Dort angekommen verlangte er von der Wirtin, die ihn mit großen neugierigen Blicken anstarrte, Wasser und Verbandsmaterial. In seinem Zimmer legte er seine Gefährtin auf sein Bett und betrachtete sie eingehend. Sie war wunderschön, sie hatte weißes glänzendes Haar und blaue Augen wie er vorhin gesehen hatte. Sie trug noch immer seinen Umhang um sich gewickelt. Nach längerem herumwälzen wurde sie ruhiger. Sie schlief nun endgültig und gab keinen Mucks mehr von sich. Da klopfte es an der Tür, die Wirtin. Sie gab ihm schnell alles und verschwand wieder genau so schnell wie sie aufgetaucht war. Das weckte seine Gefährtin auf wie er feststellen musste. Als er sich herumdrehte saß sie krampfhaft aufrecht im Bett mit geweiteten Augen. Er trat vorsichtig näher „Keine Angst, ich würde dir nie etwas tun, das verspreche ich dir“. Sie sah ihn musternd an und nickte nun vorsichtig, verzog aber das Gesicht. „Darf ich mir deinen Rücken ansehen und versorgen?“ Rohan sah sie abwartend an. Sie überlegte eine Weile, was sollte daran schlimm sein er hatte es eh schon gesehen und sie gerettet. Sie nickte, legte den Umhang ab und drehte ihm den Rücken zu. Er atmete scharf ein, es sah sogar noch schlimmer aus als er zuerst gedacht hatte. Die Wunden waren total verdreckt, das musste er schnell sauber machen bevor es sich entzünden konnte. Also machte er sich ans Werk mit einem Lappen die Wunden zu säubern und zu verbinden. Sie gab dabei keinen einzigen Ton von sich, obwohl es wehtun musste. Als er endlich fertig war begutachtete er nochmal ihren Rücken. So viele Striemen und Narben, das war grausam. Wenn er den Mann nicht schon getötet hätte würde er es noch einmal tun und sich noch viel mehr Zeit lassen. „Hier ein neues Hemd, soll ich dir helfen oder schaffst du es alleine“ Rohan war etwas verlegen, aber auch sehr besorgt. Sie überlegte wieder und sagte mit dünner Stimme „Danke für alles, ich glaube ich schaffe das schon irgendwie“. Rohan starrte sie an sie hatte mit ihm geredet. Dann entsinnte er sich an ihre Worte und drehte sich zum Fenster und starrte hinaus um sie in Ruhe umziehen zu lassen. Er hörte den Stoff rascheln und spannte sich an um sich nicht doch umzudrehen. Sie beobachtete ihn währenddessen sehr genau, würde er sich umdrehen? Als das nicht passierte kämpfte sie sich unter Schmerzen aus dem alten Gewand in das neue hinein. Das Alte ließ sie einfach auf dem Boden liegen, es war nicht mehr zu retten. „Du kannst dich umdrehen“ sagte sie als sie das neue Hemd angezogen hatte. Er tat es kaum, dass sie zu Ende gesprochen hatte und betrachtete sie prüfend. Als er zufrieden war sagte er „Du kannst auf meinem Bett schlafen ich nehm den Boden“. Sie schüttelte den Kopf „Das ist dein Bett, ich schlaf auf dem Boden“. Er sah sie an „Auf keinem Fall“ er zog sich sein Hemd aus und wandelte sich in Fenrir und legte sich zusammengerollt, mit dem Kopf zur Tür, vor das Bett auf dem sie jetzt saß. Sie sah in an und seufzte. Sie wollte so wie so nicht auf dem Boden schlafen und legte sich nun auf die Seite. Sie starrte ihn an. Er war ein muskulöser Mann, wie sie bei diesem kurzen Blick auf seine Brust erhaschen konnte und seinen riesigen Wolf fand sie noch viel beeindruckender. Das tiefschwarze Fell unter dem sich seine Muskeln mit jedem Atemzug anspannten und wieder entspannten fand sie einfach nur unglaublich faszinierend. Wie konnte sie nur an so einen Mann geraten? Er hatte sie gerettet und sie beschützt, wie könnte sie ihm das jemals wieder gutmachen. Sie war sehr müde und erschöpft und schlief kurz danach ein. Rohan spürte das sie schlief und döste entspannt vor sich hin. Als plötzlich seine Gefährtin anfing zu schreien und um sich zu treten. Er verwandelte sich schnell wieder in einen Menschen und nahm sie vorsichtig, darauf bedacht ihren Rücken nicht zu berühren, in seine Arme und wiegte sie hin und her. Als sie wieder ruhiger wurde wollte er sie loslassen „Nein bleib bei mir“ rief seine namenlose Gefährtin und sah ihn mit tränenverschleiertem Blick an. Also blieb er nach kurzem Zögern und legte sich zu ihr ins Bett, die Arme fest um sie geschlungen an seine Brust gepresst. Sie entspannte sich und legte ihrerseits die Arme um ihn als hätte sie Angst er wolle verschwinden. Er sah sie liebevoll an und schlief glücklich darüber seine Gefährtin in den Armen zu halten ein.
DU LIEST GERADE
Löwenherz und Wolfsblut
ParanormalRohan dachte sein Leben lang er wäre der Sohn eines einfachen Lords. Doch das stellt sich als Lüge heraus. Ein Leben voller Wendungen und Überraschungen in einer Welt voller Magie und Fantasy.