Schreie erfüllten das Schloss. Die Königin lag in den Wehen und das schon seit Tagen. Es war endlos und qualvoll für sie. Das Kind wollte einfach nicht kommen. Die Ärzte und die Damen, die ihr beistanden waren ratlos. Nichts schien zu funktionieren. Die Situation wurde immer aussichtsloser. Die Königin litt schon so lange, ein Bote war auch schon unterwegs um den König zu informieren. Der König, Richard Löwenherz, ihr Gemahl, war nämlich unterwegs um Krieg zu führen. Seine Lieblingsbeschäftigung, bei der ihn nicht mal seine schwangere Frau abhalten konnte. Gleich als die Königin die Wehen bekam wurde der Bote geschickt. Doch dieser war bis jetzt noch nicht gekommen, ebenso wenig wie ihr Gemahl, der König. Es wurde schon wieder dunkel und die Uhr schlug Mitternacht. Die Königin war am Ende ihrer Kraft. Mit letztem Kraftaufwand befahl sie „Bringt mir meinen Bruder Lord Adrian, ich möchte mit ihm sprechen". Sofort setze sich eine der Damen in Bewegung um ihn zu holen. Wenig später klopfte es an der Tür „Lord Adrian von Sidarien" sagte einer der Wachen vor der Tür. Die Königin nickte der Wache zu und die Tür wurde geöffnet und ihr Bruder trat ein. Als er seine Schwester so sah, war er entsetzt und stürmte zu ihr an die Seite. „Wo ist Richard, wie geht es dir?" fragte er sofort als er bei ihr war. „Er führt Krieg, du kennst ihn doch, etwas anderes wäre von ihm nicht zu erwarten und mir geht es den Umständen entsprechend" eine kurze Pause entstand als die Königin fortfuhr „Adrian, du bist mein Bruder und der Einzige, dem ich das anvertrauen möchte". Es entstand wieder eine Pause, als die Königin sich unter Qualen zu winden begann. Adrian hielt ihre Hand um ihr beizustehen und ihr hoffentlich etwas von den Schmerzen zu nehmen. Kaum waren die Schmerzen wieder weniger fuhr sie gepresst fort. „Du und deine Frau habt selbst keine Kinder, auch wenn ihr es euch so sehr wünscht". Adrian unterbrach sie „Nein sag so was nicht, das klingt so sehr nach Abschied du wirst das schaffen, du bist Königin des Nordens, eine starke Wölfin und Lady von Sidarien du wirst nicht sterben". Sie schüttelt den Kopf „Ich spüre es, das Ende naht, doch meine Kinder werden überleben und du wirst ihnen ein Vater sein, den sie bei Richard nie finden werden". „Kinder? wie kommst du darauf, ich habe gedacht es wird nur eines sein und was soll das heißen ich werde ein guter Vater sein, besser als Richard" Lord Adrian verstand nicht und wurde zu Ende lauter, was wollte seine Schwester von ihm? Die Königin seufzte als sie bemerkte, dass er nicht verstand. „Ich hatte einen Traum von zwei Kindern einem Jungen und einem Mädchen. Den Jungen werde ich Rohan nennen und das Mädchen Saria" sie hielt kurz inne als sie fortfuhr „Doch sie werden hier auf Schloss Drachenklaue, und einem König und Vater der nie da ist, seine Seelengefährtin verliert und immer nur an Krieg denkt nicht lange überleben können". „Deshalb möchte ich das du meine Kinder zu dir nimmst, sollte ich nicht mehr existieren und sie als die deine Aufziehen". Adrian sah den Willen in den Augen seiner Schwester leuchten und gab geknickt nach, um den letzten Willen seiner Schwester zu erfüllen „Ich werde es tun, geliebte Schwester". Die Königin nickte schwach und sah ihn dankbar an. Dann drehte sie den Kopf zu den Anwesenden um „Alles was hier drinnen besprochen wurde bleibt auch hier, ihr sagt nichts meinem Mann noch einem Freund oder der Familie habt ihr mich verstanden". Die Anwesenden nickten einvernehmlich und verbeugten sich. Dann sagte die Königin selbstsicher „Gut dann holt die Kinder aus mir raus, damit wenigstens sie überleben" und sah dabei ihren Bruder an, der leichenblass wurde. Er konnte aber nichts mehr sagen, denn schon wurde er aus dem Zimmer geschoben. „Pass gut auf meine Kinder auf" war das letzte was er von ihr hörte. Er trat unruhig von einem Fuß auf den anderen, als er kurz nach seinem Rauswurf von innen Schreie voller Schmerz und Qual wahrnahm. Sein Wolf und treuer Begleiter Medan wollte schon die Kontrolle übernehmen. Aber Adrian konnte sich gerade so noch zügeln. Er wollte hineinstürmen, doch die Wachen hielten ihn auf. Die Schreie wollte nicht vergehen und waren endlos für ihn und Medan, der winselnd um Gnade flehte. Lord Adrian wartete ungeduldig draußen vor der Tür, als im frühen Morgengrauen die Tür geöffnet wurde und eine blutverschmierte Dame hinaustrat. Ohne ein Wort ging er hinein zu seiner Schwester, die leblos auf dem Bett in ihrem eigenen Blut lag. In den Armen zwei kleine Bündel. Eine der älteren Damen trat zu ihm „Sie hat es nicht geschafft, ebenso wie eines der Kinder, das Mädchen, das andere ist aber wohl auf, ein kräftiger kleiner Junge". Lord Adrian blieb stumm er konnte es nicht fassen. Er trat neben das Bett als ihm eine Urkunde auffiel, die auf dem Nachttischchen lag. Er nahm sie in die Hand und las sie sich durch.
