Die Socke

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Ich befand mich bereits seit zweiWochen mit den Rothaarpiraten auf See. In der Zeit hatte ich zumGlück nichts großartiges mit meiner Tollpatschigkeit zerstört odermich in irgendeine Scheiße reingeritten. Dafür war ich seit einpaar Tagen durchgängig genervt. Nicht weil ich meine Tage hatte,nein. Schlimmer. Mir war zu heiß! Das Wetter schwang um, desto näherwir dieser beschissenen Insel kamen und die Temperaturen stiegen überdie ertragbaren Werte. Mal davon abgesehen, dass sich seit neustemüberall die Männer oberkörperfrei zeigten und ich einigesansehnliches zu sehen bekam; ich wollte einfach nur schmelzen.

Und weil es mir mittlerweile Leid tat,dass ich jeden anmeckerte, der mich nur schief ansah, verzog ich michimmer in irgendeine schattige Ecke und schlief. Schlafen war besserals genervt sein.


„Nousagi?", sprach mich plötzlichjemand an. Fragend brummte ich ihn an, blinzelte gegen die Trägheitan, entschied mich aber dazu, meine Augen einfach zuzulassen. Ich warimmer noch im Halbschlaf und irgendwie interessierte mich auch nicht,warum ich überhaupt angesprochen wurde. Ich wollte einfach nur meineRuhe haben. Deshalb gab ich auch kein Wort von mir, nur ein genervtesBrummen.

Der Matrose ging neben mir in dieHocke, das konnte ich spüren. „Bist du wach?", flüsterte ermir verschwörerisch zu und stupste mich an. Verwirrt über seinpenetrantes Verhalten öffnete ich doch die Augen und blinzelteverschlafen. "Was ist?!", fragte ich dann leicht genervt.Immerhin befand sich meine Laune gerade am Tiefpunkt des Tages... vorallem, weil er mich störte!

"Hast du schon ... na du weißtschon... du bist die letzten Tage sehr angespannt und da dachte ich..." Er vollführte ein paar seltsame Handbewegungen aus. Ichrunzelte die Stirn, drehte mich ihm nun ganz zu ihm. Ich kannte denTypen nur vom sehen her, sein Name wollte mir nicht einfallen."Was?". Fragte ich ihn dann verständnislos. "Brauchstdu die Socke?!" War seine nächste geflüsterte Frage.Ich verstand gar nichts mehr. Ausdruckslos sah ich ihn an. War meinHirn schon so krass von der Sonne gekocht worden oder benutzte erirgend einen Code, den ich nicht verstand? Offensichtlich zweiteres.

Er seufzte nur und drückte mir einkleines Päckchen in die Hand. "Hier. Für später... gib siedann morgen oder so weiter. Aber achte drauf, das Gab nichtsmitbekommt!" Er stand auf, bevor er sich nochmal zu mirumdrehte. „Oder Ben. Das wäre auch nicht so geil..." Dannverschwand er.


Mir stand die Verwirrung ins Gesichtgeschrieben. Blinzelnd betrachtete ich das in einem Handtucheingewickelte Päckchen, drehte es kurz, stemmte mich auf meinenHintern hoch und zog die Knie an. Bevor ich es öffnete, sah ichnochmal um mich herum, doch keiner befand sich in meinerunmittelbaren Umgebung. Die meisten dösten in der Hitze, wirklichniemand beachtete mich.


Schulterzuckend und von meiner Neugiergetrieben, öffnete ich das Päckchen. Jetzt war ich sowieso wach undkonnte meine geraubte Schlafenszeit auch hiermit vertreiben. Was auchimmer das war. Meine Augenbrauen wanderten nach oben, als ich einegraue, große Socke in der Hand hielt. Darunter befanden sich ...Zeitschriften. Alle mit einem grauen Umschlag versehen. MeineVerwirrung wuchs, während ein ganz leises Stimmlein in meinem Kopfmich vor folgendes warnen wollte. Allerdings übernahm meineNeugierde wieder einmal mein Handeln bevor ich überhaupt anständigdarüber nachdachte.


Ich nahm die erste Zeitschrift in dieHand, und noch während ich die ersten Seiten aufschlug, stieß meinFinger auf etwas klebriges. Meine Gedanken stockten, dann sah ich dieersten Bilder der Zeitschrift und lief rot an. Gleichzeitigrealisierte ich sehr schnell, was meine Finger da berührt hatten.Mit einem leisen, erschrockenen und angewiderten Schrei schmiss ichdas Päckchen von mir.

Nousagi steht für Hase [One Piece]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt