𝙰𝚛𝚊𝚋𝚎𝚕𝚕𝚊 𝚃𝚆
Vor zehn Jahren...
Ich hab Angst. Meine Beine zittern, während ich mich in eine Ecke zurückziehe. Wieso tut er mir das an? Was hab ich getan? War ich so ein böses Kind? Ich wollte nur ein Stück Schokolade... »Verwöhntes Balk!« schreit mich mein Vater an, während er erneut ausholte und mir mit dem Gürtel auf dem Rücken schlägt. Er greift mir in mein Haar und zieht mich zu sich rauf. Tränen flossen und sie sind kaum zu stoppen. Meine Unterlippe zitterte. »Wer hat dir erlaubt, ohne zu fragen, etwas zu essen?« seine laute Stimme jagte mir eine Heiden Angst ein. Als ich nichts drauf antwortete, weil ich das Gefühl hatte, ich habe meine Zunge verschluckt, schlug er mir ins Gesicht.
Ich wusste wieder, dass ich mit blauen Flecken zur Schule gehe und dafür ausgelacht werde. Bin ich nicht zu jung für das alles? Mein Vater brüllte und brüllte, dabei spuckte er mich mehrmals an. Meine Beine gaben nach, als ich aufstehen wollte. Ich konnte nicht, weil mir die Kraft in meinem Alter fehlte. Ich bin gerade einmal Acht Jahre alt. Wie sollte ich wissen, was richtig und falsch war? Seine Faust landet in meiner Magengrube. Ich würgte und verkrümmte mich. Mir wurde schlecht und schwindelig vor den Augen. »Sen başıma gelen en kötü şeysin!« schrie mein Vater wütend auf meine Muttersprache. Das alles ist zu viel für mich und ich wünschte, ich hätte einen genauso tollen Vater, wie die aus meiner Klasse. Einen, der mich zur Schule bringt und mir viel Spaß wünscht. Einen, der mich wieder abholt und mich fragt, was ich heute getan habe.
Einen, der mich zum Lachen bringt und mit mir etwas unternimmt. Einen, der mir die Tränen aus dem Gesicht wischt, falls ich wieder hingefallen bin. Und vor allem einen der mich liebt und mir niemals wehtun würde. Ebenso wünsche ich mir eine Mutter, der das alles zu weit gehen würde. Die nicht desinteressiert daneben steht und meinen Vater noch anfeuert, er solle weitermachen. Eltern die mich lieben und wertschätzen, sowas wünsche ich mir am meisten. Doch, dass sind alles nur träume. Träume, die niemals wahr werden können.
Ich bin ein kleines Kind, was die ein oder anderen Fehler gern macht, um dann von meinen Eltern hingewiesen zu bekommen, dass das nicht richtig sei aber nicht direkt mit etwas geschlagen zu werden, weswegen ich dann nicht mehr sitzen oder schlafen kann, weil alles an mir so sehr schmerzt und ich rund um die Uhr weine, bis meine Eltern deswegen genervt sind und mich wieder schlagen, solange bis ich verstumme.
Immer wieder darf ich mir anhören, was mich erzittern lässt. »Warum haben wir dich nur zu uns geholt?« machte er mir den Vorwurf, obwohl ich nichts damit zutun hatte. Ja, ich war adoptiert, da genauso wie meine Pflegeeltern, meine leiblichen Eltern mich nicht lieben. Ich bin ein kleines Mädchen mit einem weiten Verstand und einer Reife, die in meinem Alter gar nicht vorhanden sein sollte. Ich MUSS erwachsen sein, um mich selbst zu retten. Dennoch bin ich erst Acht Jahre alt und wünsche mir, ich hätte eine glückliche Kindheit...
Grob zieht mein Vater mich an meinem Arm und rüttelt mich. Immer wieder schreie ich innerlich, dass ich es nicht mehr kann. ICH WILL AUFGEBEN. ALLES HINTER MIR LASSEN. Stattdessen weine ich immer mehr und lasse dies alles zu, weil ich schwach und klein bin. Wieder landet eine Faust in mein Gesicht. Sein Alkohol Atem prasselt gegen meinem Gesicht und ich würde mich am liebsten übergeben. Aber am meisten frage ich mich, wie lange ich das überstehen muss, um endlich stark zu sein und mich zu wehren? Wird es eine Ewigkeit brauchen? Werde ich danach geheilt sein? Wird mich einer hieraus helfen?
Nun würgte ich, als mein Vater mir erneut in meinem Bauch boxt. Ich versuchte mit aller Gewalt nicht zu erbrechen aber dieses Mal konnte ich es nicht zurückhalten und habe mich vor die Füße meines Vaters erbrochen. Eine kurze Stille herrschte und ich habe gehofft, dass sie merken, wie weit er diesmal gegangen ist. Aber nein.... Wieder werde ich angeschrien aber von meiner Mutter. »Sorg dafür, dass sie dafür bestraft wird, Schatz.« wisperte sie ihrem Mann entgegen. Er nickt.
Dann packt er nach meinem Gesicht und presst mich runter. »Nein. Nein. Nein. Bitte nicht!« weinte und schluchzte ich laut. Als hätten sie mich gehört, drücken sie mein Kopf in mein erbrochenes. Immer und immer wieder, bis mir die Luft wegbleibt. Mein Erbrochenes hing in mein Gesicht und in mein Haar. Einiges tropfte meinen Klamotten hinunter. »Die Klamotten wirst du morgen in deiner Schule tragen, Arabella! Waschen werde ich für dich nichts!« faucht mir meine Mutter in mein Gesicht, was stank.
Beide sahen mich angeekelt an und gehen einen Schritt zurück. Erniedrig und beschämt stehe ich vor ihnen. Mein Kopf ist gesenkt und Tränen vermischen sich mit mein erbrochenes. »İğrenç kız. Git kendini yıka.« Mein Vater sieht mich angewidert an und zuckt seine Nase hin und her. Gedemütigt laufe ich, nein ich schleiche, zum Bad. Ich schließe die Tür hinter mir und klettere auf ein Stuhl, um mich im Spiegel zu sehen.
»Mach das hier dann sauber!« brüllt meine Mutter. Ich schweige, weil ich zum reden nicht mehr zumute bin. Mit einem Handtuch, wasche ich mir mein Gesicht und meine Haare. Dann ziehe ich mir mein T-Shirt aus, auf dem ein Einhorn drauf ist, doch das Shirt ist kaputt, weil wir uns nichts besseres leisten können. Den Stoff meines T-Shirts halte ich unter das kalte Wasser, da wir kein warmes mehr hatten. Schon ewig nicht mehr. Mit Kraft, die ich noch besitze, wasche ich den Gestand raus. Viel half es nicht, weil wir nichts hatten, um den Geruch zu besiegen.
Als ich dann nur noch mein Unterhemd anhatte, betrachte ich mich erneut im Spiegel. Ich erkenne rote Wangen und blaue Flecken, ebenso wie offene neue Wunden. Was muss ich noch alles ertragen, um diese Hölle zu entkommen?
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Billionaire
Romance𝙲𝚊𝚢𝚎𝚝𝚊𝚗𝚘 𝚊𝚗𝚍 𝙰𝚛𝚊𝚋𝚎𝚕𝚕𝚊 𝓓𝓾 𝔀𝓲𝓻𝓼𝓽 𝓶𝓮𝓲𝓷𝓮 𝓕𝓻𝓪𝓾, 𝓮𝓰𝓪𝓵 𝓸𝓫 𝓭𝓾 𝓭𝓪𝓼 𝓶𝓸̈𝓬𝓱𝓽𝓮𝓼𝓽 𝓸𝓭𝓮𝓻 𝓷𝓲𝓬𝓱𝓽. Sie, Angst vor Berührungen und Nähe. Er, Angst vor der Liebe und der Schwäche. Beide haben eine traumatisi...