Geburtsurkunde von Kronprinz Rohan Löwenherz, der erste seines Namens, Sohn des Königs Richard Löwenherz der fünfte seines Namens, König des Nordens und Fürst von Kalypso, Sohn der Königin des Nordens, Lady Irena Löwenherz von Kalypso und von Sidarien.
Geboren am Zweiten Mond des Greifens im Jahre des Raben auf Schloss Drachenklaue in yonos, Hauptstadt von Kalypso.gezeichnet
Lady Irena von Kalypso und Sidarien, Königin des Nordens
Königin IrenaEr ließ die Urkunde sinken nach dem er sie mehrmals gelesen hatte und starte nun seinen kleinen Neffen an, der von nun an sein Sohn sein sollte. Vorsichtig nahm er den kleinen Kronprinzen in die Arme. Ängstlich das er ihn verletzen könne. Erst jetzt sah er das Gesicht es Jungen. Er hatte grüne Augen wie seine Mutter und das schwarze Haar seines Vaters. Lord Adrian atmete auf, er konnte dieses Kind, das nicht seines war, als seines Ausgeben, denn er selbst hatte auch grüne Augen und seine Frau hatte dunkelbraue Haare, die als Schwarz durchgehen konnten. Doch die Erleichterung hielt nicht lange und die Trauer kehrte zurück. Er gab das Kind kurz an eine der Damen „Ich werde ihn lieben wie meinen eigenen Sohn und auf ihn aufpassen und beschützen, wie ich es dir versprochen habe". Er wollte noch einmal ihre Hand nehmen, als von draußen eine Stimme rief „König Richard ist wieder da und auf dem Weg". Lord Adrian sah sich panisch um und rief zu den Anwesenden „Sagt dem König, wenn er kommt es gab nur eine Tochter, kein weiters Kind, wenn sie ihm von ihrem Traum erzählt hat, ist das das Beste, wenn er erst gar nichts von einem weiteren Kind erfährt". Die Anwesenden nickten wieder und verbeugten sich respektvoll vor ihm. Schnell nahm er noch einmal die Hand seiner Schwester und drückte sie noch einmal. Er sah in ihr friedliches Gesicht und nahm nach kurzem Überlegen den Ring seiner Schwester ab. Der Ring trug das Wappen des Königs des Nordens, Ein brüllender Löwenkopf mit wehender Mähne und war ein Geschenk von König Richard an seine Frau vor vielen Monden. Den Ring steckte er gemeinsam mit der Urkunde in seine Manteltasche, dann nahm er das Kind. Er schwor sich und Medan im Stillen, das Kind zu beschützen selbst wenn es ihn den Tod kosten würde. Er verschwand schnell aus dem Gemach und ging schleunigst zu den Stallungen. Das Kind war dabei zum Glück still und schaute ihn an, als würde er spüren das er leise sein sollte. Natürlich ging Lord Adrian auf einem Umweg, um ja dem König nicht zu begegnen. Als er bei den Stallungen ankam rannte ihm eine junge Frau hinterher. Lord Adrian blieb stehen, das Kind fest an sich gepresst. „Das hier solltet ihr für das Kind mitnehmen, draußen ist es ziemlich kalt und Hunger wird er auch haben, bei eurer Heimreise" sie drückte ihm das Bündel essen und die dicke Felldecke für das Kind in die Hand. Er nickte dankbar und die Dame verschwand schnell in der Dämmerung. Adrian wickelte das Kind ein und sattelte sein Pferd, wobei er das Kind in das Stroh legte. Als Adrian fertig war sah der das der Sohn seiner Schwester eingeschlafen war. Schnell stieg er mit dem Kind auf und ritt aus dem Schloss nach Hause zu seiner Frau. Die Reise dauerte zwei volle Tage des Bangens und Angst entdeckt zu werden. Er war froh das das Kind so ruhig war und meistens schlief, sodass sie weniger Aufmerksamkeit erregten. Als Adrian zuhause ankam war es schon dunkel in der kleinen Burg. Er brachte sein Pferd in die Stallung und rannte schon fast in das Gemach seiner Frau, die friedlich am Schlafen war. Diese schreckte nun auf „Adrian was ist passiert? du bist schon hier?". Besorgt sah sie ihren Gatten an der bleich und traurig sich zu ihr ans Bett setzte. Sie sah in ihrem Mann hinab und sah nun das kleine Bündel in seinen Armen. „Was ist das". Adrian sah sie an „Das ist Kronprinz Rohan, zukünftiger König des Nordens". Seine Frau sah ihn verständnislos an „was macht er dann hier? warum ist er nicht bei seiner Mutter oder seinem Vater? ". Er seufzte „Ich hatte keine Wahl Maria, ......" er erzählte ihr alles was sich auf dem Schloss ereignet hatte. Seine Frau nickte verständnisvoll und umarmte ihren Gatten liebevoll. „Ich werde ihn als meinen Sohn aufziehen, und lieben wie mein eigen Fleisch und Blut" sagte sie und Rubin, ihre innere Wölfin, nahm vorsichtig den kleinen Kronprinzen in die Arme und akzeptierte somit das Schicksal des kleinen Jungen.
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Löwenherz und Wolfsblut
ParanormalRohan dachte sein Leben lang er wäre der Sohn eines einfachen Lords. Doch das stellt sich als Lüge heraus. Ein Leben voller Wendungen und Überraschungen in einer Welt voller Magie und Fantasy.