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𝙰𝚛𝚊𝚋𝚎𝚕𝚕𝚊

Spontan entscheide ich mich, die Schule heute einmal auszulassen. Ich habe kein Nerv für irgendwelche verrückten Spielchen von meinen Mitschülern. Statt zur Schule zu gehen, laufe ich gerade den Weg zum Tierheim. Die Straßen sind an einem Freitag nicht so voll, wie an anderen Tagen. Zu mindestens bei uns nicht. Von daher ist es relativ ruhig und entspannt, durch die Straßen zu gehen.

Heute ist es angenehm warm. Nur mit einer Strickjacke, habe ich das Haus verlassen. Der Wind, der durch meine Haare weht, ist kein Kalter. Die Sonne strahlt hell und man hätte sogar schon mit einem Top rausgehen können. Da das Tierheim nicht einmal Zehn Minuten weiter weg von mir ist, stehe ich schon auf dem Hof.

Ich sehe schon Katarina mit einem Eimer Wasser, durch den Hof gehen. Schnell eile ich zur Hilfe und nehme ihr den Eimer ab, da ich weiß, dass ihr Rücken schon ziemlich kaputt ist um ein schweren Eimer voller Wasser zu tragen. Katarina strahlt mich an und begrüßte mich mit einer Umarmung. Dann streift sie mit ihrer zarten, alten Hand über meine Wange. Ich versteifte mich, bei der Berührung aber dies lasse ich nicht anmerken. »Du siehst wieder wundervoll aus, meine kleine.« lächelt sie sanft, was ich ihr nachtue.

»Das kann ich nur zurückgeben.« schmunzle ich. Katarina zwinkert mich kurz an und erklärt mir, wobei ich heute helfen kann. Ich nicke und rate ihr, dass sie sich hinsetzen soll, wegen ihrem Rücken. Katarina nimmt mein Rat an und geht in das Haus rein, um sich etwas auszuruhen. Mit dem vollen Eimer, laufe ich in die Räume, wo sich die vielen Katzen befinden.

Als ich die Tür öffne, höre ich miauen und schnurren, sowie das schmatzen, wenn die Katzen etwas essen. Die Nacht, waren die Fenster zu daher beschloss ich sie erstmal zu öffnen, dass der Gestank raus fliegt. Die Gehege sind groß genug, dass in einem fünf Katzen gut Platz haben. Deshalb liebe ich es hier. Die Tiere werden hier mit viel Liebe behandelt und es wird sich sehr gut um diese gekümmert. Am Tag kommen mehrere Personen, um beispielsweise sich Stunden mit den Katzen zu beschäftigen.

Ich tue es genauso. Oftmals komme ich hierher, um einfach mit den Katzen zu kuscheln oder mit den Hunden Gassi zu gehen. Dabei vergehen die Stunden wie Minuten. Aber sobald ich hier bin, helfe ich immer mit um die Gehege zu putzen und die Tiere zu füttern. In diesem Tierheim sind rum um die dreißig Katzen. Mal mehr, mal weniger. Viele Besitzer kommen auch her, um die Tiere für einen gewissen Zeitraum abzugeben, da die Besitzer verreisen.

Als ich in das erste Gehege gehe, kommen die Katzen auf mich zugelaufen, um an mir zu schnuppern oder mit mir zu schmusen oder auch zu spielen. Erstmals streichle ich jede Katze und untersuche sie, ob alles mit deren Zähne stimmt und ob sie Beschwerden haben. Da in diesem Gehege alles okay scheint, mache ich mich auf, um deren Katzenklo gründlich zu reinigen. Am Tag werden die Katzenklos mindestens dreimal gründlich gereinigt, um Krankheiten zu vermeiden. Während ich die Katzenklos, jeder Gehege mache, sowie das abbürsten am Kratzbaum oder wischen und fegen, die schmutzigen Schüsseln, wo das Futter drinnen war zu putzen und die Wasserschüsseln neu aufzufüllen, streichelte ich immer wieder die Katzen, bis ich mit allem durch war.

Es vergingen Stunden und ich bin froh, dass ich mich so gut von der Außenwelt erholen konnte. Da jetzt mindestens fast vier Stunden vergangen sein mussten, schaute ich auf die Uhr, die an der Wand hängt. Es ist 14:25 Uhr. Um zwanzig Uhr habe ich wieder Schicht in der Bar und morgen bin ich als Diandros Fake-Date auf der Hochzeit von seiner Mutter. Bisher habe ich seine Mutter mehr als fünfmal gesehen und jedesmal hat sie mich behandelt, als wäre ich ihre Tochter. Diandro sieht genauso aus, wie seine Mutter. Wie aus dem Gesicht geschnitten.

Nun fällt mir auf, dass ich nichts zum anziehen habe für morgen. Ich überlege, ob ich dafür an mein gespartes Geld gehe. Mir bleibt anscheinend keine andere Wahl, denn Diandro frage ich nicht nach Geld, obwohl ich weiß, dass er mir sogar hundert Kleider kaufen könnte und es wollen würde aber sowas würde ich nie verlangen. Also, werde ich an mein gespartes rangehen. Es ist nichtmal schlimm, weil wofür sollte ich es sonst ausgeben? Ich komme sowieso nie aus diesem Haus raus. Wenn nicht für das, für was sonst?

BillionaireWo Geschichten leben. Entdecke jetzt