𝟻

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𝙰𝚛𝚊𝚋𝚎𝚕𝚕𝚊

Ich atme die frische Luft tief ein. So gut wie ich konnte, versuchte ich meine frische Wunde zu verstecken. Mittlerweile ist es abends geworden und ich bin auf dem Weg zu meiner Schicht in der Bar. Trotz den vielen Hausaufgaben, die ich bekommen habe, nutze ich lieber die Zeit zum arbeiten. Meine Hand drückt die Klinke runter und ich wunderte mich, weshalb noch nichts eingeschaltet war. Wahrscheinlich hat Franky besseres zu tun. Das passiert öfter mal.

Ich hänge meine Jacke auf und laufe zur Bar. Schalte alle Lichter ein und die Musik. Mit schwingenden Hüften, bereite ich alle Gläser vor. Ich schneide Limetten, Zitronen und wasche die Himbeeren. Bevor ich die leeren Flaschen aussortieren wollte, höre ich die Tür aufgehen. Irritiert schaue ich auf die Uhr, da es noch ziemlich früh ist, dafür dass einer kommen konnte.

Ich drehe mich zur Tür. Seufzend verdrehe ich die Augen und frage mich, was der Typ hier möchte. Cayetano steht mit einem schwarzen Mantel an der Tür, während er an einer Zigarette zog. Seine Anwesenheit, lässt mich nervös werden. Ich denke, dass dieses Gefühl nicht positiv ist. Cayetano kommt auf mich zu und setzt sich auf ein Barhocker. »Normalerweise ist es ziemlich früh, um das jemand wie du schon in einer Bar sitzt.« fange ich ein Gespräch an. Er zieht eine Augenbraue in die Höhe.

»Wie darf ich das verstehen?« fragt er mich mit einer reizenden Stimme. Kein guter Tag, hm? Geht mir genauso. »Du scheinst ein Mann zu sein, der viel arbeitet. Deswegen wundert es mich.« sprach ich offen. Während ich mit ihm spreche, putze ich die Gläser. Er schmunzelte und zeigt mir seine Grübchen. »Möchtest du etwas trinken?« Frage ich höflich. Er schüttelte den Kopf. »Ich trinke während der Arbeit nicht.« gab er monoton zurück. Ich neige mein Kopf zur Seite.

»Ich muss mit dir über etwas ernstes sprechen, Arabella.« ich nicke, um das er fortfahren kann. »Frank Wolf wurde leblos aufgefunden. Er hat die Bar auf dich umgeschrieben, falls was mit ihm passieren sollte. Falls du die Bar nicht übernehmen möchtest, ist das kein Problem nur wird diese Bar schließen müssen und geräumig werden.« Mein Herz blieb einen Moment lang stehen, als Cayetano erwähnt dass Franky gestorben ist. Die Art wie er es sagt, so unterkühlt, schockte mich ein wenig mehr.

Ich bin sprachlos und wusste nicht, was ich sagen soll. Am liebsten würde ich nicht antworten aber er wartet drauf. Ich kann keine Bar übernehmen. Im Moment mache ich die Schule. Ich habe keine Zeit, um eine Bar zu leiten, doch der Gedanke dass diese dann schließen müsste, jagt mir ein Schrecken ein. Die Bar hat Franky alles bedeutet. »Ich kann nicht so eine große Verantwortung übernehmen.« schüttelte ich den Kopf. Seufzend streiche ich mit meinem Daumen, über das Glas was ich gerade in der Spüle wasche.

»Es wird dich keiner dazu zwingen, sie zu übernehmen.« sieht er mir in die Augen. Ich beiße mir nervös auf die Lippen. Es wäre so schade, wenn die Bar schließen müsste. »Kann nicht jemand anderes die Bar übernehmen?« Frage ich. Er zuckte mit der Schulter. »Schon aber finde jemanden, der gut mit Frank war und gute Absichten auf diese Bar hat. Frank hat dir anscheinend sehr vertraut.« er rauchte seine Zigarette zu Ende und drückte sie im Aschenbecher aus. Wie im Traum, folge ich die Bewegung.

»Muss ich es jetzt entscheiden oder lässt du mir ein paar Tage Zeit ?« schaue ich zu ihn auf. Er schnappt sich eine Limette und biss in sie. Fasziniert betrachte ich ihn, denn er verzog sein Gesicht nicht als er ins saure beißt. »Bis in einer Woche muss ich wissen, wie es laufen soll. Sonst werde ich diese Bar schließen.« seine Stimme ich kalt und trocken. Als hätte er keine Gefühle. Das gleiche zeigen seine Augen.

Ich streiche mir die Haare hinter die Schulter und schnaubte. In einer Woche... In meinem Kopf geht schon so viel durch und noch eine Sache mehr, halte ich kaum aus. »Der Junge sollte sich glücklich schätzen, dass du deine Obsession über ihn offensichtlich teilst.« wechselte er das Thema und zeigt auf meinen Halsbereich. Erst wusste ich nicht genau, was er meinte doch dann war es mir bewusst. Der Buchstabe von Blaze.

Schnell verdecke ich meine Haut. »Nein, nein so ist das nicht.« schüttelte ich schnell mein Kopf. Seine Miene wurde härter und er sieht mir tief in die Augen. »Es ist nur-.« als hätte mich das Schicksal vorgewarnt ihn nichts zu erzählen, kommt der erste richtige Kunde hinein und begrüßt mich munter. Ich verstummte und beschloss das es eine gute Entscheidung war, ihn nichts mehr zu sagen. Cayetano blickt zu Jeffrey und schnaubt.

Jeffrey hängt seine Jacke an und kommt zur Theke. Er bestellte ein Bier, was ich ihn in Sekunden hinstelle. Nachdem er gegangen ist und sich an seiner typischen Ecke setzt, sehe ich zu Cayetano. »Wir sehen uns in einer Woche.« verabschiedet Cayetano sich und verlässt die Bar, ohne noch einmal zurückzublicken. Wie hypnotisiert, starre ich ihm hinterher auch als er schon gegangen ist und man ihn nicht mehr sah.

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Müde laufe ich durch die Straßen. Der Tot von Franky sitzt auf meine Schultern. Ich habe ihn gemocht. Er hat mich wie seine eigene Tochter behandelt. Es fühlt sich an, als würde ich weinen wollen, doch es fließt keine einzige Träne aus meinen Augen. Mein Blick hängt auf dem Boden. Vielleicht war es ein Fehler gewesen nicht achtsam zu sein, denn ich ramme aus Versehen in einen Rücken.

Der große Mann dreht sich zu mir und sieht mich wütend an. Er schüchtert mich ein. Ich schlucke hart und starre ihn mit großen Augen an. »Es tut mir leid.« entschuldige ich mich und wusste, dass ich jetzt mein Kopf hochhalten werden statt auf dem Boden zu blicken. Ich gehe an dem großen Mann vorbei und gehe einige Schritte weiter. Dann drehe ich mein Kopf zurück und erkenne, wie der Mann mich anstarrt. Erneut schlucke ich stark und bekam mit der Angst zu tun. Nun hieß es so schnell wie möglich nachhause zu gehen und achtsamer zu sein.

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