Kapitel 7

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„Rohan jetzt warte, doch mal“ rief eine Stimme. „So wirst du nie ein guter Lord“ rief diese Stimme wieder. Doch er dachte gar nicht daran umzukehren. Er wollte nicht lernen wie man die Etiketten einhält. Die er seiner Meinung nach sowieso schon konnte. Er wollte viel lieber tun was er wollte. Rohan rannte zu den Stallungen, in denen schon sein Pferd Lucifer wartete. Er war ein sehr gutes Pferd, doch keiner vermochte es ihn zu reiten außer Rohan. Alle anderen wurden entweder von Lucifer angegriffen oder kaum das sie auf ihm saßen abgeworfen. Rohan wollte ausreiten und die Zeit alleine genießen ohne den Trubel der um ihn veranstaltet wurde. Er sattelte Lucifer und sprang auf. Kaum das er saß galoppierte Lucifer auch schon los und hatten den Burghof durchquert eilte ein älterer Mann, der ganz rot im Gesicht war, auf sie zu „Das sage ich ihrem Vater“ rief er ihm hinterher. Doch Rohan begann nur zu lachen und ließ sein Pferd weiter galoppieren. Als sie im Wald ankam begann er sein Pferd zu drosseln, damit es sich nicht verletzte und er die unscheinbare Abzweigung zu seinem eigentlichen Ziel nicht verpasste. Als er diese fand, bog er ab und folgte dem schmalen Weg, dem er schon seit längerem immer wieder entlang ritt. Als er schließlich bei einem kleinen Häuschen ankam. Stieg er ab und nahm Lucifer den Sattel und das Zaumzeug. Diese legte er dann auf einen Zaun beim Eingang des Hauses und gab Lucifer einen Klaps worauf dieser weggaloppierte um seine kurze Freiheit zu genießen. Rohan sah seinem treuen Pferd hinterher als eine zarte Stimme rief „Hast du nicht manchmal Angst das er nicht wiederkehrt? “. Er wirbelte herum „Du hast mich erschreckt, wie geht es dir? “. Er ging währenddessen auf sie zu und umarmte sie lange. „Mir geht’s gut Rohan, aber ich habe dich schrecklich vermisst“. „Ich dich auch“ gab er als Antwort. Dann rückte er etwas von ihr ab und betrachtete sie. Sie war wunderschön und hatte sich in den letzten Wochen eine kurvige Statur zugelegt. Seine Seelengefährtin und baldige Ehefrau Diana, auch wenn sie davon nichts wusste. Diana drehte sich um und ging wieder ins Haus. Seit er sie das erste Mal gesehen hat, war er fasziniert von ihrer Schönheit und ihrer Schlagfertigkeit. Das sie dabei nur noch auf einem Auge sehen konnte durch eine Narbe die Quer über ihre linke Gesichtshälfte verlief, interessierte ihn herzlich wenig. Er liebte sie wie keine zuvor. Sie war die Erste die ihn nicht wie ein rohes Ei behandelte, als Neffe der ehemaligen Königin und Sohn eines Hohen Lords.
Sie gingen gemeinsam in die Küche. „Ich habe mit Vater und Mutter geredet“ fing er zu reden an. Diana drehte sich interessiert um. Damit hatte sie nicht gerechnet. „Was sagen sie? “ fragt sie mit Interesse aber auch Angst in der Stimme und setzt sich an den Esstisch.
„Sie wollen dich kennen lernen, sie waren ganz aus dem Häuschen, als ich erzählt habe das ich meine Seelengefährtin gefunden habe. Sie erwarten uns in einer Woche auf der Burg zum Abendessen“ sagt er und sieht sie erwartungsvoll an. Diana dreht ihr Gesicht weg und überlegt angestrengt was sie darauf erwidern soll. Rohan spürt das etwas nicht stimmt, geht vor ihr auf die Knie und nimmt ihr Gesicht in seine Hände. „Was ist los, ich habe gedacht du freust dich“. Diana schweigt und schließt die Augen. Als sie sie wieder aufschlägt sagt sie „Was ist, wenn sie mich nicht mögen, weil ich verunstaltet bin durch meine ganzen Narben oder wegen meiner Seebehinderung anfangen, dass ich nicht gut genug bin“ Schmerz und Angst schwingt in ihrer Stimme. Er atmet tief durch und versucht seine Wut zu unterdrücken, die ihn packt als er hört wie schlecht sie von sich selbst redet. „Diana, du bist das schönste Mädchen das ich je gesehen habe, wenn meine Eltern irgendwas sagen dann werde ich dich beschützen und verteidigen notfalls mit meinem Leben“ erwidert er heftig, Fenrir und Sol brüllten zustimmend in ihm. Diana nickt, hat aber dennoch Zweifel. Rohan nahm sie in seine Arme und hielt sie fest. Am Abend ging er schweren Herzens nach Hause. Aber nicht ohne einen langen und stürmischen Abschiedskuss. „Ich komme wieder morgen oder übermorgen, wenn ich ein Schlupfloch finde versprochen. Wir schaffen das. Ich liebe dich“ sagt er und richtete sein Pferd. Als er sich auf Lucifer schwingt rief er ihr noch zu „Bis bald“. „Bis bald. Ich liebe dich auch“ antwortet sie leise kaum ein Hauchen. Rohan galoppiert mit Lucifer nach Hause, wo er schon von seinem Vater erwartet wurde.
„Wo warst du?“ fragte Lord Adrian. „Ich war bei Diana und habe ihr die freudige Kunde erzählt“ antwortete Rohan. Adrian schüttelte lächelnd den Kopf, wann hatte er seinen Sohn zuletzt so glücklich gesehen. Aber er wusste genau wie er sich fühlte, er selbst war auch nicht besser gewesen. Adrian kehrte zurück in seine und Marias Gemächer. „Ist er wieder da?“ fragte Maria ihn sogleich. Adrian nickte und lächelte Maria liebevoll an. „Unser Junge wird Erwachsen. Er war bei seiner Diana und hat ihr von unserem Vorschlag erzählt, dass wir sie gerne kennenlernen wollen“. Maria lächelte ihn ebenfalls an „Ich freue mich so sehr sie kennenzulernen und zu erfahren wie sie ist“.

Löwenherz und WolfsblutWo Geschichten leben. Entdecke jetzt