren schon lange nicht mehr zusammen im Brooks. Gott, sie liebt diesen Club, dort sind wir uns das erste Mal begegnet. Ich war neu in der Stadt bereit, neu anzufangen und sie hat mir dabei geholfen. Diese Nacht haben wir uns nach dem ganzen Stress in den letzten Wochen definitiv verdient.

Seit meine Firma jetzt offiziell 2 Jahre im Spiel ist, haben wir viele neue Angebote bekommen. So viele das ich mittlerweile den Überblick verloren habe. Niemals hätte ich vor 4 Jahren gedacht das ich eine erfolgreiche Marketingfirma leite.

"Kann ich mir deinen roten Lippenstift ausleihen?" Fragt sie und setzt ihren viel zu überzeugenden Hundeblick auf. Niemand benutzt meinen Lieblingslippenstift außer ich selbst. "Ok von mir aus, aber nur Heute." Ich schaue sie mit einem ernsten Blick an. Diesen Augen kann wirklich nichts wiedersehen. "Pass auf."

Sie grinst triumphierend und fängt an, die rote Farbe auf ihren Lippen zu verteilen. Nachdem sie damit fertig ist, händigt sie mir die schwarze Hülle brav wieder aus."

"Fährt uns dein Bruder?" Frage ich konzentriert auf die Schlaufen meiner Schuhe "Ja, er hat sowieso nichts Besseres zu tun." Ich lache auf "Da stimme ich dir zu." Sie schnaubt leise auf. "Der glückliche Arsch muss nicht den ganzen Tag arbeiten"

Geschwisterliebe.

Ich liebe es, wenn Isa über ihre Familie redet. Natürlich tut es irgendwo auch weh zu wissen, das alle anderen ein gutes Verhältnis zu ihren Eltern und Geschwistern haben, aber zum Großteil freue ich mich für jeden, der diese Art von Erfahrungen machen konnte.

"Na ja egal lass uns einfach schon mal los." Ich nicke zustimmend in ihre Richtung "Ja, lass uns los."

Etwa eine halbe Stunde später sitze ich an der Bar und beobachte, wie meine beste Freundin den Spaß ihres Lebens hat und ich mal wieder nur an der Bar sitze. Laute Musik dröhnt in meinen Ohren, helles Neon, Licht und Nebel reizen meine Augen, während der ganze Raum nach einer Mischung aus: Alkohol, Schweiß und Sex richt. Ich liebe und hasse es.

"Irgendeine Chance, dass ich der hübschen Dame neben mir einen Drink ausgeben kann?" Ich zucke ruckartig zusammen und drehe mich um. "Grah-," Will ich gerade sagen, als mir auffällt, das der Junge man, der mich angesprochen hat, garnicht der ist, den ich mir erhofft habe.

Ich setzte ein freundliches Lächeln auf und versuche möglichst nett in seine Richtung zu schauen "Klar, wenn du mir zuerst deinen Namen verrätst." Ich lasse meinen Blick über den Mann gleiten. Er scheint etwa in meinem Alter zu sein und er ist auf eine komische Art und Weise attraktiv. Dunkle braune Augen blicken in meine. Muskulöse Arme baumeln neben seinem Körper, als er seine Hand hebt und sie mir reicht.

"Alejo, mein Name ist Alejo." Interessant.

"Ich bin Elaine." Sage ich kalt und denke automatisch an den Abend vor etwa eineinhalb Wochen. Alejo Sanchèz. Der Typ, der noch einen Gefallen bei Graham gut hatte.

Game of Threats | la mia BellezzaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt