Kapitel 8

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Die Woche verging wie im Flug und das Abendessen stand vor der Tür. Diana lief unruhig in der kleinen Hütte umher. Was würden seine Eltern von ihr denken? Würden sie sie davonjagen? Diana lief zu ihrem Kleiderschrank im Schlafzimmer und begann darin herumzuwühlen. Sie hatte in der letzten Zeit mehrmals das kleine Dorf in der Nähe besucht um sich einzurichten und Kleidung zu kaufen. Doch nun stand sie vor einem Problem, ihre Kleider waren alle zum Arbeiten und Feldarbeit geeignet und nicht für ein solchen Anlass wie, das Abendessen mit Rohans Eltern. Sie begann zu verzweifeln. Was sollte sie jetzt nur tun? Sollte sie sich krankstellen? Oder davonlaufen. So konnte sie sich ihrer Meinung nach nicht zeigen.
Plötzlich klopfte es und Rohan öffnete die Schlafzimmertür. „Ich habe nach dir gerufen, doch du hast nicht geantwortet“. Er ging zu ihr um ihr Gesicht zu sehen, das sie abgewendet hatte. „Was ist los, fühlst du dich nicht gut?“ fragte Rohan besorgt. „Nein, das ist es nicht. Ich finde einfach kein passendes Kleid, das zum Abendessen mit deinen Eltern passen würde“ sagte Diana verzweifelt. Rohan nahm sie zärtlich in seine Arme „Das ist nicht schlimm ich habe dir ein Geschenk mitgebracht“. Rohan entfernte sich etwas und zog aus einer Tasche ein wunderschönes Kleid hervor. Das Kleid war in einem schönen Blau, mit langen Ärmeln versehen, die es sehr elegant erscheinen ließ. „Das Kleid kann ich nicht annehmen, es war bestimmt sehr teuer“. Diana sah das Kleid bedauernd an und schüttelte den Kopf als Rohan es ihr hin hob. „Dieses Kleid gehörte meiner Tante Königin Irene und König Richard hat dieses Kleid und viele andere Dinge mir vermacht, dass sie eines Tages meiner Seelengefährtin gehören mögen“. Diana sah Rohan lange an. Sagte er die Wahrheit? Sie beschloss ihm zu glauben und zog sich das Kleid an. Rohan versuchte währenddessen Diana nicht anzusehen und im Wohnzimmer zu warten, aber es viel ihm Zusehens schwerer, da Fenrir und Sol an ihren Ketten zogen. Als sie schließlich in Kleid drinnen war, fiel ihr auf, dass sie es nicht alleine schließen konnte, denn das Kleid wurde hinten von einer komplizierten Schnürung gehalten. Nach längerem probieren, ohne Erfolg. Entschied sie sich doch Rohan um Hilfe zu bitten. Doch suchen musste sie nicht. Er stand im Türrahmen und starrte sie aus seinen grünen Augen an. Als er bemerkte, dass sie ihn ebenfalls ansah sagte er beschämt „Tut mir leid, ich konnte nicht anders“. „Ist schon in Ordnung du hast mich schon mit weit weniger am Leib gesehen. Könntest du mir helfen? “ fragte Diana ihn. Um schüchtern zu sein war es schon lange zu spät. Er hatte sie schon nackt gesehen und würde es vermutlich auch in Zukunft tun. Rohan schritt langsam und vorsichtig auf sie zu und stellte sich hinter sie. Das sie ihm nach so kurzer Zeit vertraute, konnte er nicht glauben. Sie kannten sich keinen ganzen Mond und doch war Liebe in der Luft. Rohan begann nun vorsichtig ihr Kleid zu schließen. Darauf bedacht nicht zu fest zu ziehen. Als er oben angelangt war strich er zärtlich über ihre Schultern und vergrub seinem Kopf an ihrer Halskuhle. „Bald werden wir das heilige Ritual der Gefährtenbindung vollziehen“. Diana nickte leicht und drehte sich vorsichtig um. „Komm gehen wir, sonst sind wir zu spät“. Rohan löste sich zögernd von ihr und reichte ihr seine Hand und führte sie hinaus.
Draußen wartete schon Lucifer gesattelt auf sie. Bei Lucifer angekommen stieg Rohan auf und Diana folgte ihm. Als beide saßen gab Rohan Lucifer den Befehl zu galoppieren und dieser ließ es sich nicht nehmen, gleich den Befehl umzusetzen. Diana und Rohan flogen förmlich über die Wiesen und den Wald bis Lucifer langsamer wurde und die Burg vor ihnen auftauchte.

Löwenherz und WolfsblutWo Geschichten leben. Entdecke jetzt